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Normaler Geocache

Luftkrieg über Wetzlar "Spätfolgen"

von Team Lockentoni     Deutschland > Hessen > Lahn-Dill-Kreis

Achtung! Dieser Geocache ist „archiviert“! Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!

N 50° 34.176' E 008° 29.290' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: mikro
Status: archiviert
 Zeitaufwand: 0:30 h   Strecke: 0.6 km
 Versteckt am: 24. Januar 2010
 Veröffentlicht am: 26. April 2014
 Letzte Änderung: 25. Oktober 2016
 Listing: https://opencaching.de/OC10C2C
Auch gelistet auf: geocaching.com 

8 gefunden
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Geokrety-Verlauf

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Gefahren
Infrastruktur
Saisonbedingt

Beschreibung   

titel2.jpg

Ungefähr an dieser Stelle, im Uferbereich der Dill bei Nord 50° 34.180 und Ost 008° 29.320, wurde ein Blindgänger einer amerikanischenb.jpgFliegerbombe gefunden. (genau lässt sich die Stelle nicht mehr ermitteln)

Das Versteck des dicken Petlings haben wir etwas abseits der beliebten Angelstellen gewählt.(Listingkoordinate)

Eine Geschichte erzählt von 2 Kindern, die den großen, von einem Hochwasser frei gespülten Sprengkörper gefunden haben.

Eine weitere Geschichte erzählt von einem Angler, der an dieser Stelle sehr oft auf einem schönen runden Stein gesessen hat und erst nach Jahren und einem Hochwasser feststellte, dass es gar kein Stein gewesen ist.

In beiden Geschichten wurde die Polizei alarmiert und von dieser ein Entschärfungsteam geordert.

Die Experten stellten fest, dass es sich hier um eine amerikanischen Flieger-Bombe vom Typ SAP 1000 lb handelte.

Bei dem Versuch der Entschärfung, am 10. August 1990, kam es dann zu einer verheerenden Explosion, die beide Spezialisten in Stücke riss und 3 Weitere schwer verletzte.

So forderte der 2.Weltkrieg auch nach 40 Jahren noch Todesopfer.

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Beispielfotos für Bombenfunde ähnlicher Bauart

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Auf diesem Foto laufen 2 Rettungssanitäter gerade eine Böschung hinauf, wohin einer der Verletzten durch die Druckwelle geschleudert wurde.

(Foto aus dem Buch: Luftkrieg über Wetzlar- von Karsten Porezag)

Tod durch einen Langzeitzünder

Der tückische Mechanismus ist so konstruiert, dass er – selbst wenn er beim Abwurf versagt hat – beim Herausschrauben unweigerlich die Explosion auslöst.

Zwar haben deutsche Bombenräumer Wege gefunden, diese „Ausbausperre“ zu überlisten, unkalkulierbar bleibt indes der Zustand des Aceton-Zeitzünders. Man sieht ihm nicht an, wie weit der Auslöseprozess bereits fortgeschritten ist. Deshalb gibt´s beim Entschärfen immer wieder Tote.

Zuletzt, am 10. August 1990, kamen in Wetzlar Sprengmeister Reiner Thüne und sein Assistent Ulrich Schütt ums Leben, als sie sich am Langzeitzünder eines amerikanischen Zehn-Zentner-Blindgängers zu schaffen machten. Etwa jede fünfzigste der rund 5000 Bomben, die heute noch jedes Jahr gefunden und entschärft werden, ist mit dem gefürchteten LZZ versehen. Dieser Bomben-Typ neigt wie kein anderer zur Selbstauslösung.

Bei der Bombe in Wetzlar handelte es sich um einen Langzeitzünder M 125

langzeitzueender.gif

Säurezünder

(richtig: chemisch-mechanische Langzeitzünder) in Bomben sollen deren Sprengladung lange nach dem eigentlichen Bombenangriff zur Explosion bringen.

Sie funktionieren nach folgendem Prinzip: Der Schlagbolzen des Zünders wird durch eine oder mehrere Scheiben aus Kunststoff (Celluloseacetat) gesichert, neben denen sich eine mit Aceton gefüllte Glasampulle befindet. Durch die Drehung einer durch ein Windrad angetriebenen Spindel wird der Zünder während des Falls der Bombe geschärft, sodass beim Aufschlag die Glasampulle zerstört wird und das austretende Aceton auf die Kunststoffscheiben einwirkt. Diese lösen sich auf, so dass nach einer bestimmten, von der Anzahl bzw. Dicke der Scheiben und anderen Faktoren (Temperatur, Lage der Bombe) abhängigen Zeit, die bis zu mehreren Tagen betragen kann, der Schlagbolzen ausgelöst wird und auf den Detonator treibt. Die Bezeichnung „Säurezünder" hat sich umgangssprachlich aus dem Vorgang der Zersetzung der Kunststoffscheiben gebildet, ist aber falsch, denn Aceton ist gehört chemisch gesehen zu den Ketonen und ist daher keine Säure, sondern ein Lösungsmittel.

Ziel des Einsatzes von Langzeitzündern (LZZ) war es, durch Detonationen von Bomben auch Stunden nach dem eigentlichen Luftangriff die Lösch- und Bergungsarbeiten zu verhindern. Um zu vermeiden, dass Bomben mit Langzeitzünder einfach vor dem Ablauf der Verzögerungszeit durch Herausschrauben des LZZ entschärft werden, sind die Zünder üblicherweise mit einer so genannten "Ausbausperre" versehen. Diese bewirkt, dass beim Herausschrauben des Zünders dieser sofort zur Wirkung und damit die Bombe zur Detonation kommt.

Langzeitzünder sind üblicherweise am Heck einer Bombe eingebaut, um beim Aufschlag möglichst geschützt zu sein. Da die Bomben im 2. Weltkrieg aufgrund ihrer Form und der Bodenverhältnisse oftmals im Erdreich eine bogenförmige Bewegung machen und mit der Bombenspitze nach oben zur Ruhe kamen, wirkte das Aceton in vielen Fällen nicht wie vorgesehen direkt auf das Celluloid, so dass diese Bomben nicht bestimmungsgemäß zur Wirkung gekommen sind. Bei Bomben mit chemisch-mechanischen Langzeitzünder ist äußerlich nicht zu unterscheiden, ob es sich um einen echten Blindgänger handelt (d.h. die Zündvorrichtung hat tatsächlich versagt) oder ob die Bombe nur bisher noch nicht ausgelöst hat. Im weichen Untergründen hat sich der Sprengkörper nach dem Aufschlag oft noch gedreht, sodass das Aceton seine Wirkung nicht mehr voll entfalten konnte. Aufgrund von Alterungsprozessen und der von außen nicht feststellbaren Einwirkung der Acetondämpfe auf die Verzögerungsvorrichtung sind alle Langzeitzünder aus dem Zweiten Weltkrieg heute in einem äußerst gefährlichen Zustand: kleinste äußere Einwirkungen reichen, um den Zünder auszulösen und die Bombe zur Detonation zu bringen. Darüber hinaus kommt es in Deutschland fast jährlich zu so genannten „Selbstdetonationen", d.h. Bomben (meistens mit Langzeitzünder) detonieren ohne erkennbare äußere Einflüsse „von selbst".

Die Entschärfung von aufgefundenen Bomben mit Langzeitzünder ist aufgrund der speziellen Eigenschaften der Zünder und der Ausbausperren ausgesprochen schwierig, es werden nach Möglichkeit Verfahren eingesetzt, die "unter Sicherheit", d.h. ferngesteuert erfolgen können. Trotzdem müssen diese Geräte durch Personal an den Zünder bzw. die Bombe angebracht werden. Hierbei kam es immer wieder zu tragischen Unfällen (z.B. Wetzlar 1990, Salzburg 2003), bei denen die Entschärfer ums Leben kamen.

Rund einmal pro Jahr wird auf dem Gebiet des ehem. Deutschen Reiches die Selbstdetonation einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg registriert

(Auszug von Wikipedia)

Unser Cache soll an dieses Ereignis erinnern, damit die Schrecken des Krieges nie vergessen werden und wir daran denken, wie oft die Spezialisten der Bomben-Räum-Kommandos ihr Leben für uns alle riskieren.

Moderne Technik senkt zwar die Risiken, aber Lebensgefahr herrscht in diesem Job trotzdem fast immer.

Nun viel Erfolg bei der Suche, wünscht Euch

Team Lockentoni

http://img.geocaching.com/cache/large/0a41274e-8ffa-4d5e-8e26-f33730e76071.png

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Tnory

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Logeinträge für Luftkrieg über Wetzlar "Spätfolgen"    gefunden 8x nicht gefunden 0x Hinweis 0x Wartung 1x

archiviert 25. Oktober 2016 Team Lockentoni hat den Geocache archiviert

Hier, bei OC  ist Schluss ! Macht mittlerweile zu viel Arbeit und Probleme ...keine Zeit mehr für so sachen..di e dann eh keiner Besucht !

gefunden 08. März 2016 Team Osterhasl hat den Geocache gefunden

Den wollte ich schon seit geraumer Zeit mal einsammeln, heute hat es endlich mal gepasst.
Danke für den lehrreichen Cache. [:D]

Gruß, Team Osterhasl

gefunden 29. März 2014 weissaberkeinen hat den Geocache gefunden

Auf dem Weg nach Asslar noch ein wenig Zeit gehabt und einen Abstecher ins Dillfeld gemacht. Dose schnell entdeckt. Vielen Dank für die Informationen und das Verstecken des Caches.

gefunden 24. August 2013 Puma-01 hat den Geocache gefunden

Heute mit dem ATV eine Tour gefahren und diesen Cache gut gefunden.
Danke fürs verstecken.

gefunden 23. Juni 2012 kade1964 hat den Geocache gefunden

Weg war nicht schwer zu finden - schon fast ein Ausflugspfad von vielen Cachern angelegt worden. Interessant und schön geschrieben die Spätfolgen eines so grausamen Krieges und deren Spätfolgen. Sind wir doch alle froh und stolz dass es noch solche Helden gibt, die für uns Ihr Leben auf´s Spiel setzen.
Wie der Vorgänger schon schrieb: Logbuch ist voll. Bitte neues Logbuch aussetzen.
TFTC

Mein Eintrag bei GC zu dem o.g. Datum. Vielleicht wechsle ich als bald dann mal auf diese durchaus attraktivere Seite. Mal erst meine Funde bei GC hier rüber holen.

gefunden 06. Oktober 2011 CocoKiwi hat den Geocache gefunden

Der war in der Mittagspause schnell gefunden und gelernt wurde nebenbei auch noch was.

TFTC,
CocoKiwi

gefunden 26. Februar 2011 tintenbrot hat den Geocache gefunden

Mit 1.ddd auf unserer Samstäglichen Tour gefunden.
Momentan sind ganz in der Nähe Baumaßnahmen im Gange. Hoffentlich bleibt der Cache verschont.

War jedenfalls sehr matschig, da der Bagger den Feldweg etwas "aufgewühlt" hat. :-)

TFTC sagt
tintenbrot

gefunden 02. April 2010 red_runner hat den Geocache gefunden

Hier war ich schon mal vor vielen Jahren, hätte ich aber nicht wiedererkannt! Danke für meinen ersten Luftkrieg-Serien-cache, der sicher nicht der letzte bleibt!
red_runner

gefunden 05. Februar 2010 cisco66 hat den Geocache gefunden

Nachtrag zum 5.2.2010

Ich stand damals im Stau auf der B49, die für die Entschärfung der Bombe gesperrt war.

DFDC Cisco66