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Herrenschützen

von Schnatterfleck     Deutschland > Bayern > Nürnberg, Kreisfreie Stadt

N 49° 27.282' E 011° 05.025' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: mikro
Status: kann gesucht werden
 Versteckt am: 29. Juli 2015
 Veröffentlicht am: 21. September 2015
 Letzte Änderung: 21. September 2015
 Listing: https://opencaching.de/OC12396

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Wegpunkte
Zeitlich
Saisonbedingt
Listing

Beschreibung   

Der Nürnberger Wohlstand im Mittelalter wollte verteidigt werden.
Von den städtischen Bürgern dafür bevorzugte Waffen waren die Armbrüste. Zwar zeitaufwändig zu laden, aber durchschlagsstark und einfach zu handhaben und zu erlernen, waren Armbrüste gut für die Verteidigung bei Belagerungen geeignet.

Aber auch wenn die Handhabung der Waffen einfach war, geübt werden musste trotzdem.

Die Nürnberger Bürger sahen das pragmatisch und machten aus diesen ohnehin notwendigen Waffenübungen eine Art "Vereinssport".

Dazu gab es in Nürnberg 3 Schützenvereinigungen: die Schnepperschützen, die Eibenschützen und die Herrenschützen.

Die einzigen, die bis heute noch existieren, sind die Schnepperschützen.
Die Schnepperschützen waren ursprünglich sowas wie die "Jugendförderung". Geschossen wurde mit leichteren Armbrüsten auf kurze Entfernung (27m).

Die beiden anderen Schützenvereinigungen schossen auf die große Distanz (95m). Übungsplätze waren Teile der Stadtgräben.

Die Herrenschützen nutzten dazu ein Stück der vorletzten Stadtbefestigung.
Diesem Umstand haben wir es zu verdanken, dass dieser Teil des alten Stadtgrabens samt Mauer bis heute erhalten geblieben ist.

Am südlichen Ende ihres Schießgrabens ließen sich die Herrenschützen im Jahr 1582 ein Schießhaus bauen, das Herrenschießhaus.

 

Das obige Bild aus dem Jahr 1586 stammt aus den "Nürnberger Zwölfbrüderbüchern" und zeigt Hans Layr, einen Tüncher.
Im Hintergrund ist das eingerüstete Herrenschießhaus zu sehen, das er anscheinend kurz nach dem Bau verputzte oder anstrich.
Der Nebenberuf der Tüncher war häufig Schweinstecher, was das Schwein sowie das Beil und die Wurstmaße in seinen Händen erklärt.

 

Station 1: Der Graben.
N 49° 27.282' E 011° 05.025'

Ihr steht hier oberhalb des Schießgrabens auf der Mauer der vorletzten Stadtbefestigung.
Schaut ruhig mal runter in den Graben. Rechts könnt Ihr das Erdgeschoß des Herrenschießhauses einsehen. Es besteht aus einer säulengetragenen Halle, deren nördliche Seite komplett zum Graben hin offen ist. Von hier aus wurde wohl geschossen.

Aufgabe: An der Hauswand steth ein großer Schaltkasten. Ihr benötigt die 3-stellige Nummer, die auf dessen Tür aufgedruckt steht.

ABC=___

 

Dieses Photo stammt wohl aus der Zeit zwischen 1860 und 1890. Seit 1808 wurde hier nicht mehr geschossen, das Haus wurde stattdessen als Militärspital genutzt.

 

Station 2: Das Schießhaus.
N 49° 27.260' E 011° 05.039'

Ihr befindet Euch jetzt vor dem Eingang des Herrenschießhauses, einem Bau der Renaissance. Typisch dafür sind die horizontale Gliederung, die anders als bei vielen mittelalterlichen Bauen keine hervorspringenden Gebäudeteile hat, das Rundbogenportal mit Pilastern (in die Mauer eingearbeitete "Deko"-Pfeiler) und Dreiecksgiebel darüber. Auch der verschnörkelte ("Voluten"-)Giebel ist ein typisches Renaissance-Stilelement.

Überhaupt nicht typisch (zumindest außerhalb Nürnbergs...) ist dagegen der Spitzhelm-Erker auf dem Dach. Solche Dacherker waren später, Ende des 19. Jahrhunderts, ein prägendes Element des Nürnberger ("Zuckerbäcker"-)Stils.
Die Spitze auf dem Herrenschießhaus ist aber keine nachträgliche, historistische Ergänzung, sondern eins (das einzig erhaltene?) der Originale, auf die sich die moderneren Nachbauten beziehen.

Aufgabe:

Gelegentlich stand das Erdgeschoss des Hauses wohl unter Wasser. Findet heraus, in welchem Jahr es etwa bis zur Unterkante des halbrunden Fensters an der Türfront stand.

DEFG=____

 

Station 3: Der blaue Reiter
N 49° 27.245' E 011° 05.044'

Ursprünglich stand beim Herrenschießhaus einmal der Apollo-Brunnen, ein Höhepunkt des Skulpturenbaus in der Renaissance. Das Original steht heute im Fembohaus, eine Kopie ganz in der Nähe im Pellerhaus-Innenhof, Egidienplatz 23.
Der bogenschießende Apollo war der Patron der Herrenschützen.

Seit 1993 steht ganz in der Nähe wieder eine Skulptur, allerdings eher zeitgenössischer Art: Der Blaue Reiter.
Allerdings war nicht jeder so richtig begeistert von diesem ungewöhnlichen Kunstobjekt: In den 90ern wurde der Reiter mehrmals von "Kunstkritikern" einen Kopf kürzer gemacht. Inzwischen soll der Hals der Reiterfiguren wohl verstärkt sein ;-)

Umgeben ist das Reiterstandbild von vier Säulen. Interessantes Detail, weil man sonst sowas wohl selten zu sehen bekommt: Die Säulenschäfte bestehen aus Kokillen, das sind Gussformen, die in der Schwerindustrie genutzt werden.

Aufgabe:

Auf den Kokillen ist eine Angabe in der folgenden Form zu finden:

V H,I

HI=____

 

Den Final findet Ihr bei:

N 49° 27.[H-2][G-1][A-2]' E 11° 5.[C][B-5][F-2]'

Da geht es manchmal recht öffentlich zu, daher ruhig auf den Hint zurückgreifen.
Photo-Abstütz-Hinlehn-Tarnung funktioniert an der Stelle hervorragend.

 

 

Bild des Armbrustschützen:
Ugo Pozzati
CC BY-SA 3.0

Zusätzliche Wegpunkte   andere Koordinatensysteme

Station oder Referenzpunkt
N 49° 27.282'
E 011° 05.025'
Stage 1
Der Graben
3-stellige Nummer auf Schaltkastentür = ABC
Station oder Referenzpunkt
N 49° 27.260'
E 011° 05.039'
Stage 2
Das Schießhaus
Jahr, in dem Hochwasser bis Unterkante halbrundes Fenster stand = DEFG
Station oder Referenzpunkt
N 49° 27.245'
E 011° 05.044'
Stage 3
Der blaue Reiter
V H,I auf den Säulen, gesucht sind H und I
Info Die zusätzlichen Wegpunkte werden bei Auswahl des Caches auf der Karte angezeigt, sind in heruntergeladenen GPX-Dateien enthalten und werden an das GPS-Gerät gesendet.

Verschlüsselter Hinweis   Entschlüsseln

Zntargvfpu
Fgenffranotrjnaqg qnmjvfpura
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A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

Bilder

Herrenschießhaus in den Nürnberger Hausbuechern 1586
Herrenschießhaus in den Nürnberger Hausbuechern 1586
Herrenschießhaus zw. 1860 und 1890
Herrenschießhaus zw. 1860 und 1890

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Logeinträge für Herrenschützen    gefunden 29x nicht gefunden 1x Hinweis 0x

nicht gefunden 01. Juli 2022 MatthiasEBS hat den Geocache nicht gefunden

Das Herrenschießhaus wird zurzeit total saniert (oder sagt man jetzt "entkernt"?). Daher sind die Stationen 1 und 2 nicht zugänglich. Ob der Schaltkasten an der Stelle noch existiert, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

An der Frontseite versperren die Bauzäune den Blick auf das halbrunde Fenster und die Hochwassermarke.

Das Kunstwerk (Station 3) ist zugänglich, und die Zahlen H und I habe ich notiert; das reicht natürlcih nicht zum Finden des Finals.

Danke fürs Zeigen dieses Ortes und vor allem des Kunstwerks.

gefunden 24. November 2021 Padd_y hat den Geocache gefunden

Hier brauchte ich mehrere Anläufe und auch den Hint, um zum Erfolg zu kommen.

War dann doch erleichtert, als ich den unauffälligen Mikro endlich verhaftet hatte :-)

Sehr schönes Listing, so macht es Spaß!

Bilder für diesen Logeintrag:
irgendwas fehlt..irgendwas fehlt..

gefunden 11. Oktober 2021, 19:26 KW1977 hat den Geocache gefunden

Alles konnte ohne Probleme beantwortet werden und zum Schluss war das Finden der Dose auch möglich. Danke!

gefunden 17. April 2021 MadMäxle hat den Geocache gefunden

Heute waren yoshi6 und ich in der Stadt um ein par OCs zu machen. Das war ein netter kleiner Multi. DfdC

gefunden 17. April 2021 yoshi6 hat den Geocache gefunden

Nach dem Besuch der Stadtbibliothek lösten MadMäxle und ich diesen Multi. Alle Stationen konnten wir gut finden, ebenso das Final. Vielen Dank fürs Legen und Pflegen :)