Wo der Kaiser nicht zu Fuß hingeht

Wo der Kaiser zu Fuß hingeht, ist ja hinlänglich bekannt.

Wo Kaiser Wilhelm II. noch weiter ging, wissen nur wenige: Er stieg in Damenbegleitung am Stephansplatz - bei den o.a. Koordinaten - in Hamburgs vorbildliche Kanalisation, dortselbst in ein Boot und gondelte gut anderthalb Kilometer (Luftlinie) durch die Hauptkloake bis zum Hafen. Unterwegs dröhnten Männerchöre aus Nebenschächten und Fackelträger leuchteten dem gekrönten Haupt aus Berlin. "Er wunderte sich wiederholt über die verhältnismäßige Reinheit der Luft, welche die Nase kaum beleidigt", so die Zeitschrift Gartenlaube über seinen Besuch in Hamburgs Sielnetz.

Weil Hoheit natürlich nicht durch einen profanen Gullideckel der Kanalisation entsteigen konnten, baute man darüber eigens ein neobarockes Häuschen, das versehentlich heute noch steht. Hoheit sollen Zufriedenheit geäußert haben.

Wenn Ihr wisst, wo sich das "kaiserliche Kanalhäuschen" befindet, findet Ihr den Cache rund 15 Meter von dessen Eingangstür entfernt in Richtung 200 Grad.

Viel Spaß beim Suchen!

English version on request.

P.S.: Von der Geschichte um die kaiserliche Sielreise kursieren unterschiedliche Varianten, die auch zu unterschiedlichen Zeiten stattgefunden haben sollen. So ist mal von 1877 (damals noch als Kronprinz), aber auch von 1902 die Rede. Und mal sollen Hoheit am Stephansplatz, dann aber wieder am Alsterdüker an der Lombardsbrücke eingefahren sein.
Fakt ist: Das hier gesuchte Gebäude wurde 1904 zur Fertigstellung des neuen Entwässerungssystem errichtet.