Waypoint search: 

Archived

 

Regenwasserrückhaltebecken

Ein weiterer Feierabendmulti in Glinde

by Oschn     Germany > Schleswig-Holstein > Stormarn

Attention! This Geocache is "Archived"! There is no physical container at the specified (or to be determined) coordinates. In the interest of the place it should not be necessarily to search!

N 53° 32.105' E 010° 13.826' (WGS84)

 Convert coordinates
 Size: normal
Status: Archived
 Time required: 1:00 h   Route: 2.2 km
 Hidden on: 15 September 2006
 Listed since: 16 September 2006
 Last update: 14 May 2012
 Listing: https://opencaching.de/OC2527
Also listed at: geocaching.com 

18 Found
2 Not found
5 Notes
3 Watchers
0 Ignorers
470 Page visits
1 Log picture
Geokrety history

Large map

   


Description    Deutsch (German)

Wann immer in Deutschland ein neues Gebiet zur Besiedlung freigegeben, eine neue Straße gebaut oder eine Autobahnabfahrt eingerichtet wird, wird zunächst ein Regenwasserrückhaltebecken angelegt. Manchmal sogar gleich mehrere. Äußere Kennzeichen der stetig wachsenden Verdichtung der Böden und Versiegelung der Oberflächen durch Urbanisierung. Als die Regenwasserrückhaltebecken begannen, modern (und notwendig!) zu werden, waren es zunächst meist schlichte Baggerlöcher abseits der Straße, die den Charme vollgelaufener Bombentrichter ausstrahlten. Inzwischen sind daraus regelrechte Kleinkläranlagen geworden, in denen mit natürlichen Mitteln (v.a. Sumpf- und Wasserpflanzen) das Wasser biologisch aufbereitet wird und die oft auch kleine Refugien für das eine oder andere wasserliebende Tier sind. Wären nicht in der überwiegenden Zahl der Fälle hohe Zäune um diese künstlichen Gewässer, könnte man sie vielleicht sogar als die Renaissance der Dorfteiche betrachten.

In unserem Fall ist es aber so, dass das Regenwasser sich an einem Ort sammelte, wo es eigentlich nicht hingehörte: In den Kellern der eben fertiggestellten Häuser im Glinder Neubaugebiet "Schlehenweg". Besonders dramatisch stellte sich die Situation im Spätsommer 2003 dar, wo nach heftigen Regenfällen ("Jahrhunderthochwasser" in Dresden und anderswo) die ganze Siedlung unter Wasser stand. Seltsamerweise hatte vorher niemand die Indizien wahrgenommen, die darauf hingedeutet hätten, dass es am Schlehenweg ein Problem gibt. So konnte der in einer Senke angelegte Spielplatz beispielsweise seit seiner Errichtung nur mit Wathosen betreten werden - Gummistiefel alleine hätten nicht ausgereicht, so hoch stand das Wasser. Spielen für Nichtschwimmer und Kinder unter 135 cm verboten!
Die ersten Eigentümer und Mieter am Schlehenweg waren gerade eingezogen, da ließ Petrus eines Sommerabends überraschend viel Wasser vom Himmel fallen, und ein großes Jammern und Wehklagen hob an, denn plötzlich hatten alle nasse Füße. Und zwar nicht nur in ihren Kellern, sondern mitunter sogar in den Wohnzimmern.

Dieserart bestraft, begannen die Unschuldigen mit der Suche nach den Schuldigen. Die Anwohner sagten: Der Bauträger ist schuld - wie konnte er so einen Pfusch konstruieren? Der Bauträger sagte: Die Stadt ist schuld - wieso hat sie auf dem Boden die Bauanträge wie vorgelegt genehmigt? Die Stadt sagte: Das Umweltschutzamt ist schuld - wieso hat es in seinem Gutachten nicht darauf hingewiesen, dass da eine Lehmschicht im Boden ist und das Wasser nicht ablaufen kann? Die älteren Glinder Bürger sagten (trocken): Ihr seid alle selber Schuld - schon als das hier noch ein wunderschön blühendes Rapsfeld war, stand da immer Wasser drauf; hättet Ihr ja bloß mal vorher hinschauen müssen.

So ging der Schwarze Peter reihum vom einem zum anderen, und die Angelegenheit endete wie das Hornberger Schießen. Mit teilweise aufwändigen Maßnahmen und nachträglich angelegten Drainagen wurde nun versucht, das Oberflächenwasser in den Griff zu bekommen. Was dazu geführt hat, dass die Bewohner sich in ihren Gärten über kleine Senken mit einem Gullideckel darin freuen können, in denen sich das Wasser sammelt bzw. über die es abfließen kann.

Nun sind es aber genug einleitende Worte. Es wird Zeit, dass Du Dir vor Ort selber ein Bild von der Lage machst. Dieser kurze Multi bringt Dich vom Zentrum des Glinder Überschwemmungsgebietes über eine Zwischenstation zum Cache, der zwischen Glinde und Reinbek-Neuschönningstedt liegt, und zwar bei einem - na, rate mal. :-)

Der Start
ist an den im Kopf angegebenen Koordinaten. Das Zentrum der Überschwemmung. Schau Dir die gelb verklinkerten Mehrfamilienhäuser (sog. Stadtvillen) an. Das Erdgeschoss – und somit alle Eingangs- und Terrassentüren sowie die Kellerfenster – liegt mindestens einen halben Meter unterhalb des Straßenniveaus. Man muss wohl kein Bauingenieur sein, um sich vorstellen zu können, dass das nicht lange gutgehen konnte. Siehst Du die – noch tieferen – Mulden mit den Gullis darin? Die lassen inzwischen zwar das Wasser schneller abfließen, ändern aber nichts daran, dass das Interesse an Wohnungen in diesen Häusern nach der Überschwemmung dramatisch sank. Der Bauträger gab kurz darauf bekannt, man wolle anstelle weiterer geplanter „Stadtvillen“ lieber ein paar Doppelhäuser am Schlehenweg bauen ...

Aufgabe:
An den Startkoordinaten befindet sich eine Straßenlampe. Die zweistellige Nummer dieser Lampe benötigst Du zur Berechnung der Zwischenstation:
Lampennummer = X

N 53° 32.[10 * X + 8]
E 10° 14.0[X * 2 + 6]

Während Du noch rechnest, kannst Du Dich schon mal in Bewegung setzen. Gehe auf dem Trottoir weiter bis zur Lampe mit der Nummer 21. Überquere dort die Straße und folge dem Weg, der auf der anderen Straßenseite beginnt. Er führt Dich vorbei an dem neuen Kinderspielplatz (rechts), einigen Reihenhäusern in der Farbe von Krankenhausfluren (links) und den Mulden, in denen sich der alte Spielplatz befand und teilweise noch befindet, jedoch mit einer Art Hochseilgarten als Spielgerät. Den Grund dafür kennst Du ja nun. Noch ein kurzes Stück, und Du hast die Zwischenstation erreicht.

An der Zwischenstation
findet Du die Koordinaten des Finals. Auf dem Weg zum Cache - soviel sei verraten - verlässt Du das Glinder Stadtgebiet. Brauchst aber nicht zu glauben, dass es hier besser wird. Denn die Reinbeker sind ja nicht besser, nur anders. Sie tun sich in jüngerer Zeit insbesondere dadurch hervor, dass sie ein Industriegebiet nach dem anderen ausweisen, wie beispielsweise das Gewerbegebiet Haidland, das Du von der Zwischenstation aus in süd-ostwärtiger Richtung sehen kannst. Das ist dort, wo die Wiese so schön grün ist. Nur Gewerbe siedelt sich dort keines an. Wo sollte das auch herkommen? Auf der anderen Seite der Kreisstraße 26, im Gewerbegebiet Reinbek-Glinde, beträgt der Leerstand auch deutlich mehr als 25 Prozent, Tendenz steigend. Und die Reinbeker haben eben noch ein weiteres Gewerbegebiet zur Bebauung freigegeben. Wenigstens gibt es nun zwei schöne große ALDI-Märkte, die kaum mehr als 500 Meter voneinander entfernt sind. Nicht, dass es in Glinde und Reinbek noch keinen ALDI gäbe. Aber dummerweise mitten im Ort. Und Einkaufszentren oder große Supermärkte, das wissen wir seit der Wiedervereinigung, muss man unbedingt am Stadtrand auf der grünen Wiese bauen. Anders kriegt man ja schließlich das Leben nicht aus den Innenstädten raus.

Der Final
liegt nicht mehr als 1.100 Meter Wegstrecke vom Start entfernt. Du kannst die Strecke also gut als etwas längeren Spaziergang absolvieren, denn auf dem gleichen Weg geht es auch wieder zurück. Glinder Schildbürger oder Reinbeker Stadtverordnete dürfen natürlich auch mit dem Fahrrad kommen, alle Wege sind gut befahrbar (wenn sie nicht gerade mal überschwemmt sind).
Der Cache liegt etwas abseits des Weges. Das Versteck liegt vergleichsweise offen, der Behälter ist aber gut getarnt.
Weil am Weg drei Kinderspielplätze liegen, habe ich auch den Inhalt ein wenig kinderfreundlicher gestaltet und neben einer CD und einem Mini-UKW-Radio auch einen Playmobil-Taucher, ein Knicklicht, ein Schlüsselband und ein wenig Kleinkram in den Cache getan. Bitte adäquat tauschen.

Viel Spaß!

Nachbemerkung:
Tarnung heißt, einen Gegenstand so an seine Umgebung anzupassen, dass er sich nicht mehr deutlich von ihr abhebt.
Dieser Cache war so lange perfekt getarnt, bis suchende Cacher damit begonnen haben, den Boden in einem Umkreis von fünf Metern von seinem natürlichen Bewuchs zu befreien und selbigen kniehoch auf dem Cachebehälter zu drapieren.
Das ist genau das Gegenteil von Tarnung!
Also lasst bitte das Moos dort, wo es hingehört und unterlasst es, Grünzeug auf den Cache zu stapeln!

Additional hint   Decrypt

Mjvfpurafgngvba: Jnf znpug rvtragyvpu Oreaq O.?

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

Utilities

This geocache is probably placed within the following protected areas (Info): Landschaftsschutzgebiet Schönningstedt (Info)

Search geocaches nearby: all - searchable - same type
Download as file: GPX - LOC - KML - OV2 - OVL - TXT - QR-Code
When downloading this file, you accept our terms of use and Data license.

Log entries for Regenwasserrückhaltebecken    Found 18x Not found 2x Note 5x

Found 29 May 2011 Team Erdbeerschnitte found the geocache

Dieser stand schon lange auf der Liste. Heute endlich angegangen. Netter Spaziergang, schönes Listing, super Koords und am Final ein solides Döschen! Das sind die Caches, die wir gerne haben.
Danke für den cache!

Found 17 April 2011 delete_177183 found the geocache

-User gelöscht-

last modified on 06 January 2020

Found 05 October 2010 jochendi found the geocache

irgendwann mal gehoben...jetzt hier geloggt.

Not found 20 June 2010 schlinzig did not find the geoacache

Zum zweiten mal hier. Dieses mal zwar keine Muggles aber leider auch keine Koordinaten an der Zwischenstation. Mein Navi zeigte mir einen Punkt ca.15 Meter hinter der Leitplanke, also innerhalb des Feldes an. Ich konnte mir nicht vorstellen das ich ins Feld stapfen muss. Darum suchte ich im Bereich des Weges und der Leitplanken. Aber NIX !!!

Ich werde diesen Cache zu meinen Akten legen und derweil Beobachten.

Note 06 June 2010 schlinzig wrote a note

Der Mugglefaktor war extrem hoch und habe darum die Suche abgebrochen.