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Burgen und Schlösser - Machtspiel um die Burg Ohraiburg -

Ein Cache aus der Reihe Burgen und Schlösser am Inn diesmal mit geschichtlichem Hintergrund

von tanoma     Deutschland > Bayern > Mühldorf a. Inn

Achtung! Dieser Geocache ist „archiviert“! Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!

N 48° 10.765' E 012° 25.663' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: normal
Status: archiviert
 Zeitaufwand: 0:49 h   Strecke: 0.5 km
 Versteckt am: 07. Juli 2007
 Gelistet seit: 07. Juli 2007
 Letzte Änderung: 17. Juni 2011
 Listing: https://opencaching.de/OC3B26

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Beschreibung   

Burgen und Schlösser – Machtspiel um die Burg Ohraiburg  

Im 8. Jahrhundert heiratete einst die Schwester des Grafen von Aribo, Adala, den Grafen Engelbert aus dem Geschlecht der Sieghartinger. Mit dieser Heirat pflanzte sich nicht nur das Blut der Aribonen fort, sondern man legte auch den Grundstock für die spätere Hausmacht der Grafen von Kraiburg. 

Und nicht nur das: In den Jahrhunderten danach folgte eine Reihe von Morden und Todesfällen auf der Burg zu Kraiburg. Diese führten zu Machtverhältnissen, die den Wittelsbachern in nichts nachstanden. 

Alles begann im Jahre 1078. Lange Zeit hatte sich Graf Marquard von Marquardstein, Erbe der Sieghartinger, um die Gunst der schönen und reichen Adelheid bemüht. Als einzige Tochter des mächtigen Grafen Kuno von Mögling war die Zahl der Verehrer und Bewunderer fast unüberschaubar groß. Doch letztendlich erhörte die Schöne Graf Marquard und auch ihr Vater stimmte einer Heirat der beiden zu. Graf Marquard ritt seiner Braut voraus, zurück auf seine Burg um alles für die bevorstehende Hochzeit vorzubreiten. Einige Tage später traf Adelheid bei ihrem Zukünftigen ein um in einer großen Zeremonie Gräfin zu Marquardstein zu werden. Doch das junge Glück sollte nicht lange währen. Schon kurz nach der Hochzeit fand man den jungen Ehemann ermordet auf. Schon bald munkelte man in der ganzen Grafschaft, ein Verehrer der schönen Adelheid hätte die Schmach nicht ertragen und seinen Widersacher kurzer Hand aus dem Weg räumen lassen. Und tatsächlich, nach angemessener Trauerzeit vermählte sich die junge Witwe, nun Erbin der Grafschaft zu Marquardstein, erneut. Dieses Mal mit dem Burggrafen Ulrich von Passau, der damals als der reichste Mann Bayerns galt. Aus dieser Ehe entspross eine einzige Tochter, Uta, die später auch Erbin der Besitztümer wurde, zu der auch die mittlerweile gebildete Grafschaft Kraiburg gehörte. Kaum war Uta im heiratsfähigen Alter machten ihr zahlreiche Jünglinge und Burgherren ihre Aufwartung und versuchten, ihr Herz für sich zu gewinnen. Um das Jahr 1100 heiratete sie schließlich Engelbert II aus dem Hause Sponheim-Ortenburg.Zu Chreidorf erbauten Engelbert II und Uta sich eine Burg, die den Namen Ohraiburg trug, Engelbert nannte sich von nun an Graf von Kraiburg. Als Pfalzgraf von Bayern, Markgraf von Istrien und Herzog von Kärnten hatte er viele Ämter und Würden inne. 

Engelberts Sohn, Engelbert III übernahm schließlich die Besitztümer seines Vaters und heiratete Mathilde, Tochter des Berengar von Sulzbach. Leider blieb ihre Ehe kinderlos und aus Trauer darüber entschloss sich Mathilde, während ihr Mann sein Heil in einem Kreuzzug suchte, ins Kloster einzutreten. In hohem Alter trat auch Engelbert III ins Kloster Baumburg ein. Erbe wurde sein Bruder Rapoto. 

Rapoto I vereinigte die Besitzungen aus Kraiburg mit dem Rest der Besitztümer, die zu Passau und Ortenburg gehörten. 1189 nahm er am großen Kreuzzug mit Kaiser Friedrich Barbarossa teil und fand dabei 1190 seinen Tod. Sein Sohn Rapoto II war mit Mathilde, Tochter des Herzog Ludwig des Kehlheimers verheiratet und hatte viele kriegerische Auseinandersetzungen mit Graf Albert dem Wilden von Bogen.Als man Rapoto II eines Landfriedensbruchs beschuldigte, fiel Herzog Ludwig, sein Schwager, in die Besitzungen ein und versuchte Rapoto II zu töten. Dieser entkam nur mit knapper Not dem Tod, doch Herzog Ludwig zerstörte daraufhin die Burg im Jahre 1199. Als Pfalzgraf von Bayern und damit Stellvertreter des Kaisers im Herzogtum Bayern, baute Rapoto II die Burg wieder auf.  

Rapoto III wurde 1231 nach dem Tod seiner Eltern unter anderem auch Erbe der Burg zu Kraiburg. Unter ihm war das Haus Kraiburg (auch er war Pfalzgraf wie sein Vater), auf dem Gipfel der Macht. Die Besitzungen erstreckten sich über das ganze Rottal bis Alz und Traun, südlich des Chiemsees bis ins Brixental. Der Pfalzgraf von Kraiburg hatte eigenes Hof- und Regierungswesen und war als tatenlustig, friedliebend und hochherzig bekannt. Als er 1248 unerwartet starb, blieben nur seine Witwe Adelheid, die Schwester des Burggrafen Friedrich von Nürnberg aus dem Stamme der Hohenzollern und die gemeinsame Tochter Elisabeth zurück. Zwei Söhne waren bereits im Kindesalter gestorben, womit das Haus ohne männliche Nachkommen blieb. 1256 wurde Elisabeth mit dem Grafen Hartmann von Werdenberg verheiratet. Diese zuerst glücklich erscheinende Fügung erwies sich für Elisabeth jedoch bald als Martyrium. Graf Hartmann war mehr an Elisabeths Besitzungen gelegen als an seiner jungen Frau selbst. Schon drei Jahre nach der Hochzeit verkaufte er die ganzen Besitztümer an Herzog Heinrich XIII von Niederbayern. Doch damit nicht genug, letztendlich verstieß Graf Hartmann die unglückliche Elisabeth und nahm sich eine andere Frau. So fand die Herrschaft des Hauses Kraiburg ein jähes und ruhmloses Ende. Kraiburg war nun nicht länger Sitz eines großen Herrschergeschlechts, es blieb nur noch Sitz eines Pfleggerichts. 

Kraiburg und das bayrische Staatswappen:

In dem durch Gesetz vom 5. Juni 1950 geschaffenen neuen bayrischen Staatswappen steht in Feld 3 für die Regierungsbezirke Ober- und Niederbayern in silber ein feuerspeiender, golden bewehrter blauer Panther. Dieses Wappentier (Fabeltier) war das Reitersiegel der Grafen von Kraiburg-Ortenburg und war besonders von Rapoto II und Rapoto III verwendet worden. Als die Wittelsbacher 1259 die Besitzungen übernahmen verwendeten auch sie den Panther als Nebenwappen. So hält das bayrische Staatswappen die Erinnerung an die einst mächtigen und einflussreichen Grafen aus dem Hause Kraiburg-Ortenburg noch immer hoch.

Und nun zu den Koordinaten:

Parken könnt ihr hier:

N 48° 10.918    /  E 012° 25.723

Startpunkt: Kleiner Tip, der schmale Kiesweg ist der richtige!

N 48° 10.881    / E 012° 25.661

Aussichtspunkt an der Kapelle: diesen Punkt solltet ihr unbedingt besuchen, denn die Aussicht ist grandios. Es handelt sich hier um einen beliebten Platz für Hochzeitsfotos oder Trauungen (so wie heute als wir den Cache verstecken wollten!)

N 48° 10.837    /    E 012° 25.667

 Und nun viel Spaß bei der Suche!

Bilder von der Burg Kraiburg auf einem Kupferstich sowie das Wappen von Rapoto II und III und das bayrische Staatswappen findet ihr im Anhang.

Bilder

Burg Kraiburg
Burg Kraiburg
Wappen Rapoto II und III
Wappen Rapoto II und III
Bayrisches Staatswappen
Bayrisches Staatswappen

Hilfreiches

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gefunden 14. März 2009 novofoto hat den Geocache gefunden

Schönes Versteck.

Trade: Kleine Katze

gefunden 04. Januar 2009 ibni hat den Geocache gefunden

Bei schöner Aussicht den Cache mit Timis zusammen gefunden.

Danke für den schönen Cache.

 

gefunden 11. Juni 2008 Buschmeister hat den Geocache gefunden

Servus!

Flott gefunden und ca. 138 Ohrwuzler aus der Tüte entfernt! :o)
Merci für den Cache und Happy Caching,
Busch

gefunden 27. März 2008 etaigel hat den Geocache gefunden

War um 16.10 vor Ort, heute aber niemand sonst dort, auch keine Brautleute.

Toll gewählter Ort mit Klasse - Panorama!

Trades: In: "Visitenkarte" eines Landmessers aus Rheinland-Pfalz, Out: %

 

TFTC, war schön da oben, LG ETAIGEL

gefunden 04. September 2007 hanjack hat den Geocache gefunden

Das war mein erster Geocachingfund.  :)