Fürst Maltes Badehaus

Fürst Maltes Badehaus

... war das Badehaus Goor im kleinen Fischerdorf Lauterbach, dem ehemals fürstlichen Hafen am Greifswalder Bodden. 1817/18 ließ Fürst Malte am Rande eines "Die Goor" genannten Wäldchens unmittelbar am Bodden das "Friedrich-Wilhelm-Bad" errichten. Es diente ihm als repräsentatives Badehaus seiner Residenzstadt.

Der Baukomplex wurde 1819 fertiggestellt und bestand aus drei Giebelhäusern - eines mit Logierzimmer und Bädern, eines mit den Wirtschaftsräumen und ein zuletzt hinzugekommenes, drittes als Stallgebäude. Das Wasser wurde vom Greifswalder Bodden durch Rohre ins Badehaus gepumpt, dort erwärmt und dann in Wannen geleitet. 1820 ließ Malte den Komplex um einen Anbau erweitern und mit einer Blendfassade versehen. Die rückwärtigen Seiten der drei Ursprungsgebäude wurden 1824 verbunden, so dass zwei, teilweise überdachte Innenhöfe entstanden. Im Inneren wurden weitere Bäder und Logierzimmer sowie ein Speisesaal untergebracht. Durch die Blendfassade entstand der Eindruck eines geschlossenen Baukörpers.

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte das fürstliche Badehaus zu den vornehmsten Seebädern Europas, ein sommerlicher Treffpunkt der damaligen Gesellschaft. Dann nahm der Badebetrieb stark ab und Anfang des 20. Jhd. liefen dem Badehaus die aufstrebenden Seebäder Binz, Sellin, Göhren endgültig den Rang ab. Trotzdem ist das Badehaus mit seiner repräsentativen Außenfassade mit der monumentalen Kolonnade von 1830 als Kunst und kulturgeschichtliches Denkmal von herausragendem Wert anzusehen. Dieser Gebäudekomplex zählt zur Bäderarchitektur.