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Mathe/Physik-Geocache

Jakob und der Zauberstab

Etwas Bauen - etwas Astronomie - etwas Mathematik

von MotoBiker     Deutschland > Sachsen > Delitzsch

N 51° 22.500' E 012° 29.500' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: klein
Status: kann gesucht werden
 Versteckt am: 07. August 2008
 Gelistet seit: 07. August 2008
 Letzte Änderung: 13. Juni 2011
 Listing: https://opencaching.de/OC63BA
Auch gelistet auf: geocaching.com 

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Saisonbedingt
Benötigt Werkzeug
Benötigt Vorarbeit

Beschreibung   

 Jakob und der Zauberstab

Mein eigentliches Hobby ist die Astronomie. Die Wurzeln dazu liegen sehr weit zurück in meiner Kindheit. In den jährlichen Sommerferien im Erzgebirge bin ich bei klarem Himmel heimlich nachts aus dem Bett geklettert und habe mich an den Feldrand hinterm Haus gelegt und den gestirnten Himmel betrachtet. Die Luft war klar, kein störendes Nebenlicht, solch einen Himmel habe ich seither nur noch im Hochgebirge gesehen.
Es gilt für mich außerdem der Spruch eines unbekannten Autors: Willst Du eine Stunde glücklich sein, dann besauf Dich. Willst Du drei Tage glücklich sein, dann heirate. Willst Du jedoch ein ganzes Leben lang glücklich sein, dann widme Dich der Astronomie.
Wen interessiert denn das? Fragt Ihr Euch vielleicht. Es gibt da ein paar Parallelen zum GeoCachen einerseits und andererseits gäbe es das GeoCachen ohne die Astronomie überhaupt nicht!!!
Eine Parallele ist die Liebe zur Natur und die Achtung vor ihr. Eine weitere sind die Winkel, mit denen wir es jeweils zu tun haben.
Vielleicht wird erreicht, dass wir vor den Winkeln, die auf den kleinen elektronischen Helfern die da GPS genannt werden und vor den Geräten selbst etwas mehr Achtung haben.

Wir bauen einen Jakobsstab (lat. baculus jacobi) oder Gradstock
Der Name des frühzeitlichen Winkelmessinstruments hat mit der Ähnlichkeit zu den Wanderstäben zu tun, welche die Pilger auf dem Jakobsweg (auch Sternenweg genannt) nach Santiago de Compostela mit sich führten.
Wir wollen am Nachthimmel ein paar Messungen durchführen, deren Ergebnisse uns letztendlich zum Cache bringen. Der Bau bzw. die Ausführung eines solchen Stabes hängt von den jeweiligen handwerklichen Fähigkeiten ab. Einige Experten werden eine Präzisionsausführung aus Messing mit Zahnstange und Feintrieb bauen. Es kommt aber lediglich auf die Funktion an. Wir brauchen dazu einen dünnen Stab von ca. 700 mm Länge und eine Papprückwand eines DIN A4 Blocks. Als Stab habe ich einen Drehstab einer Lamellenjalousie verwendet. Ihr findet sicher etwas Ähnliches.

Bauplan eines Querstabes

Die Gradmarkierungen auf dem Gradstock werden wie folgt errechnet (nur ganze mm)

Abstand vom Auge zur Markierung = Peilspitzenabstand / 2 / tan (Winkel / 2)

Wenn wir einen Peilspitzenabstand von 100 mm verwenden, dann gilt folgendes Beispiel für einen Winkel von 10°

Abstand vom Auge zur Markierung = 100 / 2 / tan (10 / 2) = 572

Das wiederum bedeutet, wenn der Querstab vom Auge einen Abstand von 572 mm hat, und wir über die Peilspitzen zwei Sterne anvisieren können, dann ist deren Winkelabstand 10°.
Wenn wir den Querstab in dieser Entfernung belassen, gilt folgendes. Über die beiden Spitzen im Abstand von 80 mm peilen wir einen Winkel von 8°, über die im Abstand von 60 mm einen Winkel von 6°  u.s.w. an. Wollen wir größere Winkel messen, dann müssen wir mehr Markierungen auf dem Jakobsstab anbringen. Das Ganze macht nur Sinn bis etwa 30°. Die Abstände werden immer kleiner und die Genauigkeit nimmt bei größeren Winkeln enorm ab.
Weitere Markierungen auf dem Stab werden wie das Beispiel oben zeigt errechnet.

Ein fertiger Jakobsstab

Hinweise zu den Aufgaben
Die gewählten Sternbilder sind so genannte zirkumpolare Sternbilder. Das bedeutet, sie sind in unseren Breiten die gesamte Nacht und das gesamte Jahr hindurch bei klarem Himmel beobachtbar.
Alle Winkelmessungen sind in ganzen Teilen eines Kreises durch 360 gefragt, also weder Minuten noch Bruchteile von Minuten oder Sekunden sind von Interesse. Die Winkel sind mit Bedacht so gewählt, dass es da keine Zweifel geben dürfte.
In der Astronomie gibt es eigentlich kein oben, unten, links oder rechts. Wenn in den folgenden Aufgaben davon die Rede ist, müssen wir uns oder die Bilder gedanklich so drehen, dass es einen Sinn ergibt. Macht jeweils eine Messreihe von mehreren Messungen. Man bekommt erst mit der Zeit ein sicheres Gefühl. (wie beim Suchen von Caches). Die Peilspitzen müssen bei Dunkelheit gut erkennbar sein. Da ist Leuchtfarbe hilfreich, jedoch sollten sie zumindest weiß sein!

Aufgaben

  1. Aufsuchen des Großen Wagens (ursa maior) am Nachthimmel
  2. Wie viele Hauptsterne hat das Sternbild (A)
  3. Mit bloßem Auge einen zweiten Stern neben einem der Hauptsterne erkennen: (Augenprüfer)
  4. Winkelabstand der beiden unteren Kastensterne des Wagenkastens messen (B)
  5. Winkelabstand der beiden oberen Kastensterne messen (CD)
  6. Wie viel Grad deckt die gesamte Deichsel ab? (CE)
  7. Polarstern aufsuchen (wahre Nordrichtung – auch im GeoCachen ein Begriff): Den Abstand der hinteren zwei Kastensterne in einer gedachten Linie 5-mal nach oben verlängern. Das ist der Polarstern.
  8. Gegenüber des Großen Wagens das Himmels-W (Kassiopeia) erkennen.
  9. Wie viele Hauptsterne sind deutlich zu sehen? (F)
  10. Winkel über das gesamte 'W' von links nach rechts messen (CG)
  11. Winkel vom linken Stern des 'W' bis zum Polarstern (HE)

Erganzung vom 15.09.2008:  Alle Ziffern von A bis einschließlich H sind unterschiedlich.

Ergänzung zu 2.)
Darüber gibt es in der Literatur zwei Meinungen. Ich meine die größere der beiden Zahlen. Ich denke, Ihr seht auch so viel Sterne wie ich, wohlgemerkt ohne den ‚Augenprüfer’.

An den Koordinaten ganz oben findet Ihr nichts ... Der Cache liegt bei

N 51°HG,FDE'

E 12°GC,AEB'

Kontrollmöglichkeit
Quersumme über sämtliche unbekannten Zahlen der beiden errechneten Winkel am Final, also für 51°XX,XXX' und 12°XX,XXX' ist die Summe aller X=41.

Der Cache selbst ist jetzt wirklich leicht. Die Schwierigkeit von 4 ergibt sich lediglich aus der Tatsache, dass etwas gebaut werden muss und aus der Tatsache, dass Ihr das auch noch fotografieren und hochladen müsst. Ja, ich weiß, dass Cacher schlau sind und sich die Winkel vielleicht aus Sternkarten oder von Freunden holen. Ich will jedoch nicht zu streng erscheinen und akzeptiere zwei GeoCacher pro Jakobsstabfoto. Seid bitte fair, es macht auch irre Spaß.
Dort, wo Ihr den Cache findet, stelle ich unweit ab und zu mein Fernrohr auf und betrachte auch mit Freunden den gestirnten Himmel. Anfahrt ist fast bis zum Cache möglich, jedoch zum Teil nur landmaschinengerecht. Zu empfehlen ist eine kleine Wanderung.
Wer mehr Interesse am klassischen Hobby Astronomie hat, der schaue hier auf die Seite eines sehr guten Freundes. Ich empfehle diese Seite, weil dort der Nachweis erbracht wird, dass es nicht immer nur um hochtrabende Instrumente gehen muss. Astronomie zu betreiben ist mit geringsten Mitteln möglich. Nehmt doch einfach einen Feldstecher oder ein Opernglas mit und betrachtet Euch einmal die Schattengrenze auf dem Mond. Je geringer die Vergrößerung, desto leichter lässt sich das Instrument mit bloßen Händen still halten. Wer sich die Seite meines Freundes etwas genauer anschaut, bekommt außerdem zahllose Hinweise auf mögliche LPC’s. Da haben wir schon wieder eine Querverbindung zum GeoCachen!

Und jetzt wünsche ich viel Spaß mit diesem Cache

Verschlüsselter Hinweis   Entschlüsseln

Yrvpugr Xyrggrehrohat

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

Hilfreiches

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gefunden 14. Juni 2019 ANNO1999 hat den Geocache gefunden

Eine kleine, spontane Freitagnacheinsdoseneinsammeltour führte mich bei tropischen Temperaturen zusammen mit meiner lieben Jule nach Taucha... 😊! Unsere Schritte lenkten wir auch zu diesem GC Neuling... 😀... Jaaaa, diesen doch sehr speziellen, wenngleich hoch interessanten Mystery habe ich immer wieder vor mir hergeschoben... 🤔! Als Handwerker sollte mir die Fertigung dieses Messinstruments keine Schwierigkeiten bereiten. Doch fehlte mir hier ehrlich gesagt der Antrieb, die Geduld, Naja, und der Faktor Zeit wäre in der Aufzählung vorgeschoben! Denn Zeit hat man(n) prinzipiell immer, nur wie/wo/für was man sie nutzt, das, ja das ist dann der springende Punkt. Nur durch eine massive Hilfe des Owners kam ich, zusammen mit der JuL.E.2910, hier zum positiven Ausgang. Dafür nochmal recht herzlichen Dank, MotoBiker! So führte uns ein nachmittäglicher Spaziergang ins wilde, idyllische Zielgebiet. Aus der Ferne wurden keine Vierbeiner gesichtet, und auch auf den letzten Metern blieb es ruhig.. 🙂. Wir sind in ihr Revier eingedrungen, und das Zielgebiet, der Nullpunkt befindet sich in einem kleinen Wäldchen, wo gerade bei diesen Temperaturen das Wild sein schattiges Plätzchen findet. Doch heute, puuuhhh,.. 🍀 🍀🍀🍀, ausgerechnet nicht! Fix wurde der Baum erklommen, um nach fast 3 Jahren mal wieder ein Signum darin zu hinterlassen. Das Dösilein konnte sich nicht lange verbergen und wurde fix aus dem Verstecke gelockt & gelogged. DANKESCHÖN, sagt ANNO1999. MEIN DANK AUCH FÜR DIE INTERESSANTEN HINTERGRUNDINFORMATIONEN, UND DAS DU MEINE SCHRITTE AN DIESEN ORT GELENKT HAST! Viele Grüße an den Owner!

gefunden 09. August 2016 trassolix hat den Geocache gefunden

Schon sehr lange hatte ich diesen Cache ins Auge gefasst, haben mir doch bisher die Caches des Owners immer gut gefallen. Doch die Sache schien unendlich zu werden, wie das Universum. Da sollte also zur Lösung der Aufgabe etwas gebastelt werden, da ich da nicht unbedingt der Freak bin, suchte ich nach einen anderen Lösung. So wurde etwas Einfacheres mit der gleichen Funktion gefunden (Fadenlineal). Dann musste natürlich auch das Wetter stimmen. Aber nach einigen Versuchen standen irgendwann brauchbare Koordinaten auf dem Papier. Dann das böse Erwachen, der Cache wurde gefährlich bewacht und ein ran kommen war somit nicht möglich. So wurde das Listing erst einmal beobachtet. Nach einiger Zeit wurde ersichtlich, dass es Logfreigaben für die Vorlage des Zauberstabes gab. Das Teil nachträglich zu bauen oder irgend ein Bild des Gleichen zu besorgen fand ich dann doch nicht so gut. Und es ist ja kein virtueller Cache. So hieß es erst einmal warten. Irgendwann hatte ich so den Anschein, als würden die Sterne günstig stehen. Als ich heute das Firmament betrachtete sah ich zufällig den Stier sehr weit im Osten, dies war ein gutes Zeichen. LachendCool Heute mit dem Rad etwas vom Wege abgekommen und es zeigte sich ein freier ungefährlicher Weg zum Ziel. So konnte nun endlich dieser Cache zu Ende gebracht werden, was mich sehr freut. Der schön gemachten Dose sowie dem Logbuch geht es gut.

dfdc
trassolix

gefunden 19. Februar 2016 Pumuckel* hat den Geocache gefunden

Nach lehrreichen und interessanten Stunden am Basteltisch und unter dem nächtlichen Sternenhimmel konnte sich Kuno letztens vom Owner bestätigen lassen, daß unsere Koordinaten fast genau stimmen Lachend
Heute stürzten wir uns nun ins Abenteuer, und das Gelände sieht auch schon beim Ankommen recht abenteuerlich aus, ich kam mir wirklich echt vor wie im Jurassic Park. Also alleine wäre ich da nicht reingegangen aber Kuno erzählte mir daß alle Dinosaurier Winterschlaf machen ... naja ...
Bei den Elefanten- oder Saurier-Tretminen wurde uns dann doch bissel mulmig.
20 m vorm Final fuchtelte mir Kuno plötzlich hektisch per Handzeichen zu, daß ich mich schnell aber unauffällig zurückziehen solle Verschlossen Er machte noch schnell ein Foto von der Dose und als wir dann wieder in Sicherheit waren, zeigte er mir das Foto von den 2 großen schwarzen Ungeheuern.
Danke für diesen echt erlebnisreichen Cache Lachend und für die Sonder-Logerlaubnis !

gefunden 19. Februar 2016 Pumuckel&Kuno hat den Geocache gefunden

Als Fast-Hobbyastronom stand dieser Cache schon lange bei uns aufm Plan, vor einigen Wochen war dann endlich auch Sternenhimmel und wir konnten unser Meßinstrument ausprobieren. Spezielll mit den Begriffen rechts/links/oben/unten haben wir uns etwas schwer getan speziell bei Sternbildern die ständig rotieren. Aber der Owner konnte uns letztlich sogar bestätigen, daß unsere finalwahrscheinlichste Postion gar nicht so verkehrt war.
Auch war das finale Areal heute ganz nach meinem Geschmack, keinerlei Verbotsschilder, und daß die Bauern im Winter ihre stromlosen Weidedrähte hängen lassen ... das kenn ich in meinem Heimatdorf zur Genüge Zwinkernd
Am Dosenbaum angelangt erkannte ich allerdings ganz weit hinten am Ende des Geländes 2 Tonnen Fleisch der Spezies Überrascht Kaffernbüffel Überrascht ruhig und friedlich herumliegen. Damit das auch so bleibt, hab ich Pumuckel erstmal lautlos zurückschleichen lassen, noch schnell ein Foto von der Dose geschossen und dann des Owners Rat befolgt, hier kein Risko ein zugehen Lachend Nun ja, ich kenne ein Video, wo diese Tierchen sogar Elefanten in die Flucht schlagen ... Zwinkernd
Ein Großes Dankeschön für die schöne Aufgabe, für das kleine Abenteuer - und natürlich für die Logerlaubnis Lächelnd (ich würde sagen, es wäre schon günstiger das Döslein mal umlegen)

gefunden 24. Oktober 2008 mariane hat den Geocache gefunden

Das war unser 5 Cache den wir im Anschluß an die Roten Blitze noch gemacht hatten bevor es wieder in die Großstadt zurück ging, die Final-Koordinaten haben wir mit technische Unterstützung bereits daheim fast perfekt hinbekommen auch wenn wir uns mit der Materie etwas schwer taten. Umso interessanter war es zu erfahren wie bereits früher unserer wissensdurstige Väter die Sache mit einfachsten Mitteln angegangen sind. Vor Ort war der Cache auch gut zu finden.

Liebe Grüße und vielen Dank,

mariane + Tapsi