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Normaler Geocache

Reichsarbeitsdienst

Geschichtlicher Rückblick in das Jahr 1937

von Chris Race     Deutschland > Saarland > St. Wendel

Achtung! Dieser Geocache ist „archiviert“! Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!

N 49° 34.247' E 007° 02.607' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: mikro
Status: archiviert
 Zeitaufwand: 0:30 h   Strecke: 0.3 km
 Versteckt am: 17. August 2008
 Gelistet seit: 17. August 2008
 Letzte Änderung: 13. September 2014
 Listing: https://opencaching.de/OC64CD

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Infrastruktur
Saisonbedingt
Listing

Beschreibung   


Seit 1935 war im NS-Regime der halbjährige Arbeitsdienst für männliche Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren obligatorisch, für weibliche freiwillig. Unter dem Motto "Mit Spaten und Ähre" zogen diese Arbeitskolonnen durch Deutschland, die - meist tatsächlich nur mit Spaten ausgerüstet - Moore trockenlegten, neues Ackerland kultivierten oder beim Bau der Reichsautobahnen und des Westwalls mitwirkten. Der Reichsarbeitsdienst (RAD), der dem Reichsinnenministerium angegliedert war und an dessen Spitze Reichsarbeitsführer Konstantin Hierl (1875-1955) stand, diente ursprünglich der Bewältigung der Arbeitslosigkeit. Die kaum über dem Arbeitslosengeld liegende Bezahlung des Diensts machte deutlich, daß es sich bei diesen Einsätzen im wesentlichen um einen - wie es offiziell hieß - "Ehrendienst am deutschen Volke" handelte. Der Arbeitsdienst und das Leben im Arbeitslager mit militärischer Ausbildung waren "nationalsozialistische Erziehungsarbeit", die im Sinne der Volksgemeinschaft Standesunterschiede beseitigen und die Gesinnung fördern sollten. Die RAD-Gesamtstärke betrug 1935 rund 200.000, bis Oktober 1939 wurde sie auf 350.000 Personen erhöht. Eingeteilt war der RAD in 30 Arbeitsgaue, 182 Gruppen und 1.260 Abteilungen. Wenige Tage nach Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 wurde die Arbeitsdienstpflicht auch für weibliche Jugendliche eingeführt, die als "Arbeitsmaiden" karitative Aufgaben übernahmen, Mütter im Haushalt entlasteten oder zu Einsätzen in der Landwirtschaft herangezogen wurden. Männliche Arbeitsgruppen unterstützten im Krieg zumeist als Bau- und Instandsetzungstrupps die Wehrmacht und standen an Flugabwehrgeschützen. 1943 wurde der RAD Oberste Reichsbehörde, die Adolf Hitler direkt unterstand.

Wer zum RAD gehörte, war gegen Krankheit versichert, erhielt Uniform, Kost und (Baracken-)Logis und je nach "Arbeitsdienstrang" ab 25 Reichspfennig pro Tag. Von den etwa 250.000 Dienstverpflichteten arbeiteten Mitte der dreißiger Jahre allein etwa 135.000 Menschen an den Straßen und Reichsautobahnen, die aus militärstrategischen Gründen schnell fertig werden sollten. Erntehilfe, Aufforstung und Flussregulierung waren weitere Einsatzmöglichkeiten, bevor ab Ende der dreißiger Jahre der RAD fast ausschließlich für den Bau einer kriegswichtigen Infrastruktur verfügbar zu sein hatte. Das Echo dieser Erfahrung wirkte lange nach. "Reichsarbeitsführer" Konstantin Hierl, in Nürnberg zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt, veröffentlichte 1955 seine Memoiren unter dem Titel Im Dienst für Deutschland, ein Bestseller. Harte Arbeit habe noch niemandem geschadet, empfahl er einer mittlerweile im Wirtschaftswunder angekommenen Gesellschaft. Tatsächlich aber dürfte der Beitrag des RAD zum Nachkriegsaufschwung eher darin gelegen haben, dass eine ganze Generation nach den Jahren eines kasernierten Arbeitsdrills jegliche normale Arbeit als befreiend empfunden hat.

Das oben dargestellte Denkmal erinnert an die Arbeit der Abteilung 1/243 des Reichsarbeitsdienstes, die zur damaligen Zeit in Türkismühle stationiert war und an dieser Stelle für die Rodung des ehemals vorhandenen Fichtenbestandes und die Urbarmachung des Landes zuständig war.

Die Bank vor dem Denkmal bietet sich hervorragend für eine kurze Rast und einen schönen Blick über Bosen an. Und außerdem kann man so den Cache am besten erreichen.



Verschlüsselter Hinweis  

magnetisch

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Hilfreiches

Dieser Geocache liegt vermutlich in den folgenden Schutzgebieten (Info): Naturpark Saar-Hunsrück SL (Info)

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Logeinträge für Reichsarbeitsdienst    gefunden 37x nicht gefunden 1x Hinweis 0x Wartung 2x

OC-Team archiviert 13. September 2014 Opencaching.de hat den Geocache archiviert

Dieser Cache ist seit mehr als einem Jahr „momentan nicht verfügbar“; daher wird er automatisch archiviert. Er kann vom Besitzer jederzeit instand gesetzt und reaktiviert werden.

momentan nicht verfügbar 11. September 2013 Chris Race hat den Geocache deaktiviert

Eieiei, wieso streicht denn ja jemand ungefragt die Bank?

nicht gefunden 06. September 2013, 07:15 dockers63 hat den Geocache nicht gefunden

Warum trifft es immer mich? Trotz intensivem Absuchen aller ferromagnetischen Teile in der Umgebung konnte ich den Cache nicht ausmachen. Dann fiel mir auf, dass die Sitzgelegenheit ziemlich neu gepinselt und die Schrauben unheimlich poliert aussehen. War der Maler der Täter?

Platz ist aber sehr idyllisch ;-)

gefunden 12. April 2013 -=RoPe=- hat den Geocache gefunden

Der wurde ja ewig nicht mehr gefunden..

Wir haben ihn aber schnell gefunden. Schöne Stelle. Nur haben wir vor Ort gemerkt, dass wir keinen Stift dabei haben. Der Eintrag ins Logbuch wird noch nachgeholt..

gefunden 03. Mai 2012 torainspace hat den Geocache gefunden

Der Kleine war schnell gefunden und geloggt. TFTC!