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Stralsund unter Beschuss

Folgt der Spur der Kanonenkugeln!

von lexparka     Deutschland > Mecklenburg-Vorpommern > Nordvorpommern

Achtung! Dieser Geocache ist „archiviert“! Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!

N 54° 18.753' E 013° 05.821' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: klein
Status: archiviert
 Zeitaufwand: 2:00 h   Strecke: 2.0 km
 Versteckt am: 08. Januar 2009
 Gelistet seit: 08. Januar 2009
 Letzte Änderung: 30. Juni 2019
 Listing: https://opencaching.de/OC743C
Auch gelistet auf: geocaching.com 

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Beschreibung   

Nur dem sehr aufmerksamen Beobachter, der durch die Straßen der Stralsunder Altstadt spaziert, wird vielleicht schon einmal aufgefallen sein, dass in viele öffentliche und private Gebäude echte Kanonenkugeln eingemauert wurden! Sie stammen aus dem 17. und 18. Jhd. und wurden als historische Zeitzeugen in die Wände eingemauert, um an drei große kriegerische Ereignisse zu erinnern, welche die Geschichte der Stadt Stralsund und darüber hinaus die Geschichte Pommerns nachhaltig beeinflusst haben.

1. Im Jahr 1628 wurde die Stadt im Verlauf des 30-jährigen Krieges von den Truppen des kaiserlichen Feldherrn Wallenstein belagert und beschossen. Die Belagerung war jedoch erfolglos und er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Die Verhinderung der Einnahme Stralsunds durch Wallenstein wird noch heute jedes Jahr mit einem großen Stadtfest gefeiert!

2. Im Jahr 1678 war Vorpommern und damit auch Stralsund seit 30 Jahren schwedisch und Kurbrandenburg befand sich im Kriegszustand mit Schweden. Die Truppen des Kurfürsten von Brandenburg belagerten die Festung Stralsund und nach einem heftigen Bombardement stand die Stadt in Flammen. Über 1000 Gebäude wurden zerstört!

3. Im Jahr 1715 wurde Stralsund im Verlaufe des "Nordischen Krieges" (1700-1721) von preußischen, sächsischen und dänischen Truppen belagert! Der schwedische König Karl XII. höchstpersönlich hielt sich in der Stadt auf und leitete die Verteidigung der Festung! Bis zum 23. Dezember 1715 hielt sie der preußischen Belagerungsartillerie stand, dann musste die Festung jedoch kapitulieren.

Kanonenkugeln und Mörserbomben, die damals in den Trümmern oder in unmittelbarer Nähe entdeckt wurden, wurden zur Erinnerung an diese schweren Zeiten nach dem Wiederaufbau in besonders markante und zerstörte Bauwerke an sichtbaren Stellen eingemauert!

Diese Kanonenkugeln sollt ihr nun finden und zählen!

Eure Suche beginnt an der Südseite der Heilgeistkirche bei N 54° 18.753 E 13° 05.821! Zählt die eingemauerten 24-pfündigen Kanonenkugeln, die etwa einen Durchmesser von 10 cm aufweisen, vergesst nicht die 18-pfündige Stangenkugel! = A Wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr sogar einige leere Kugellöcher in der Wand entdecken. Ein paar Meter weiter am Heilgeistkloster lohnt sich ein Blick auf eine besonders große 100-pfündige Kugel, die vom Beschuss aus dem Jahre 1628 stammt. Über dem Torbogen sind noch zwei kleinere aus dem Jahr 1715 zu bestaunen (siehe nachfolgendes Foto).

Nächste Station ist die Badstüberstraße bei N 54° 18.765 E 13° 05.744. Bei Bauarbeiten im Jahre 1997 und 1999 wurden hier nämlich einige Hinterlassenschaften der Belagerung von 1678 gefunden. Dieser Teil der Badstüberstraße, damals noch Pickhagen genannt, war damals während der drei Kriege ständig der Gefahr ausgesetzt, von feindlichen Kugeln getroffen zu werden. Eine Häuserreihe war damals nämlich direkt an die Innenseite der Stadtmauer gebaut worden. Die Bewohner waren verpflichtet, ihre Häuser in einem guten baulichen Zustand zu erhalten und im Verteidigungsfalle ihre Häuser den Verteidigern zugänglich zu machen. Viele Häuser brannten 1678 völlig ab und wurden nach dem mühsamen Wiederaufbau beim Beschuss 1715 wieder zerstört.

Sucht die Hausnummer 16 und notiert euch die Kugelanzahl = B über der Eingangstür. Im Haus 7 gegenüber werden ebenfalls einige 3-pfündige Kugeln aufbewahrt, die womöglich vom Beschuss der Befestigungswerke vor dem Frankentor und den dahinter liegenden Bereichen stammen könnten.

Geht nun die Frankenstraße hoch zum Haus Nr. 28 bei den Koordinaten N 54° 18.713 E 13° 05.552. Im Gebälk des Dachstuhls sind noch heute deutliche Schäden von Kanonenkugeln erkennbar (siehe gr. Foto oben). Findet und zählt am Haus Nr.28 die eingemauerten Kugeln! = C

In der Langenstraße, einer Parallelstraße der Frankenstraße, sucht bei N 54° 18.727 E 13° 05.489 das Haus Nr. 11/12 und zählt dort die Kanonenkugeln! = D Diese 24-pfündigen Kugeln wurden im Jahre 1900 bei Abrissarbeiten gefunden und noch im gleichen Jahr beim Neubau des Hauses mit eingemauert.

Als letzte Station in der Altstadt geht nun zur St. Jacobikirche bei N 54° 18.800 E 13° 05.536. Sie hat bei allen Beschießungen und sonstigen Katastrophen von den drei Stralsunder Kirchen am meisten gelitten. Von der Frankenseite aus (Frankenteich im Süden), von der bei allen Belagerungen der stärkste Beschuss kam, war die hoch über die Dächer der Häuser aufragende Kirche dem Artilleriefeuer besonders ausgesetzt. Macht einen Rundgang um die Kirche und zählt die eingemauerten Kanonenkugeln! = E

Es sind insgesamt 48 Kanonenkugeln und 2 Mörserbomben auf einzelne Gebäude in der ganzen Stadt verteilt, neben den eben abgelaufenen Stationen gibt es zum Beispiel auch welche an den beiden anderen Kirchen, an der Stadtmauer am Knieperwall, am Dreimörderhaus in der Tribseerstraße und in der Schillstraße (siehe Foto).

Eine kleine Anekdote zu einer berühmt gewordenen Kanonenkugel sei noch erwähnt. Diese schlug in das Haus Nr. 32 in der Badenstraße ein. Dort hatte der schwedische König Karl XII. während der Belagerung im Jahre 1715 sein Quartier bezogen. Die Kugel schlug in dem Augenblick ein, als der König seinem Schreiber gerade einen Brief diktierte: "...Eine Bombe, eine Bombe soll der erschreckte Schreiber gerufen haben, der König jedoch ruhig lächelnd geantwortet haben: Was geht den Brief die Bombe an, schreib weiter..."

Wenn ihr alle Kanonenkugeln gezählt habt, ergänzt folgende Koordinaten:

N54° 18.(D+B)(A)

E13° 05.(E)(E+B)(E-C)

Diese führen euch zum Vorfinal, der etwas außerhalb der Altstadt liegt, einige hundert Meter von der Heilgeistkirche entfernt Richtung Süden, vertraut euren Zählkünsten! Hier findet ihr eine große "Stangenkanonenkugel", die von einigen Stralsundern auch scherzhaft die "dicke Berta" genannt wird. Hier kommt euer Maßband ins Spiel. Messt möglichst genau die Länge bzw. Höhe dieser Kugel samt Stange vom Boden und ihr erhaltet = X (in cm). Peilt dann von den Vorfinalkoordinaten 196 Grad eine Strecke entlang, die der Entfernung von (93 aneinandergelegten 24-pfündigen Kanonenkugeln (wie groß sind die bloß in Metern?) * X) entspricht. Viel Spaß beim Suchen und Finden!

(Quelle für Fotos und Text: Stralsunder Hefte 2009)

Verschlüsselter Hinweis   Entschlüsseln

Jhemryaäur qrf Onhzrf zvg qre Cynxrggr Ae. (P+Q)*29+O

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

Bilder

Schäden im Dachstuhl
Schäden im Dachstuhl
Eingemauerte Kanonenkugeln
Eingemauerte Kanonenkugeln

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Geokrets

Little Mazda von arnie100

Logeinträge für Stralsund unter Beschuss    gefunden 13x nicht gefunden 0x Hinweis 0x Wartung 5x

gefunden 08. Oktober 2020 CosmotiC hat den Geocache gefunden

Nach dem Badstuber besuchten wir noch ein paar historische Orte. An den meisten sind wir ja schon öfter vorbeigekommen und konnten so schon ein paar Werte sammeln. Zum Glück hatten wir die richtige ECA für das Vorfinal dabei sonst hätten wir buchstäblich im Regen gestanden. Nachdem die Peilung erledigt war, ging es mit den Schirmen zur Dose :)

Vielen Dank für's Verstecken und für den [:)] auf der Landkarte.
Grüße aus GC. ☠ CosmotiC ☠

archiviert 30. Juni 2019 lexparka hat den Geocache archiviert

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gefunden 29. September 2016 cento hat den Geocache gefunden

Mit diesem Multi sind wir heute etwas in Stralsund unterwegs gewesen. Wollten wir doch einen kleinen Einblick bekommen. Ist ja riesig hier alles. Am schwersten war das Zählen der Kanonenkugeln an der Kirche, doch es hat hingehauen. Nachdem wir dann noch etwas in der Altstadt rumgeschlendert sind, uns den Hafen angeschaut haben, wars prima das das Vorfinal in der Richtung lag, in die wir wollten. Alsbald hatten wir unsere Zahlen beisammen, die zwar nicht ganz richtig waren uns aber doch ins Zielgebiet brachten.
Danke fürs herloggen.
Grüßle cento

gefunden 15. Juli 2016, 18:28 PHastig hat den Geocache gefunden

Die ganzen Kanonenkugeln hätten wir sonst übersehen. Danke fürs Zeigen. Die meisten Stationen konnten wir gut lösen, aber bei der letzten müssen wir 2 Kugeln über sehen haben. Bei unseren Koordinaten war nichts. Da wir aber die letzte Station in Verdacht hatten, haben wir höhere Zahlen probiert. Beim dritten Versuch waren wir dann erfolgreich.
Am Final haben wir zwar auch keine Plakette entdeckt, aber die Nummern haben ja eine gewisse Ordnung. Die Tarnung sprang uns dann in die geübten Cacheraugen.
Tftc

gefunden 11. Februar 2016 trolldolli hat den Geocache gefunden

Dieser Multi wurde schon vor Ewigkeiten angefangen und nun tauchte das Listing aus der Schublade wieder auf.So konnten wir am Vorfinal weitermachen und konnten beim 2. Anlauf mit Tageslicht die Dose finden.Die Entdeckungstour durch die Altstadt hatte uns gefallen und waren erstaunt was man alles entdecken kann.

es dankt das team trolldolli