Großer Park

Büderich. Landrat Dieter Patt traf am Sonntagmorgen bei der Einweihungsfeier des Kunstwerkes von Ulrich Rückriem im Schillerpark den Nagel auf den Kopf: „Die einfache Kunst kann manchmal die schwerste sein.“ Auch wenn er dies wohl anders gemeint hatte, trifft es für die vier tonnenschweren in nochmals vier Quader unterteilten Steinblöcke aus spanischem Granit, die dem Laien nicht unbedingt direkt als Kunstwerk ins Auge springen, genau zu.

So hatte der zu Beginn des Jahres gegründete Verein der Freunde und Förderer des Schillerparks, deren 50 Mitglieder aus der unmittelbaren Nachbarschaft stammen, schon lange nach einer Lösung gesucht, endgültig eine Bebauung des Grundstücks zu verhindern.

Dieter Spindler erinnerte in seiner Rede daran, dass man mit den engagierten Anwohnern schon bei den ersten Bebauungsplänen der Stadt eine Vereinbarung zur Kostensenkung traf und diese die Parkpflege übernahmen. Da dieses Abkommen für die meisten Anwohner jedoch keine ausreichende Sicherheit darstellte, versuchte man sogar, wenn auch ohne Erfolg, den Schillerpark zum Gartendenkmal zu erklären.

Doch erst der Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer des Schillerparks, Christoph Bock, konnte durch seinen Kontakt zum angesehenen Künstler Ulrich Rückriem wohl endgültig eine Bebauung verhindern. Der Bildhauer selbst, der bei der Einweihung der monumentalen Steinblöcke nicht vor Ort war, hatte sich dazu bereit erklärt, das Kunstwerk selbst und den Transport aus Chicago nach Rommerskirchen-Sinsteden in die Skulpturen-Halle Ulrich Rückriem zu übernehmen.

Von hier aus setzte sich Landrat Dieter Patt als Vorsitzender des Kulturausschusses der Sparkasse Neuss selbst dafür ein, dass das Kunstwerk in den Schillerpark fand. Gerade ihm, der den Düsseldorfer Rückriem „als einen von uns“ bezeichnete, lag die Aufstellung des Kunstwerkes besonders am Herzen.

Wilfried Korfmacher, der zu den sieben Gründungsmitgliedern des Vereins gehört, erklärt: „Ulrich Rückriem sagte uns, das Kunstwerk sei geschaffen für den Schillerpark, insbesondere fand er, dass das besondere Licht- und Schattenspiel im Park zu den Steinblöcken passe.“

Im Rahmen der Feier wurde das Kunstwerk auch musikalisch eingeweiht, indem Niklas Webelhaus und Daniel Neustadt mit ihrer Performance „on the rocks“ mit Metallbesen und Schlagzeugstöcken auf die Steine klopften und Kontrabass spielten.

Doch die vier Steinblöcke, die um eine zentral stehende Eiche in der Mitte des Parks angelegt sind, haben für fast alle Anwohner nicht nur einen künstlerischen Wert. Vielmehr sind sie ein Symbol für den demonstrierten Bürgersinn und die Zivilgemeinschaft der Anwohner. So wurde im Schillerpark schon das ein oder andere gemeinsame Fest gefeiert und soll auch in Zukunft als Ort der Gemeinschaft dienen.