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KMO - Mahnmal

von pl1lkm     Deutschland > Bayern > München, Landkreis

Achtung! Dieser Geocache ist „momentan nicht verfügbar“! Der Geocache selbst oder Teile davon sind nicht vorhanden oder es gibt andere Probleme, die eine erfolgreiche Suche unmöglich machen. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!

N 48° 06.986' E 011° 44.744' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: klein
Status: momentan nicht verfügbar
 Zeitaufwand: 1:00 h   Strecke: 600 km
 Versteckt am: 17. März 2013
 Veröffentlicht am: 18. März 2013
 Letzte Änderung: 23. September 2023
 Listing: https://opencaching.de/OCF3F9
Auch gelistet auf: geocaching.com 

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2 Beobachter
1 Ignorierer
177 Aufrufe
0 Logbilder
Geokrety-Verlauf

große Karte

   

Infrastruktur
Zeitlich
Saisonbedingt
Benötigt Werkzeug
Personen

Beschreibung   

Einleitung

Mahnmal für die Opfer der NS-Euthanasie

KBO Isar Amper Klinikum München Ost so lautet der aktuelle Name des, früheren Bezirkskrankenhaus Haar. Nicht nur, dass sich der Name geändert hat, es wurde auch ein Teil des Klinikgelände verkauft. Viele Umbaumaßnahmen sind seit 2010 auf dem Klinikgelände in vollem Gange oder z. T. auch schon abgeschlossen.


Listing Beschreibung
Hier kommt eine dunkle Epoche der Geschichte um das Klinikum

Das IAK-KMO während der NS-Zeit


Von 1939 bis 1945: Der Krieg in der Anstalt
Seit dem 1. September 1939 befand sich das deutsche Reich im Kriegszustand - im Osten gegen Polen, im Landesinneren gegen psychisch Kranke. Ein auf diesen Tag zurückdatierter Erlass Hitlers schuf die Voraussetzungen, dass psychiatrische Patienten straffrei getötet werden konnten.

Immer wieder war in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg öffentlich erwogen worden, ob es nicht sinnvoller sei, schwerkranke und pflegebedürftige Langzeitpatienten umzubringen, um die Kosten ihrer Versorgung einzusparen. Auch Psychiater hatten sich an diesen Überlegungen Beteiligt.

Im Januar 1940 begannen die systematische Tötung von Anstaltspatienten. Die ersten, die am 27.Januar vergast wurden, waren am Vortag aus Eglfing-Haar abgeholt worden. Bis die zentral organisierte "Euthanasie" im Sommer 1941 wegen des Unmuts in der Bevölkerung und des Widerstands aus den Kirchen eingestellt wurde, fielen ihr in Deutschen Reich etwa 70 000 psychisch Kranke zum Opfer. Darunter waren auch 927 Patienten aus Eglfing-Haar. Sie waren in das schwäbische Grafeneck oder in das niederösterreichische Hartheim gebracht und in der dortigen Tötungsanstalt mit Kohlenmonoxid vergiftet worden. Außerdem wurden mindestens 745 Menschen, die zuvor in oberbayerischen Pflegeanstalten gelebt hatten, über Eglfing-Haar in eine dieser Tötungsanstalten verlegt. Ärzte und Pfleger, die rasch erfahren hatten, was die Verlegungen bedeuteten, bereiteten insgesamt 20 mal solche Transporte vor. Sie umfassten zwischen 22 und 193 Patienten und wurden in den frühen Morgenstunden unter der Aufsicht des diensthabenden Arztes vollzogen. Nur wenige weigerten sich mitzutun. Die Patienten ahnten, dass sie getötet werden sollten. Der Anstaltspfarrer versuchte, ihnen Trost zu geben. Manche schrieben Abschiedsbriefe. Offen wurde über das Geschehen nicht gesprochen. Es herrschte Angst. Anfragen der Angehörigen beantwortete Direktor Pfannmüller ausweichend. Bei annähernd 80 Prozent der getöteten Patienten aus Eglfing-Haar war eine Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis diagnostiziert worden. Etwa die Hälfte von ihnen hatte schon länger als zehn Jahre in der Anstalt gelebt, ein weiteres Viertel mehr als fünf Jahre. Vor allem jene waren ausgewählt worden, die in der Arbeitstherapie keine wirtschaftlich verwertbaren Leistungen mehr erbrachten und deshalb als "Ballastexistenzen" und "nutzlose Esser" galten.

Der Anstaltsdirektor Pfannmüller, der sich als überzeugter Nationalsozialisten bezeichnete, hatte wenige Wochen, bevor der erste Transport stattfand, dargelegt, dass in Eglfing-Haar die Behandlung der übrigen Patienten wesentlich verbessert werden könnte, wenn die unheilbaren Pflegefälle und die Sicherungsverwahrten, die zusammen etwa ein Drittel aller Patienten ausmachten, nicht mehr versorgt werden müssten, und dabei ausgeführt, dass Ärzte "bei der ärztlichen Betreuung lebensunwerten Lebens auch die letzte Konsequenz der Ausmerze ziehen". Er gehörte zu dem Kreis deutscher Psychiater, die seit Oktober 1939 Patienten unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zur Vernichtung auswählten. Sie werteten dafür Fragebogen aus, auf denen unter dem Vorwand der planwirtschaftlichen Erfassung die Anstalten in Deutschland alle ihre Patienten einer "Reichsarbeitsgemeinschaft" in Berlin hatten melden müssen. Die sogenannten Gutachter waren gehalten, nach strengem Maßstab zu beurteilen, was und wie viel ein Patient arbeitete und was seine Leistung im Vergleich mit gesunden Menschen wert war. Pfannmüller beschied mehr als 4200 dieser Meldebögen, nämlich mit einem roten Plus für Töten oder mit einem blauen Minus für Leben lassen. Ihn habe dabei der Wunsch bewegt, die Kranken von ihrem als unheilbar erlebten Leiden zu erlösen und mit den frei werdenden Mitteln die als heilbar angesehenen Patienten wirkungsvoller als bisher behandeln zu können. Schon 1932 hatte er seine Überzeugung dargelegt, dass der Arzt seine Entscheidung eher nach Wohlergehen der Gesellschaft als nach dem Einzelnen auszurichten habe.

Geistig und mehrfach behinderte Kinder wurden in Eglfing-Haar in der sogenannten Kinderfachabteilung getötet. Von ihrer Gründung im November 1940 bis zum Kriegsende waren es mindestens 339. Sie starben, weil sie gezielt mit einem Schlafmittel vergiftet wurden oder weil an und für sich harmlose körperliche Erkrankungen, die bei ihnen nicht behandelt werden durften, zum Tode führten oder weil man ihnen zu wenig zu essen gab, so dass sie verhungerten. 24 der verstorbenen Kinder waren jünger als ein Jahr, weit mehr als die Hälfte war zwischen sechs und 15 Jahre alt. Bei knapp der Hälfte von ihnen lag die Ermächtigung einer staatlichen Behörde vor, welche die Tötung freigab, bei über der Hälfte hatte der Anstaltsdirektor selbst entschieden, dass sie getötet werden sollten.

Als Fortsetzung der "Euthanasie" erhielten außerdem seit Januar 1943 auf einem Erlass des Bayerischen Staatsministerium des Inneren hin zumeist schwerkranke Patienten eine fett- und eiweißlose Sonderkost, durch die sie innerhalb von zwei Monate verhungerten. Pfannmüller, der die Durchführung genau überwachte, ordnete gelegentlich an, ihnen eine Überdosis Schlafmittel zu spritzen, um das Eintreten ihres Todes zu beschleunigen. Obwohl verschiedene Mitarbeiter seine Anordnungen unterliefen, starben bis Juni 1945 auf den beiden sogenannten Hungerhäusern 420 Patienten an dieser gezielt herbeigeführten Unterernährung.

Nach 1945: Die Gegenwart der Vergangenheit
Als von den Amerikanern eingesetzter kommissarischer Direktor dokumentierte Gerhard Schmidt nach Kriegsende die Krankentötungen in Eglfing-Haar. Durch sorgfältige Recherche in den Aufnahmebüchern und durch Gespräche mit den Patienten, den Ärzten und Pflegern sicherte er, der, als Kommunist verschreien, die Anstalt nach nur einem Jahr wieder verlassen musste, die Spuren der sogenannten Euthanasie, Bis in das Jahr 1965 fand er keinen Verleger, der seinen Bericht veröffentlichen wollte.

Mitte der 50er Jahre wurde der frühere Anstaltsdirektor Pfannmüller zu einer viereinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt, die er aber nicht anzutreten brauchte, da die vorausgegangene Internierung und Untersuchungshaft angerechnet worden war. 1955, in der Festschrift zum 50jährigen Bestehen des Nervenkrankenhauses Haar wurde das Geschehen während des dritten Reiches nicht ausdrücklich erwähnt. Es war nur die Rede von bösen und unruhigen Zeiten, von chaotischen Zuständen, die sich nach 1945 (!) ausgebildet hätten, von schwerer seelischer und dienstlicher Belastung, die jenes Jahr mit sich gebraucht habe, und vom Spuk, der schnell nach Ablauf eines Jahres verschwunden sei. Bis gegen Ende der 80er Jahre blieb die Portaitreihe ehemaliger Anstaltsdirektoren kommentarlos unvollständig. Erst dann wurde mit einem Foto von Schmidt und mit einem Text, der aus die Amtszeit Pfannmüllers verwies, die Lücke geschlossen. Ein Patient, der während der NS-Zeit im Kinderhaus gelebt hatte, konnte nun einem Fernsehsender von seinen Erinnerungen erzählen. Mitarbeiter gestalteten in einer Veranstaltung des Bezirks Oberbayern am 18. Januar 1990 Szenen und Bilder zum 50jährigen Gedenken der nationalsozialistischen Euthanasie im Bezirkskrankenhaus Haar. Am selben Tag wurde an der Kirche im Ehemaligen Abschnitt Eglfing ein Mahnmal für die Opfer der NS-Euthanasie enthüllt. Wenige Wochen später begann im Bezirkskrankenhaus eine lebhafte Auseinandersetzung über die Qualität der psychiatrischen Versorgung heute.

Quelle:Festschrift - haar. - 100 Jahre Bezirkskrankenhaus Haar

Listing Update
  • Achtung Update am 24.09.2013 Listing und Koordinaten geändert. Geochecker ist angepasst. Die Art des Versteckes ist gleich geblieben, nur die Straße ist etwas lebhafter.
  • Bitte an den angegebenen Parkplatzkoordinaten Parken und den Rest zu Fuß gehen.

Hinweise zum Cache
Zum Cache:
Deine Lösung für die Koordinaten dieses Rätsels kannst du auf GeoChecker.com überprüfen.
Zur Rechnung:
Um an die richtigen Koordinaten zukommen ist die erste Aufgabe meine Tippfehler, in Punkto Zahlen, zwischen meinen Text und der Tafel vor Ort heraus zu finden. Ihr benötigt die Differenz beider Zahlen. Dabei ist der erste Fehler A, der zweite Fehler B usw.
A =__________________________
B =__________________________
C =__________________________
D =__________________________
E =__________________________

Dann ersetzt Ihr einfach die Buchstaben gegen die Zahlen:
N48° 06. E D C E11° 44. A B D
N48° 06. ____ E11° 44. ____

Rollstuhlfahrer sollten eine Begleitperson mitbringen.
Ich empfehle die Dose von Montags bis Freitags nicht vor 18°° Uhr zu suchen. Am Wochenende sollte es relativ problemlos gehen.
Mein Tipp: Die Dose mitnehmen und in sicherer Entfernung loggen. Ohne Werkzeug bekommt ihr die Dose nicht auf! Öffnet selbige nicht gewaltsam andernfalls ist sie kaputt und die Dinger sind sau teuer!
Nachts bitte auf den Forensischen Sicherheitsdienst aufpassen!

Ich muss jetzt nicht erwähnen das dieser Cache mit dem nötigen Respekt angegangen werden soll.


Empfehlenswert ist auch ein Besuch des Psychiatrie-Museums des Isar-Amper-Klinikum München Ost. Offen hat es jeden Sonntag von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr.

unbedingt beachten
Wie bei vielen anderen Caches gilt auch hier:
  • Keine Zäune überklettern!
  • Keine Bahngleise oder Privatgelände betreten!
  • Sorgfältig mit dem Material des Caches umgehen! Hier steckt Zeit und Geld drin.
  • Nichts mit Gewalt öffnen!
  • Alles wieder so verstecken wie es war!

Was eigentlich jeder Geocacher weiß aber leider viel zu oft ignoriert wird:

Bitte ein ordentliches Log schreiben.


  1. >persönliches gefallen des Caches
  2. eine Kurzbeschreibung über die Suche an sich.
  3. Zustand des Caches auch Bedarf wie z.B. Logbuch voll, nass oder kaputt ect.
Einfach nur "TFTC" oder mit "XYZ den 5. Cache heute gefunden" zu schreiben, hilft weder anderen Cacher, sich ein Urteil über die Dose zu machen, noch mir als Owner den Zustand des Caches zu beurteilen. Auch DNF Log hilft bei Planung für Cache-Touren und Owner bei der Pflege.


Viel Spass beim suchen.

Gruß Robert

Zusätzliche Wegpunkte   andere Koordinatensysteme

Parkplatz
N 48° 07.051'
E 011° 44.629'
Parkplatz am Verwaltungsgebäude. Bitte an den angegebenen Parkplatzkoordinaten Parken und den Rest zu Fuß gehen. Am Cache besteht absolutes Halteverbot
Station oder Referenzpunkt
N 48° 06.986'
E 011° 44.744'
Um an die richtigen Koordinaten zukommen ist die erste Aufgabe meine Tippfehler, in Punkto Zahlen, zwischen meinen Text und der Tafel vor Ort heraus zu finden. Dabei ist der erste Fehler A, der zweite Fehler B usw.
A =__________________________
B =__________________________
C =__________________________
D =__________________________
E =__________________________
Info Die zusätzlichen Wegpunkte werden bei Auswahl des Caches auf der Karte angezeigt, sind in heruntergeladenen GPX-Dateien enthalten und werden an das GPS-Gerät gesendet.

Verschlüsselter Hinweis   Entschlüsseln

Xyrvare Xnfgra nz tebßra Xnfgra
Erpuara: Qvssreram

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

Hilfreiches

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Logeinträge für KMO - Mahnmal    gefunden 22x nicht gefunden 0x Hinweis 0x Wartung 3x

momentan nicht verfügbar 23. September 2023 pl1lkm hat den Geocache deaktiviert

Da das Krankenhaus nun eine Bushaltestation bekommt ist derzeit weder der Cache noch di Infostelle zu erreichen. Die kann bis zu 3 Monate dauern. Danach geht es weiter.

gefunden 24. Februar 2023, 10:13 TheSkyhopper hat den Geocache gefunden

Der tolle multi durfte bei einer Tour durch Haar auch gemacht werden

gefunden 04. April 2021, 13:18 marphilev hat den Geocache gefunden

Das war ein hartes Stück Arbeit. Aber nach dem zehnten Mal lesen war der Fehler gefunden .

Vielen Dank für den Cache

gefunden 25. Oktober 2020, 15:36 Lisl959 hat den Geocache gefunden

Gute Idee mit den Zahlenfehlern, gerade weil viele nicht einmal wissen, was vor nicht mal Hundert Jahren schief lief in unserem Land.
Der Cache war dann doch gut zu finden, Cache wies jedoch schon Hebelspuren auf.
Eine Notiz, dass man nicht aufhebeln soll und es magnetisch ist, wäre, denk ich, gut.

gefunden Der Cache ist in gutem oder akzeptablem Zustand. 13. September 2020 Michi&Lissy hat den Geocache gefunden

Mal wieder auf dem Freigelände der Klinik... Dieses Mahnmal ist uns bisher irgendwie nie aufgefallen. Wie gut, dass es diesen Cache gibt. Die Aufgabe vor Ort konnte ganz gut bewältigt werden, auch wenn wir eine Kleinigkeit fast übersehen hätten. Der Checker gab dann beim ersten Versuch direkt grünes Licht. Perfekte Richtung, da müssen wir eh hin. Das Doserl war schnell entdeckt. Gut getarnt. Gem. der Empfehlung aus dem Listning haben wir dieses dann aber etwas abseits und in Ruhe geöffnet. Gut, dass wir etwas Passendes durch Zufall dabei hatten. Manchmal muss man auch Glück haben. Danke für den kleinen Multi.