Galgenvogel

Ein Bild aus einer vergangenen Zeit: Ein Kreuzweg, an dem an einem Galgen ein menschlicher Körper baumelt; ein Rad auf einer Stange, auf dem der Körper des Hingerichteten Wind und Wetter preisgegeben ist, ein steinernes Kreuz, an dem die armen Sünder ein letztes Mal ihre Sünden bereuen können, ehe der Scharfrichter sie "vom Leben zum Tode" befördert....

 Für uns heute unvorstellbar, dass diese Szenerie fast überall in unserem Land zu finden war. Doch im Mittelalter war dies Realität: Wo heute der Strafvollzug zu resozialisieren versucht, war damals Sühne und Vergeltung der Leitgedanke. Und so kam es, dass für heute lächerlich anmutende Verbrechen Menschen gehenkt wurden - die letzte Hinrichtung am Beerfelder Galgen traf eine Frau, die ein Huhn und zwei Laib Brot gestohlen hatte.

 Auch die beiden heute so unspektakulären Orte Hofheim, Nordheim und Wattenheim, deren Gemarkungen hier zusammenstoßen, hatten einst die sogenannte "Blutgerichtsbarkeit": Ihre Ortsgerichte durften an Leib und Leben strafen. Für den Richtplatz hier zwischen Hofheim und Nordheim sind zwei Hinrichtungen vermerkt:

- 1601 wurde eine Kindsmörderin durch das Schwert hingerichtet
- 1612 wurde ein fünffacher Mörder auf dem Rad hingerichtet

 Heute erinnert nur noch die Gemarkungsbezeichnung "Galgenäcker" und eine kleine Informationstafel an dieses finstere Kapitel der Rechtsprechung. Wer heute hier zwischen Hofheim und Nordheim unterwegs ist, wird keine Spuren der einstigen Richtstätte mehr finden.

 Um einen "Lost Place", einen wirklich verlorenen Platz der Heimatgeschichte wieder ein wenig ins Gedächtnis zu rufen, haben wir hier einen Cache versteckt. Ihr sucht einen PETling mit Logbuch und Stift - aufgrund der Größe ist für Tauschgegenstände leider kein Platz.

 Auch wenn es vielleicht anders erscheinen mag, ist der Weg zwischen Hofheim und Nordheim für den Autoverkehr gesperrt. Bitte nutzt daher die angegebenen Parkplätze (oder parkt beispielsweise am Golfplatz in Wattenheim und spaziert über den zum Cache) oder kommt per Fahrrad hierher. Der Weg zum Cache ist ein asphaltierter Feldweg, so dass in der Erntezeit es auch durchaus mal matschig werden kann. Prinzipiell ist der Weg bis auf die letzten Schritte zum Cache sowohl kinderwagen- als auch rollstuhlgeeignet, nur werden die letzteren zumindest beim "Bergen" des Caches Hilfe brauchen.