Danger 2

1923 zog Adolf Reichwein nach Jena und wurde Geschäftsführer der Volkshochschule Thüringen. Ab 1. April 1924 wohnten Eva und Adolf Reichwein zusammen mit ihrem am 9. Oktober 1923 geborenen Sohn Gert in einem eigenen Haus mit Garten im Burgweg 38 in Jena. Wie aus einem Brief vom 27. Mai 1924 an Vater Karl Gottfried Reichwein hervorgeht, sind zur finanziellen Entlastung der jungen Hauseigentümer zwei Zimmer vermietet, und im Sommer 1924 wird zusätzlich der einjährige Sohn Thomas des Arbeiterdichters Max Barthel gegen eine Pensionssumme als Gast bei ihnen im Haus aufgenommen.

1925 starb sein Sohn Gert bei einem Unfall. 1926 gründete Adolf Reichwein mit Hilfe der Carl-Zeiss-Stiftung das Jungarbeiterwohnheim am Beuthenberg, dessen Leiter er wurde. Er wurde gemeinsam mit 12 Jungarbeitern Bewohner des Hauses. 1929 bleibt er noch bis zum Sommer Leiter der Volkshochschule in Jena, wird aber bereits im März wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Danach übernahm er die Leitung der Pressestelle und ist ab April persönlicher Referent des Ministers Carl Heinrich Becker. 1933 heiratete er seine Arbeitskollegin Rosemarie Pallat am 1. April und 1934 wurde seine Tochter Renate geboren. 1936 wurde sein Sohn Roland geboren. 1938 wurde seine Tochter Kathrin geboren und er bildete einen Freundeskreis um Hellmuth James von Moltke, der sich darüber austauschen wollte, wie der deutsche Staat und seine Regierung nach Hitler aussehen müsste. Von nun an (1940) gab es regelmäßige Treffen mit v. Moltke und v. Einsiedel. 1941 wurde seine Tochter geboren. Reichwein wurde am 4. Juli 1944 auf dem S-Bahnhof Berlin-Heerstraße auf dem Wege zu einem zweiten Treffen mit der Gruppe Saefkow durch die Gestapo verhaftet. Adolf Reichwein, Julius Leber und Hermann Maaß wurden zum Tode durch den Strang verurteilt. Adolf Reichwein wurde mit Hermann Maaß am gleichen Tag in die Strafanstalt Berlin-Plötzensee gebracht und dort um 15.40 Uhr im sog. Hinrichtungsschuppen hingerichtet.

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