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Beliebt und doch vergessen - Der Posaunengott

Ein Spaziergang durch Döben

von Valar.Morghulis     Deutschland > Sachsen > Muldentalkreis

N 51° 14.353' E 012° 45.961' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: klein
Status: kann gesucht werden
 Zeitaufwand: 1:00 h   Strecke: 2.0 km
 Versteckt am: 28. Februar 2020
 Veröffentlicht am: 28. Februar 2020
 Letzte Änderung: 28. Februar 2020
 Listing: https://opencaching.de/OC15E18
Auch gelistet auf: geocaching.com 

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Infrastruktur
Wegpunkte
Zeitlich
Saisonbedingt
Personen

Beschreibung   

Er war ein Superstar seiner Zeit, quasi der Jimi Hendrix der Posaune. Robert Schumann bezeichnete ihn sogar als "Posaunengott" Doch wer war dieser berühmte und heutzutage vergessene Mann?

Am 11. Januar 1800 erblickte Carl Traugott Queißer im Gasthof Döben genau hier an den Listingkoordinaten "abends um 9 Uhr", das Licht der Welt. Sein Vater, Carl Traugott Benjamin Queißer, hatte 1797 geheiratet und war zu dieser Zeit herrschaftlicher Bediensteter auf dem Schloss Döben, welches wir später auch noch besuchen werden.

Um die Jahrhundertwende wird Queißer senior den Gasthof gepachtet und später erworben haben, denn er ist im Taufbuch der Kirchengemeinde Döben bekannt als "Pachtinhaber der hiesigen Schankwirtschaft".

Sein Vater erkannte seine Begabung und schickte ihn 1811 zum Stadtpfeifer August Barth nach Grimma in die Lehre. Hier musste er die üblichen Instrumente erlernen und erhielt eine vielfältige Ausbildung, wie sie heute kaum noch vorstellbar ist… 1817 schickt sein Lehrmeister den jungen Queißer zum Stadtmusikus Wilhelm Leberecht Barth nach Leipzig "in Condition"… Beim besten Leipziger Geiger dieser Zeit, Konzertmeister Matthäi, nimmt er Violinenunterricht. Auf diesem Instrument bestens ausgebildet, wird er 1824 "in Concert, Theater und Quartett" angestellt als "Erster Violaspieker". Heute würden wir sagen, er wurde Solobratscher im Gewandhausorchester…

1820, noch während seiner Zeit beim Stadtmusikus Barth, bekam Queißer seine erste Auftrittsmöglichkeit als Posaunensolist beim Gewandhausorchester.

Damit hatte eine Karriere als Posaunist ihren Anfang genommen, die bis auf den heutigen Tage ihresgleichen sucht.

Neben den zahlreichen Leipziger Konzerten trat er auch deutschlandweit als Solist auf, u.a. in Hamburg, Berlin und Dresden.

Am 28. September 1822 wurden Dorothea und Carl Traugott Queißer in der Schönefelder Kirche getraut. Dem Ehepaar wurden 7 Kinder geboren, von denen jedoch 3 im Kindesalter starben.

Historische Quellen beschreiben Queißer als sympathischen und bescheidenen Musiker, der schnell Freunde fand.

Der Tod Queißers am 12. Juni 1846 löste eine große Betroffenheit unter den Leipziger Musikfreunden aus. Zwei Tage später wurde er unter großer Anteilnahme auf dem alten Johannisfriedhof beigesetzt.

Wir beginnen unseren kleinen Spaziergang durch Döben genau am Geburtshaus dieses außergewöhnlichen Musikers. Hier wurde im Januar 2000 durch die Posaunisten des Gewandhauses und das MDR-Sinfonieorchester eine Gedenktafel für den Posaunisten angebracht.

Wir schauen in die zweite Zeile und finden hier eine vierstellige Zahl. Davon merken wir uns die ersten beiden Ziffern als ABXX.

Nachdem wir uns den schönen Fachwerkbau angesehen haben, spazieren wir nun weiter zur zweiten Station der Dorfkirche von Döben.

Die Döbener Kirche, eine Chorturmkirche, ist auf Grund ihrer exponierten Lage ein sehr markanter Punkt in der Landschaft. Ganz gleich von welcher Seite man sich Döben nähert, als erstes sieht man sie. Einen Stundenvergleich bietet die Sonnenuhr an ihrer Südseite mit der Ermahnung "una ultima" - "Eine wird die letzte sein!"

Wer von Süden her das Kirchenschiff betritt, befindet sich im vermutlich ältesten Teil der Kirche, die in verschiedenen Bauphasen errichtet wurde: An eine Marienkapelle wurde um 1200 das Kirchenschiff angebaut und um 1300 ein gotischer Turm aufgesetzt.

Der Ausbau der Kirche in ihrer heutigen Gestalt erfolgte 1693 bis 1700: der Turm erhielt eine Kupferhaube, das Kirchenschiff wurde verlängert und die eingebaute Holzdecke mit vier Rund- sowie einem Sechseckbild bemalt.

Am zweiten Wegpunkt angekommen, steht ihr am Zugangstor zur Kirche. Wenn ihr nun das Gelände betretet, fällt euch nach wenigen Schritten ein recht großes und rundes Denkmal auf. Direkt unter einem Stahlhelm seht ihr, wenn ihr in Richtung Kirche schaut, zwei Jahreszahlen. Hier benötigen wir die zweite Ziffer der Jahreszahl, welche jeweils gleich ist. Wir merken sie uns als C.

Nun begeben wir uns auf das Friedhofsgelände und schauen uns etwas um. Wie man sich auf einem Friedhof benimmt, dürfte jedem klar sein und deshalb suchen wir ganz still und leise einen Lindenbaum mit einem davor stehenden Schild. Dieser Baum ist dem Reformator Dr. Martin Luther gewidmet.

Auf dem Schild finden wir in der dritten Zeile in der ersten Jahreszahl die Ziffer D an zweiter Stelle und in der Zeile 5 die Ziffer E an letzter Stelle der dort stehenden Jahreszahl.

Wir verlassen nun den Friedhof, durch das selbe Tor, durch welches wir gekommen sind, wenden uns nach rechts und folgend er Straße zum Wegpunkt 3. Keine Angst, das Gelände ist über das Hauptportal jederzeit zugänglich.

Hier finden wir im Schloss Döben, den meiner Meinung nach schönsten Blick auf die Mulde: Die Terasse über dem Muldental. Hier dürft ihr erstmal Platz nehmen und die wunderbare Aussicht genießen. Gerne dürft ihr hier ein Foto für euren späteren Logeintrag schießen.

Etwa um 1500 entstand hier an dieser Stelle das Rittergut. Die Burg wandelte sich nach und nach zum Schloss. Ein Großbrand 1857 zerstörte das Gebäude nahezu völlig und es erfolgte ein Neuaufbau im Neorenaissance-Stil.

1945 dienten die Gebäude Flüchtlingen als Wohnung und die Ländereien wurden durch Neubauern genutzt.
Durch die DDR-Verwaltung wurden die feudalen Bauten bewusst nicht genutzt und verfielen zur Ruine. Aus Sicherheitsgründen wurde sie dann 1971 endgültig gesprengt.

Gegenwärtig wird das Schloßhofgelände durch den Freundeskreis Dorf und Schloß Döben e.V. sowie die Familie von Below, die das früher ihren Vorfahren gehörende Gelände von der Treuhand zurückgekauft hat, wiederbelebt.

Mit Fördermitteln der EU und der Stiftung Deutscher Denkmalschutz, Spenden von Privatpersonen sowie Privatmitteln der Eigentümer konnte u.a. die ehemalige Brauerei wiederaufgebaut und historische Burggräben freigelegt werden.

Haben wir genug gesessen und alles gesehen, schauen wir uns auf der Terasse noch etwas um und finden eine Steintafel mit einem Sinnspruch über Gott und die Welt. Von den auf der Tafel eingemeißelten Zahlen merken wir uns die linke für F.

Wir wenden uns wieder dem Tor zu, durch welches wir gekommen sind. Beim Herausgehen, schauen wir uns die Gebäude ganz genau an und entdecken, dass hier einem:

gedacht wird. Wir schreiben uns von seinem Todesdatum den Monat auf und schon haben wir G.

Nun rechnen wir mal schnell die Finalkoordinaten zusammen:

N51° AD.EBB

E012° DF.CGA

Wenn wir an den finalen Koordinaten angekommen sind, achten wir zunächst auf die eventuell vorhandenen Muggel und nutzen anschließend den Hint und das Spoilerbild, um uns die Belohnung für diesen kleinen Spaziergang abzuholen.

Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht und ihr habt vielleicht wieder etwas Neues entdeckt.

 

Hier gibts noch ein kleines Hörbeispiel vom Posaunengott.

Zusätzliche Wegpunkte   andere Koordinatensysteme

Parkplatz
N 51° 14.326'
E 012° 45.944'
Hier ist Platz für 3-4 Cachemobile.
Station oder Referenzpunkt
N 51° 14.354'
E 012° 45.847'
Station 2 - Dorfkirche Döben
Station oder Referenzpunkt
N 51° 14.489'
E 012° 45.667'
Station 3 - Schloss Döben
Info Die zusätzlichen Wegpunkte werden bei Auswahl des Caches auf der Karte angezeigt, sind in heruntergeladenen GPX-Dateien enthalten und werden an das GPS-Gerät gesendet.

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Svany: hagre Fgrvara, nore qvr Znhre oyrvog haoreüueg!!!

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N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

Bilder

Spoilerfoto
Spoilerfoto

Hilfreiches

Dieser Geocache liegt vermutlich in den folgenden Schutzgebieten (Info): Landschaftsschutzgebiet Thümmlitzwald - Muldetal (Info)

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Logeinträge für Beliebt und doch vergessen - Der Posaunengott    gefunden 10x nicht gefunden 0x Hinweis 0x

gefunden 03. Dezember 2023 H.E.R.A. hat den Geocache gefunden

Zusammen mit meiner liebsten MiriDeLuxe ging es mal wieder in Richtung Grimma bzw. nach Döben zum Weihnachtsmarktevent. Allerdings sollten auf dem Weg dahin schon noch paar Dosen gefunden werden, deren Logbuch unsere Stempel noch nicht enthielten.

Diese Dose war dann der Abschluss des Tages ... noch fix die Werte "im Vorbeigehen" eingesammelt und nach dem Event noch die finale Location besucht ... und nach etwas Suchen war die Dose auch punktgenau wie beschrieben gefunden.

TFTC

gefunden 11. Juli 2023, 08:36 MarQ0305 hat den Geocache gefunden

Beliebt und doch vergessen - Der Posaunengott von Valar.Morghulis wurde am 11. Juli 2023 als 454 gefunden.

Heute hatten wir etwas Zeit und große Lust einen Multi zu absolvieren.
Die Wahl fiel auf diesen Interessanten Multi im wunderschönem Muldental.
Auf einer tollen Runde wurden alle Informationen gesammelt und die Dose schnell aufgespürt.

Beste Grüße
MarQ0305👋

Danke fürs legen und pflegen des Caches.
Danke fürs herführen und zeigen des Ortes und der Hintergrundinformationen.

Ich platziere meinen Stempel oder Lognamen nicht immer an chronologisch letzter Stelle im Logbuch, sondern nutze auch leere Seiten oder Plätze weiter vorne um Leerstellen auszufüllen. Schon alleine aus Rücksicht dem Owner gegenüber um sinnlose frühzeitige Wartungsarbeiten zu vermeiden.

Man möge meinen Fast-Einheitslog entschuldigen, bin ich doch lieber in der Natur als am heimischen Rechner aktiv.

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gefunden 11. November 2022 GaiusPupus hat den Geocache gefunden

Nachdem ich bei meinem letzten Besuch in Grimma noch reichlich Ziele auf meiner To-Do-Liste stehen lassen musste, machte ich mich heute abermals auf den Weg in diese Richtung.
Auf dem Plan stand ein angefangenen WIG, ein endlich gelöster Ratehaken und ein Kurzmulti. Also alles, was man so zum Sonntag-Nachmittag bei einem kleinen Spätherbst-Spaziergang erledigen kann.

Der interessante Bummel durch das kleine Örtchen ließ keine Frage unbeantwortet, und die errechneten Koordinaten sahen auf der Karte logisch aus. So begab ich mich anschließend ins Finalgebiet, wo das Döschen fix entdeckt und das enthaltene Gästebuch signiert werden konnte.

Ein herzliches Dankeschön fürs Herlocken und den Cache
Grüße von GaiusPupus

gefunden 26. Juni 2022 Eberolf hat den Geocache gefunden

Dieser schöne Multi ist zu empfehlen. Man lernt einen kleinen, beschaulichen Ort kennen, der interessante Details zu bieten hat.
Alle Stationen konnten gut gefunden werden, auch das Finale war schön versteckt.
Grüße vom Eberolf!

gefunden 05. Juni 2020 reSep hat den Geocache gefunden

Das schönen Döben, konnte ich beim letzten Weihnachtsevent etwas kennen lernen. Heute verschlug es mich wieder in die Gegend und diesmal wollte ich mir es etwas genauer anschauen. So wandelte ich auf des Multispfaden durch den Ort und schrieb mir ein paar Variablen auf. Nach kurzer Rechnung, wurden die Daten überprüft und ich verewigte mich erfolgreich im Logbuch.

Vielen Dank für den Cache und Grüße
reSep