Wir schreiben Freitag den 13ten September im Jahre des Herrn 1613,
als sich eine lange Prozession, mit dem auf einem Ochsenkarren
festgebunden Mann, langsam auf den Weg zur Hinrichtungsstätte
machte.
Was war geschehen? Der Missetäter wurde auf frischer Tat ertappt,
als er aus dem hochherrschaftlichen Teich beim Wasserschloß einen
Fisch geangelt hat. Dies wurde ihm zum Verhängnis. Ein Zeuge der
ihn dabei beobachtet hat, schwärzte ihn beim Grafen an. Sofort
machten sich die Schergen des Grafen auf, um den Fischräuber zu
stellen. Beim anschließenden peinlichen Verhör gab er seine Schuld
zu und wurde in einem Schnellverfahren zum Tode am Strang
verurteilt.
Nun war sie da, die Zeit den letzten Weg anzutreten. Der Priester
gab dem Delinquenten den letzten Segen und der Henker legte ihm den
Strick um den Hals. Das Volk hielt den Atem an, denn solch ein
Schauspiel hat es hier schon seit einigen Jahren nicht mehr
gegeben. Der Henker gab dem Delinquenten einen Stoß, der hagere
Körper neigte sich nach vorne, der Strick spannte sich und . .
.
Ob diese Geschichte sich so oder ähnlich auch in Lehrensteinsfeld
abgespielt hat oder ob sie nur erfunden ist? Wer weiß!.
Ein noch heute sichtbarer Beweis dafür, daß auch in dieser Gemeinde
so mancher Missetäter zum Tode durch den Strang verurteilt wurde,
ist das übriggebliebene Steinfundament, auf dem in vergangenen
Zeiten der Galgen befestigt war.
Ein weiterer Beweis dafür ist der Name des Flurstückes hinter dem
Steinpodest – Galgenäcker.
Informationen über Lehrensteinsfeld findet man
hier.
Viel
Spaß bei der Suche nach der Vergangenheit
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