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Virtueller Geocache

Das Nierstein-Astheim-Vulkangebiet (Earthcache)

Earthcache zwischen Nierstein und Nackenheim

von hmpfgnrrr     Deutschland > Rheinland-Pfalz > Mainz-Bingen

N 49° 53.584' E 008° 20.065' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: kein Behälter
Status: kann gesucht werden
 Zeitaufwand: 1:00 h 
 Versteckt am: 04. Juni 2014
 Veröffentlicht am: 04. Juni 2014
 Letzte Änderung: 08. Oktober 2018
 Listing: https://opencaching.de/OC10E47

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Geokrety-Verlauf

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Der Weg
Zeitlich
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Listing

Beschreibung   

Der Oberrheingraben

Die Entstehung des Oberrheingrabens begann im Tertiär vor ca. 55 Mio. Jahren. Damals sah die Landschaft noch komplett anders aus. Den Rhein gab es noch gar nicht, er sollte erst 20 Mio. Jahre später entstehen. In Rheinhessen herrschte tropisches Klima und das Land war von einem Urwald überwuchert. Zudem lag das Landniveau ca. 300 m höher als heute. Zu dieser Zeit begann sich die Erdkruste langsam aufzuwölben, da heißes Gesteinsmaterial aus dem tiefen Erdmantel nach oben geströmt war. Es hatte sich unter ihr ein sog. Manteldiapir gebildet. Wenn das aufsteigende Gesteinsmaterial bis an die Erdoberfläche gelangt, kommt es zu Hotspot-Vulkanismus.

Genau dies geschah vor 55 Mio. Jahren im Gebiet zwischen Nierstein und Astheim, das daher den Namen Nierstein-Astheim-Vulkansystem bekam. An insgesamt sechs (heute bekannten) Stellen bildeten sich damals Vulkane. Dies sei an folgender Abbildung verdeutlicht (entnommen aus [1]). Vulkanische Ausbruchsöffnungen sind durch rote Sterne markiert (gefüllt: basaltisch, offen: pyroklastisch).

Nierstein-Astheim-Vulkansystem

 

Das Kisselwörth-Diatrem

Etwas besonderes ist der im Bild als Kisselwörth Diatrem gekennzeichnete Schlot (Diatrem = Vulkanschlot), da er der einzige Vulkan überhaupt ist, der sich genau auf der Bruchkante befindet, die den Oberrheingraben bildet, und der daher tief in die Erdkruste hinabreicht. Viel ist von ihm jedoch nicht zu sehen, da er sich an der Südspitze der Insel Kisselwörth inmitten des Rheins befindet und man allenfalls bei extremem Niedrigwasser seine Umrisse erkennen kann (seine Lage habe ich bei den Additional Waypoints angegeben). Dies war im Mai 2011 der Fall, als folgendes Bild aufgenommen wurde (entnommen aus [1]). Als gelbe Linie ist darin sein Umriss zu erkennen (bzw. der vermutete Umriss entlang der gestrichelten Linie).

 

Das Kisselwörth-Diatrem hatte einst ein Maar gebildet (wie es sie heute noch in der Eifel gibt). Dabei sind große Mengen Grundwasser unterirdisch mit aufsteigendem Magma in Berührung gekommen. Dies führte zu gewaltigen, thermohydraulischen Explosionen, die die Erdoberfläche trichterförmig einstürzen ließen und im Umkreis von vielen km² alles Leben auslöschten. Beim Kisselwörther Diatrem könnte der Durchmesser dieses Trichters bis zu 2000 m betragen habe. Nach Ende der Explosionen füllte sich der Krater allmählich mit Niederschlags- und Grundwasser, die Tier- und Pflanzenwelt eroberte sich das Gebiet zurück. Da jedoch im Laufe der Jahrmillionen die Landoberfläche um mehr als 300 m abgetragen wurde, sind hier heute keine Fossilien mehr zu finden. Und auch vom Krater/Maar an sich gibt es nichts mehr zu sehen, sondern lediglich die Reste des Vulkanschlots.

 

Der Vulkanschlot im Wingert

Die Listingkoordinate liegt in etwa auf dem südlichsten der auf der Karte in Abbildung 1 eingezeichneten Vulkanschlote. Hier wurde noch Mitte des 19. Jahrhunderts in einem offenen Steinbruch Basalt und andere Tuff-Gesteine für den Straßenbau abgebaut. Da das Gestein jedoch von minderer Qualität war, wurde der Abbau bald eingestellt. Im Laufe der Zeit wurde der Steinbruch verfüllt, so dass man heutzutage allenfalls an ein paar herumliegende Basaltstücken erkennen kann, dass hier einst glutflüssige Lava über die Erde geflossen ist.

 

 

Aufgabe

An der Listingkoordinate findest du eine Infotafel "Der Vulkanschlot im Wingert". Beantworte zum Loggen folgende Frage:

- Wie wird calciumreicher Feldspat genannt?

 

 

Literatur:

[1] Herbert Lutz, Volker Lorenz, Thomas Engel, Friedrich Häfner, Jost Haneke: Paleogene phreatomagmatic volcanism on the western main fault of the northern Upper Rhine Graben (Kisselwörth diatreme and Nierstein–Astheim Volcanic System, Germany); Bulletin of Volcanology, 2013, 75:741

Hilfreiches

Dieser Geocache liegt vermutlich in den folgenden Schutzgebieten (Info): Landschaftsschutzgebiet Rheinhessisches Rheingebiet (Info)

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Logeinträge für Das Nierstein-Astheim-Vulkangebiet (Earthcache)    gefunden 9x nicht gefunden 0x Hinweis 0x

gefunden 10. Dezember 2022, 13:33 kamla hat den Geocache gefunden

Im Team mit Aku Aku ging's heute auf die Drahtesel und über den Main zum roten Hang zwischen Nackenheim und Nierstein. Unser Hauptziel waren die beiden Abseil-Caches und so waren die Rucksäcke gut gefüllt - wobei dankenswerterweise Aku Aku das schwere Seil schulterte, aber er hatte im Gegensatz zu mir auch E-Motor-Unterstützung [;)] Kaum in Nackenheim angekommen fing es an zu schneien, aber wir waren ja zum Glück gut eingepackt und dank körperlicher Betätigung sollte es dann auch bald wollig warm (oder schwitzig nass) werden. Von Nackenheim aus ging's erstmal den Weinberg rauf um dann direkt wieder runter zu rollen und erstmal die untere Lage zu erledigen. Die beiden Abseiler waren problemlos zu erledigen, vor allem der zweite, Loroks Comeback, konnte durch seine ausgefallene Location begeistern. So gab's hier noch eine ausgiebige Foto-Session bevor es weiter nach Nierstein und von hier aus auf den Weinberg hinauf und dann wieder Richtung Norden ging, wo wir noch eine kleine Schleife zum Besuch der wohl niemals erfüllten Challenge und im Spinnenwebenparadies anschlossen. Ein schöner Tag bei winterlichen Temperaturen, da bedanke ich mich herzlich fürs Legen und Pflegen dieses Caches und Bereichern meiner heutigen Runde.

Bilder für diesen Logeintrag:
ImageImage

gefunden 21. August 2021, 17:32 LucyPond hat den Geocache gefunden

Nachdem wir dem schönen Event am See unsere Aufwartung gemacht hatten, wurden die CMs gesattelt und es ging auf eine sehr schöne Radtour, bei der die eine oder andere Dose am Wegesrand gesucht, gefunden und geloggt wurde.
Diese hier gehörte auch dazu und hat uns viel Spaß bereitet.
...
Am Ende noch eine kleine Entschuldigung für meine manchmal sehr unkreativen Logs. Da ich eindeutig ein Adventurer bin, fehlt mir oft die Raffinesse zum Schreiben. Damit will ich in keinster Weise die Arbeit des Owners herabsetzen.
...
Dies war mein Cache #82.
Vielen Dank an hmpfgnrrr, dass du / ihr meinem Spaziergang einen tieferen Sinn gegeben hast / habt. TFTC

gefunden 16. April 2021, 23:43 sunshinedine hat den Geocache gefunden

Vielen Dank für diesen Cache!

Bei der Wanderung konnte die Frage gut gelöst werden.

  Neue Koordinaten:  N 49° 53.584' E 008° 20.065', verlegt um 23 Meter

gefunden 11. Juli 2018 renebe2 hat den Geocache gefunden

Hier sind wir heute auf unserer Radtour vorbeigekommen.
Danke für die schöne Aussicht.

gefunden 04. Dezember 2016, 09:22 kruemelhuepfer hat den Geocache gefunden

Bei meiner heutigen Wanderung auf dem Rheinterrassenweg habe ich einen Abstecher hierher gemacht und war erstaunt darüber, wo sich alles ehemalige Vulkane verstecken.
Danke sagt kruemelhuepfer.