Prolog
- An der oben angegebenen Koordinate befindet sich nichts
interessantes, sie ist auch nicht der Startpunkt des Caches, sondern
nur ein Punkt in der Nähe des Starts. Um den korrekten Startpunkt zu
finden, müsst Ihr zunächst den Anfang des Textes lesen und das
Sudoku lösen. Wer Sudokus nicht kennt, findet in der Wikipedia Rat.
- Vom Parkplatz bis zum Final sind es etwa 4 km (und auch
einige Höhenmeter), dann geht es nach einer Schleife zum Teil auf dem
gleichen Weg wieder zurück. Wer zu faul zum Laufen ist, kann auch ein
zweites Auto bei N 49° 38.403 E 8° 38.971
parken oder sich dort abholen lassen.
- Die Wege müssen maximal zwei Meter weit verlassen werden.
- Der Weg bis zur vorletzten Stage ist bei trockener Witterung gut
für Fahrräder und Kinderwagen geeignet, auf Strecke von dort bis zum
Final gibt es auf ca. 50 Meter Länge nur einen schmalen
Wanderweg.
- Der Cache kann auch Nachts gesucht werden, da alle Stages mit
Reflektoren bestückt sind. Wenn man etwa zwei Stunden vor Beginn der
Dämmerung startet, bekommt man am Final einen tollen Ausblick im
Sonnenuntergang.
- Achtung, an den letzten Stages und am Final gibt es manchmal
Zecken.
- Auf dem ganzen Weg gibt es ab und zu Muggels, aber eigentlich
nie so viele dass man eine Stage nicht gefahrlos heben könnte.
- Neben dem GPS braucht man noch einen Kompass, eine Digitalkamera
wäre vielleicht auch hilfreich.
- Für der ersten fünf Finder gibt es ein kleines Andenken!
- Achtung: Dies ist ein Hörbuch-Cache, also bitte möglichst
Hörbücher tauschen! Für Cacher, die keine Hörbücher haben aber
trotzdem etwas tauschen möchten, liegen allerdings auch einige
andere Sachen in der Box.
So, genug Prolog - Vorhang auf!
„Verdammte Gangster...” dachte sich Garry Patrick Smith.
Fast eine Stunde lang hatte er sich mit Ihnen einne halsbrecherische
Verfolgungsjagd geleistet. Auf der Autobahn konnte er sie in ihrem
schnellen Mercedes nicht abhängen, daher war er in Heppenheim von der
Autobahn abgefahren um sich in die ihm wohlbekannten Bergdörfer des
Odenwaldes abzusetzen. Hier konnte er die Vorteile seines mittlerweile
zwar etwas betagten aber nach wir vor stabilen und zuverlässigen Land
Rover Defender voll ausspielen. Bereits auf dem zweiten Feldweg waren
die Verfolger von der Fahrbahn abgekommen und hatten sich mehrmals
überschlagen. Garry konnte im Spiegel gerade noch erkennen, wie einer
der Gangster mit dem Handy in der einen und dem GPS in der anderen
Hand lautstark Verstärkung zu rufen schien. Da sie seine genaue
Position und Fahrtrichtung wussten, war Garry klar, dass die
Verstärkung nicht lange auf sich warten lassen würde. Daher stellte er
seinen Wagen gut versteckt ab, um zu Fuß weiter zu flüchten. Auf der
Beifahrerseite lagen im Fußraum noch viele alte, von Garry
größtenteils gelöste Sukoku-Rätsel herum, und darauf stand ein
stabiler Metallkoffer. Als er den Zündschlüssel aus dem Schloss zog
und den Koffer an sich nahm, klebte ein ungelöstes Sudoku an der
Kiste, welches dann auf das Navigationssystem seines Defenders fiel
und die hinteren Teile der aktuellen Koordinate verdeckte. Garry hatte
dieses Sudoku nicht gelöst, weil ihn in den Sudoku-Heften immer nur
die extrem schwierigen Aufgaben auf den letzten Seiten interessiert
hatten. Er schaute auf das Rätsel und markierte die Zellen, die die
Koordinate verdeckten. Für solche Rätsel hatte Garry sogar in seiner
aktuellen Lage noch Zeit, zumal er nur wenige Sekunden dafür brauchte.
Nach einer kurzen Gegenrechnung war er sich sicher, dass die Lösung
N 49° 38.(S1)0(S2) - E 8° 41.(S3)(S4)(S5)
stimmte.
Die schwere Metallbox in der einen Hand, das GPS in der anderen,
hastet er in Richtung Nord-Westen bis der Weg eine Biegung nach links
machte. Garry bemerkte, dass sein Schuh offen war, und stellte ihn auf
eine Bank um ihn zuzumachen. Auf ca. 245° sah Garry
- einen Apfelbaum (A=36)
- einen kleinen Schuppen (A=42)
- eine Burg (A=24)
Wäre das ein guter Ort, die Box mit der begehrten Ware zu verstecken?
Nein, das wäre zu einfach, so nah bei den Häusern. Er entschied sich,
bei der Bank einen Hinweis auf den nächsten Ort der sich als Versteck
eignen könnte, zu hinterlassen.
Nach der kurzen Pause griff Smith wieder die Metallbox und sein GPS
und folgte dem Weg. Schon nach wenigen Minuten war er am geplanten
Versteck angekommen, konnte die Box jedoch auch hier nicht gut
verbergen. Die großen Pfeile trugen jedoch wenigstens Hinweise auf den
nächsten Ort, der Garry als Versteck vorschwebte. An der Koordinate
N 49° 38.(B*5+2) -
E 8° 40.(C*20+1) gab es einige Bäume, also sollte
sich eine verborgene Stelle finden lassen.
Als er an der Koordinate angekommen war, sagte er sich: „Halt,
direkt an einer Kreuzung, weithin sichtbar?” Auch dieser Ort war
für die immer schwerer an Garrys Arm ziehende Box nicht geheim genug.
Er betrachtete das Schild und bekam unglaublichen Hunger auf
- Kirschen (D=20)
- Äpfel (D=12)
- Wein (D=31)
- Wildschwein (D=30)
Er ging D+3 Meter in Richtung D*9° und hinterließ erneut
einen Hinweis. Garry war mittlerweile klar, dass er diese begehrte
Ware nur mitten im Wald verstecken konnte, denn alles andere war zu
riskant. Die in der Box enthaltenen Informationen waren
außerordentlich brisant, aber das könnte sich im Laufe der Zeit
vielleicht ändern. Im Moment befanden sich Informationen zu
Bestechungsskandalen im Vatikan, Vertuschungsaktionen der NSA und
fingierten Sensationen der NASA in der Box, und außerdem noch einige
absolut bruchfeste, wasserdichte Reagenzgläser mit geheimen
Botschaften. Die materiellen Werte waren sicherlich nicht besonders
hoch, doch es handelte sich bei den Röhrchen um Sachen, die nur schwer
zu bekommen waren. Insbesondere für die Gangster, die ihn verfolgten,
war der Inhalt heißbegehrt.
Garry beeilte sich, da er sich vorstellte, wie seine Verfolger bereits
die ganze Umgebung absuchten. Er rannte immer schneller, bis ihm bei
N 49° 38.(E*36+9)
E 8° 40.(E*18+8) relativ schnell die Puste
ausging. Als er sich auf die Bank setzte, dachte er: „Verdammt,
vielleicht hätte ich gestern zum Feiern doch nicht so viel
- Wein (F=22)
- Bier (F=28)
- Whisky (F=36)
trinken sollen.” Er ruhte sich kurz auf der Bank aus. Erneut schrieb
er einen Hinweis mit dem nächsten Ziel seiner Flucht und versteckte
ihn F/2-4 Meter in Richtung 7*F+16°.
Nachdem er einige Minuten durchgeatmet hatte, setzte Garry seine
Flucht fort. Auf seinem Weg zur nächsten Station sah Garry wie schon
oft zuvor in dieser Gegend mehrere Rehe und Greifvögel, wobei ihm
letztere wie Geier vorkamen, die es auf seinen Körper abgesehen
hatten. Ein Vogel müsste man sein, dann könnte man sich dieses ganze
anstrengende Gelaufe hier sparen. Und das alles nur, um etwas zu
verstecken, was er selbst garnicht mehr brauchte. Doch der - oder die
- Finder des Schatzes würden sicherlich glücklich damit werden.
Langsam wurde die Zeit knapp, das rote Sonnenuntergangslicht drang nur
noch vereinzelt durch die Baumkronen.
Garry ließ die Bänke am nächsten Hinweis links liegen und versteckte
im Vorbeigehen schnell den nächsten Hinweis, den er auf dem Weg
hierher vorbereitet hatte. Ab jetzt galt es, nicht mehr vom rechten
Weg abzukommen. Im Schutz des dichten Waldes und der Dunkelheit ging
Garry langsam den Weg weiter, bis sich vor ihm nach endlosen
Schlangenlinien eine Hütte mit grandioser Aussicht auf die Stadt im
Sonnenuntergang eröffnete. Er setzte sich unter das Dach und genoss
die allerletzten Sonnenstrahlen. Er zählte die Pfosten (G), die das
Dach hielten, und als die Sonne nur noch ein schummeriges Licht in die
Rheinebene warf, stand Garry wieder auf.
Während seiner kurzen Rast in der Hütte hatte sich Garry nocheinmal
alle in Frage kommenden Verstecke der Gegend durch den Kopf gehen
lassen und eine Entscheidung getroffen. Um den von ihm gewählten Ort
schnellstmöglich zu erreichen, ging Garry nicht wieder auf den großen
Forstweg zurück sondern ging auf dem Trampelpfad am Waldrand entlang,
also in etwa in Richtung 12*G°. Als er etwa G*6
Meter von der Hütte entfernt war, steckte er im vorbeigehen einen
letzten Hinweis hinter einen Baum, dessen Wurzel die Form einer
Puppentoilette hatte.
Weiter ging es auf Serpentinen den Hügel hinauf, und schon bald hatte
er einen asphaltierten Weg erreicht. Mit einem Ohr hörte Garry, wie
ein großer Geländewagen von der Stadt aus die holprige Straße zu der
hütte hochraste, in der sich Garry noch vor wenigen Minuten ausgeruht
hatte. Nachdem er einige Schimpfworte in seinen Bart gemurmelt hatte,
fragte er sich, ob sie ihm schon so dicht auf den Fersen waren weil
sie seine Position herausgefunden hatten oder ob sie nur so nah an ihm
vorbeikamen weil dies die einzige Straße aus Heppenheim auf den Berg
war. Er hoffte, das letzteres der Fall war und lief weiter zu dem Ort,
an dem er die Kiste verstecken wollte. Als er nur noch wenige Meter
vom Versteck entfernt den Weg verlassen musste, hörte er erneut ein
Motorengeräusch. Es kam schnell näher, doch für ein Auto war der Weg
eindeutig zu schmal. Trotzdem rannte Garry den kleinen Feldweg hinauf
und warf sich hinter einen Stapel Holz, der an einem Baum lehnte.
Das Licht der Enduro schien zitternd auf den Weg, und verschwand mit
lautem Knattern genauso schnell wie es gekommen war. „Das war
knapp” ging es Garry durch den Kopf. Hastig verschloss er den
Metallkoffer und bedeckte ihn solange mit Zweigen , bis man ihn kaum
noch sehen konnte. Das sägende Geräusch der Enduro wurde wieder
lauter, vermutlich hatte der Gangster umgedreht. Garry fragte sich, ob
er es noch bis zur rettenden Sendestation schaffen würde, die sich auf
ca. 30° befand. Sehen konnte er sie zwar wegen der Dunkelheit
nicht mehr, aber das Leuchten der Warnlampe verriet ihm, dass sie noch
dort war. In dem Moment, in dem das Motorrad an dem Feldweg
vorbeischoss, duckte sich Garry so schnell, dass ihm der Schlüssel aus
der Hemdtasche fiel. Ihm blieb jedoch keine Zeit mehr, danach zu
suchen. Dabei hatte er den Schlüssel extra mit einer stabilen Schnur
an seine Hand gebunden, doch die Schnur musste sich gelöst haben.
Jetzt noch bis zur Sendestation hochzulaufen wäre Selbstmord, das war
Garry klar. Plötzlich ertönte aus seinen Jackentasche ein dumpfes
Klingeln. Dieses Geräusch hatte Garry schon oft gehört, und es konnte
die Rettung für ihn sein. Er zog seinen PDA aus der Tasche und
betrachtete das Display:
„Neues WLAN gefunden: HP-Geos
(verschlüsselt)”
Welch ein Zufall! Garry wusste, dass an der Sendestation sein
Auftraggeber ein WLAN installieren wollte, aber er wusste nicht, dass
es schon in Betrieb genommen wurde. Er loggte sich mit seinen
Initialen „GPS” und seinem Passwort ein, und nach wenigen
Sekunden wechselte der WLAN-Indikator von „Verbunden” zu
„Eingeloggt”. Hastig rief er im Browser die Webseite von
Geocaching.com auf und lud alle wichtigen Koordinaten und Hinweise
hoch.
Als er die Daten absendete, hörte er von oben vom Hügel Stimmen,
verstand aber nur Wortfetzen wie „WLAN-Signal empfangen”,
„Position bestimmt” und „Triangulation”. Jetzt
war es höchste Zeit zu verschwinden, denn Garrys Verfolger kannten
seine Position vermutlich auf wenige Meter genau. „Er bewegt
sich nicht” war ein weiterer Wortfetzen, den Garry verstand. Um
die Verfolger zu täuschen, warf er seinen PDA soweit er konnte über
den Zaun, rannte den Feldweg hinunter und bog links ab auf den Weg.
„Er läuft Richtung Nord-Westen!” hallte es hinter ihm her.
Nachdem Garry dem Weg einige Zeit gefolgt war, hielt er sich an der
ersten Gabelung links und rannte weiter so schnell er konnte. Er
hörte, wie mehrere Männer den ganzen Hügel in der Nähe des Versteckes
nach ihm absuchten, aber niemand schien ihm zu folgen. Die Finte mit
dem Wegwerfen des PDAs hatte scheinbar funktioniert.
Schon bald kam Garry an am Waldrand an einen größeren Platz, den er
auf dem Hinweg schon gesehen hatte. Nachdem er vorhin hier nur kurz
einen Hinweis hinterlassen hatte, setzte er sich jetzt auf eine Bank
und ruhte sich eine Weile aus, bevor er den Rest des Rückweges zu
seinem Auto antrat.
Der Landrover stand noch unversehrt auf dem Parkplatz, scheinbar
hatten die Gangster kein Interesse daran gehabt. Aber das wunderte
Garry nicht, denn die Leute, die ihn verfolgten waren einzig und
allein an dem Metallkoffer interessiert, der jetzt für immer gut
versteckt an einem Ort mit toller Aussicht ruhen sollte.