Zweiter Cache einer Sagenserie in Soltau und Umgebung
von Oschn Deutschland > Niedersachsen > Soltau-Fallingbostel
Achtung! Dieser Geocache ist „archiviert“! Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!
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Beschreibung
Glaube, Spuk und Gestalten:
Ein Sagenkranz der Lüneburger Heide
Sagen sind Blutadern der Heimat. Aus uralten Wachholdergründen steigen sie geistergleich empor und nachtwandeln am Berg, Stein und See, über Heide, Bruch und Moor. Heimatsage, wie gleichst Du einem verborgenen Schatz im Acker! (Karl Baurichter)
De Grundlose Kulk bi
Soltau
Die Grundlose Kule ist ein
kleiner, geheimnisvoller See am östlichen Böhmeufer,
eigentlich nur ein Teich, der aber durch seine Schönheit und
Merkwürdigkeiten den Besucher fesselt. In einem kreisrunden
Steilufergrund ruht schwarz und verträumt eine Wasserfläche
von über fünf Metern Tiefe und kaum zehn Metern Durchmesser.
Der Wasserspiegel liegt anderthalb Meter über der nahen Böhme,
hat weder Zu- noch Abfluss und verändert sich kaum. Algen und
Moose bedecken den Uferrand, Mücken und Libellen schwirren
über dem Wasserspiegel, aber kein Fisch bewegt das Gewässer,
um das sich verschiedene Sagen und Geschichten ranken: Von
Geistern und Hexen oder von Unglücklichen, die hier den
Freitod wählten. Bis vor noch nicht allzu langer Zeit lief die
erlebnishungrige Jugend Soltaus in achtvoller Entfernung um
die tiefe Kule und rief mit angsterfüllter Stimme:
"Grundlos-Mudder, kumm herut!", um anschließend schnell
davonzurennen. Denn dass "da unten" etwas sein müsse, stand
damals felsenfest. Und vielleicht tut es das heute
noch?
Das Ritterschloss in der Grundlosen Kule
Wo jetzt die Grundlose Kule den Heidewanderer anschaut, stand in
alten Zeiten ein herrliches Schloss, in dem ein Ritter mit seiner
Frau und seinem wunderschönen Töchterlein wohnte. Der Ritter liebte
leidenschaftlich die Jagd; selbst am heiligen Christabend wollte er
jagen, worüber die Schlossherrin entsetzt war. "Bleibe doch
wenigstens heute daheim!", so flehte sie den Schlossherrn an, "du
weißt doch, dass die heiligen Nächte beginnen!" "Und wenn das ganze
Schloss in der Erde versänke", erwiderte der Ritter, "ich würde
doch auf die Jagd gehen." Und mit Lärm und Hundegebell ritt er zum
Schlosstor hinaus.
Als er zurückkehrte, fand er das Schloss nicht wieder. Seine
Lästerworte hatten sich buchstäblich erfüllt. Statt des Schlosses
lag ein tiefer See vor den Augen des erstarrenden Ritters.
Wenn aber jemand dreimal um die Grundlose Kule läuft und
"Puddelputputput" ruft, dann steigt der Ritter verzaubert aus der
brausenden Wassertiefe empor und holt den Lästerer hinab in sein
dunkles Reich.
Eine andere Sage schildert die Entstehung der Grundlosen Kule
wie folgt:
Es war ein warmer Sommertag, ein Sonntag. Die Soltauer Glocken
riefen zur Kirche, und viele Leute folgten dem Rufe. Nur ein
Soltauer Bauer ging eigene Wege. Er spannte seine Ochsen an, fuhr
in die Aueniederung und wendete sein Heu. Mittags lud er es auf den
Wagen, und als er sein Gespann über die Heide lenkte, begegnete ihm
eine Schar Kirchgänger, die wieder ihren Dörfern zustrebten. "Du
bist ein Gotteslästerer", sagte einer entrüstet zum Bauern, "kennst
du nicht das 3. Gebot: Du sollst den Feiertag heiligen?" Der Bauer
aber lachte höhnisch, fluchte und sprach: "Donner und Doria, was
kümmert's mich, dass heute Sonntag ist? Ob Sonntag oder Werktag,
das ist mir einerlei, ich hole mein Heu, wenn's trocken ist!" Kaum
hatte er diese Worte ausgesprochen, da tat sich die Erde vor ihm
auf. Der hohe Heuwagen schwankte, stürzte um und Bauer samt Ochsen
und Wagen versanken im tiefen Schlund, aus dem schwarze
Wassermassen gurgelnd emporstiegen. So entstand der tiefe Kolk, der
heute die Grundlose Kule heißt.
Der Kule nicht zu nahe zu kommen, davor warnt folgende
Geschichte:
Keen Minsch hett de Grundlose Kulk
uutgegründet. Vör langen Jahren, as de Buur von Frielingen
Hochtied hätt, wull he dütt eens mit mehren Frünnen uut Soltau
versäuken unn let eenen langen Reep, woran een groter Ketel
voll Steen bunnen wör, inn't Lock rünner. Se wören hiemit just
inn Gange, as datt Water im Kulke ann to kaken unn immer mehr
ann to brusen füng, bett up eens baben een schrecklich Deerd
(ein Tier) to'n Vörschien käm. Et säh fass ut as'n Wief, här
twee grote Büssen, lange Hoor unn lange Arme, achtern statt de
Been awwer 'n langen Steert, womit et ganz gewaldig henn und
her unn inn Water schleug. De ganze Liew wör mit Schuppen
bedeckt, unn mit grimmigen Uutsehen füng dat Deerd an, de Lüd
uuttoschellen, dat se dat stille Water stören, unn segg,
sobald als eener wedder verseuken wull, den Kolk uuttogrünnen,
soll de geele Hahn (der gelbe Hahn = Blitz- und Hagelschlag)
över Frielingen unn Soltau kreihen. Nach düsse Reden
verschwünn das Deerd wedder in't Water, un de Hochtied-Lüd
gängen ganz bestört na Frielingen torüch. Damit awwer dat, wat
dat Deerd uutsegg, nich inndreup, hätt keener bet to'n
hüüdigen Dag verseuken möcht, das unergründliche Frielinger
Lock in siener Deepe to meeten.
Noch drohender klingt die Warnung in folgender
Sagenfassung:
Wenn jemand des Nachts in der Geisterstunde dreimal um die
Grundlose Kule läuft und dann ruft: "Hexe, kumm herut!", dann
steigt ein zorniges Wasserweib aus der dunklen Flut empor. Auf
seinem Kopf sitzt eine Eule, und ein Rabe fliegt im Kreis herum.
Das Wasserweib greift mit seinen langen Armen nach dem Rufer und
zieht ihn hinab in die dunkle Unterwelt.
Etwas moderner, aber nicht weniger gruselig finde ich die
Geschichte, die meine Mutter zu berichten weiß:
In Schneverdingen lebte ein Junge, der war der Sohn des Vetters
meiner Großmutter. Dieser Junge, der in Soltau zur Schule ging,
soll ein sehr kluger Bursche gewesen sein. Aber er litt an einem
offenen Rücken (und
vielleicht hatte er auch einen Wasserkopf, was bei dieser Krankheit
sehr häufig vorkommt). Von den anderen Jugendlichen wurde der Junge
deswegen so gehänselt, dass er eines Tages zur Grundlosen Kule ins
Wasser ging und sich so das Leben nahm.
Ein schlichter Traditional.
Du brauchst nicht dreimal um die Kule zu laufen. Wenn Du mit dem
Auto unterwegs bist, halte bitte auf dem Parkplatz hinter der alten Handelsschule an der Winsener Straße (N 52° 59.888 E 009° 51.269) und folge dem
Weg, der vom Parkplatz quer zur Bundesstraße in den Wald
hineinführt, bis zu den angegebenen Koordinaten. Wenn Du Lust und
Zeit hast, kannst Du auf dem Weg auch noch ein Stück weiter wandern
bis zur Böhmebrücke.
Und in der entgegengesetzten Richtung gelangst Du irgendwann zum
Stöhrkreuz.
Viel Vergnügen!
Bilder
Hilfreiches
Dieser Geocache liegt vermutlich in den folgenden Schutzgebieten (Info): Naturpark Lüneburger Heide (Info)
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Logeinträge für De Grundlose Kulk bi Soltau
47x
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2x
20. August 2011 brüggi hat den Geocache gefunden
sehr schön
20. August 2011 brüggi hat den Geocache gefunden
sehr schön
21. Juli 2011 Carpet hat den Geocache gefunden
Heute mit einem ausgedehnten Spaziergang verbunden. Nach ca.10 Minuten langen suchen gefunden.
out: 2 Gummiarmbänder
in: 1 Techno-CD.
Danke und viel Spass für den Rest
PS: Das Spoilerbild passt nicht im entferntesten mit dem Fundort zusammen.... etwas versetzt vom Baum-/Strauchabschnitt
27. April 2011 EltonSFA hat den Geocache gefunden
Heute auf netter kleiner Cache Runde mit meiner Freundin und einer evtl. Neucacherin gefunden.
DFDC sagen
Elton SFA und Freundin
24. Februar 2011 ElNoco hat den Geocache gefunden
Bei ner Runde mit dem Hunde geloggt. Bei dem gewühle dort, hat das wohl schon jemand anderes versucht ;-)
Der kleine war nur noch mit Schnee bedeckt, ich hab ihn, soweit das möglich war im dunkeln, ein bisschen besser verpackt.
Dort sind Waldarbeiten, evtl. sollte man mal ein Auge drauf werfen und ab und zu gucken ob alles OK ist.
Danke für den Cache :-)