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Das Medaillon der Elisabeth

Das Medaillon der Elisabeth

by Die Knicklichter     Germany > Nordrhein-Westfalen > Siegen-Wittgenstein

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N 50° 58.620' E 008° 05.160' (WGS84)

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 Size: normal
Status: Archived
 Time required: 0:45 h   Route: 1.0 km
 Hidden on: 21 January 2008
 Listed since: 21 January 2008
 Last update: 02 July 2015
 Listing: https://opencaching.de/OC4F3C
Also listed at: geocaching.com 

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Description    Deutsch (German)

Dieser Multi ist bis auf die letzten Meter kinderwagenfreundlich und dauert ca. 30-45 Minuten.
Diese kleine Zeitreise führt Euch über das Gelände von Stift Keppel, einem ehemaligen Nonnenkloster, das später zu einem Damenstift wurde und danach ein Lyzeum beherbergte. Mittlerweile befinden sich dort unter anderem ein Gymnasium und ein Tagungshaus.
Die Stiftskirche hat ihre Wurzeln im Jahre 1275, das Stift wurde erstmals 1239 urkundlich erwähnt.

Wir schreiben das Jahr 1341. Auf Burg Seifen im Wilnsdorfer Land herrscht äußerst schlechte Stimmung. Graf Konrad III, genannt der Jähzornige, tobt im Kaminzimmer, seine Frau Adelgunde hat sich mit ihrer Zofe in die Kemenate zurückgezogen und auch Gustav, Sohn des Burgherrn und angehender Ritter, geht seinem Vater aus dem Weg.
„Sucht mir dieses Weibsbild!“ wettert das Familienoberhaupt und der Angesprochene, Ritter Wiltburg IV, nickt mit ernster Miene. Es geht um Elisabeth, des Grafen Tochter. Vor drei Tagen gab Konrad die Verlobung der schönen Elisabeth mit Michael, dem Sohn des Grafen vom Hain, bekannt. Es heißt, Michael sei genau so grausam wie sein Vater und stelle außerdem jeder Schürze nach. Die junge Elisabeth kann sich gegen ihren mächtigen Vater nicht durchsetzen und soll zur Hochzeit gezwungen werden. Diese wird in sechs Wochen auf Burg Seifen stattfinden und der gesamte Adel des Siegener Landes wird geladen.
Die fünfzehnjährige Elisabeth ist verzweifelt und sucht nach einer Lösung. Obwohl sie weiß, dass sie eines Tages mit einem Sohn aus adeligen Kreisen verheiratet werden soll, kann sie sich ein Leben an Michaels Seite nicht vorstellen. Sie trifft eine folgenschwere Entscheidung: Mit den nötigsten Habseligkeiten bepackt verlässt sie Burg Seifen, um im ca. einen Tagesmarsch entfernten Stift Keppel Aufnahme zu suchen. Das Stift wird von adligen Nonnen geleitet, bei denen sie auf Gnade hofft.
Lieber ein Leben lang im Kloster als einen Tag als Michaels Frau!
Nachdem sie im Schutz der Bäume ins Tal geflüchtet war, konnte sie einen Krämer anhalten, der mit seinem Gefährt die Gasse entlang schaukelte. Dieser fuhr nach Allenbach und versprach, sie bis zur Weggabelung am Stift mitzunehmen.


Bei 50° 58.620 N und 8° 05.160 O stieg Elisabeth vom Wagen und sah sich um. Sie stand vor einem riesigen gemauerten Portal mit einem geschmiedeten Tor. Es stand offen, und schnell huschte sie hindurch, bevor sie jemand aufhalten würde. Auf dem Gelände des Stifts folgte sie der holprigen Straße, die sie zur Kapelle führte. Ihr Herz klopfte laut, als sie an der Nordostseite des Gebäudes vor der Kirche eine Tür entdeckte. Ob sie hier wohl Eintritt zur Mutter Oberin fand? Neben der Tür sah sie ein Schild, das sie aber schlecht lesen konnte. Ihre geringen Kenntnisse im Lesen und Schreiben reichten nicht aus, den Sinn der Tafel zu erfassen. Deshalb zählte sie alle Buchstaben. Elisabeth traute sich nicht, den großen Türklopfer zu bedienen und ging stattdessen weiter zum Eingang der Kapelle. Sie hörte leisen Gesang aus dem Inneren und schauderte. Wollte sie wirklich hier bleiben, ein Leben lang nur beten und gehorsam sein? Hatte sie nicht gerade ihr Ungehorsam in diese Situation gebracht? Traurig strich sie über das farbige Holz der Tür und bemerkte dabei eine Zahl am oberen Rahmen, deren Bedeutung sie aber nicht verstand. Die junge Grafentochter merkte sich die erste und die letzte Ziffer und drehte sich schulterzuckend um. Dabei blickte sie auf einen großen Hof, der von einer halbhohen Mauer gesäumt war. Ihr schräg gegenüber sah sie ein kleines Häuschen, das vielleicht ein Stall sein mochte. Sie trat näher und vernahm tatsächlich vereinzeltes Schnauben aus dem Gebäude. Ob der Stall wohl Fenster hatte? Sie wollte hineinschauen, ihre Aufmerksamkeit wurde aber auf einen schmalen Pfad gelenkt, den unzählige Menschen- und Tierfüße in die Erde getreten hatten. Dieser schien um die Kirche herum zu führen, also folgte sie ihm. Der Weg machte einen Knick nach links und nach wenigen Schritten konnte sie auf eine herrliche, großzügig angelegte Wiese blicken. Die unzähligen einsamen Gebetsstunden, die sie erwarten würden, verloren plötzlich ihre Bedrohung. Ihr Herz drehte Purzelbäume vor Freude. Hier wollte sie bleiben! Hier gab es keine brutalen Ehemänner! Kaum konnte sie ihren Blick vom Grün wenden, bis sie verhaltene Frauenstimmen hörte. Sie schlich näher und lugte vorsichtig um die Ecke des Gebäudes. Dort standen sieben oder acht Schwestern in Ordenstracht und lachten leise miteinander. Elisabeth lächelte. Ihr gefiel, was sie hier sah. Die lachenden Ordensschwestern, das wunderschöne Gebäude und der Garten vermittelten ihr ein Gefühl der Geborgenheit. Mutig ging sie auf die Frauen zu, die in ihren Gesprächen innehielten.
„Sagt mir, wo finde ich die Mutter Oberin?“ fragte sie höflich. Eine der Schwestern wies auf einen Eingang, der sich rechts von Elisabeth befand. Er schien der ältere der beiden Eingänge vom Innenhof in das Gebäude zu sein.
„Dort müsst Ihr die Stufen hinaufgehen. Vergesst nicht, sie zu zählen.“
Elisabeth wunderte sich zwar über diese Anweisung, ging aber auf den Eingang zu. Kurz bevor sie die Stufen erreichte, rief eine der Frauen sie wieder zurück.
„Wartet. Die Mutter Oberin ist zum Kräutergarten gegangen, ich führe Euch dort hin.“
Die beiden verließen den Innenhof auf einem Weg, der um den älteren Gebäudeteil herum führte. Dieser Teil des weitläufigen Geländes war etwas erhöht und deshalb nur über ein paar Treppenstufen zu erreichen. Elisabeth dachte an den seltsamen Rat der Schwester und zählte auch diese. Auch wenn sie den Garten noch nicht sehen konnte, so dufteten die vielen Kräuter bereits hier. Elisabeth lächelte und dachte wehmütig an das kleine Gärtlein auf Burg Seifen. Die beiden Frauen folgten dem Weg, der nach links abbog, und die Grafentochter entdeckte auch gleich den Garten und sah die Mutter Oberin in ihrem weißen Gewand, wie sie mit einer Hilfsschwester sprach. Elisabeth beobachtete die ältere Frau mit Respekt und aus den Augenwinkeln heraus. Auf den ersten Blick erschien sie ihr freundlich und Elisabeth hoffte, dass ihre Entscheidung, ins Kloster zu gehen, die richtige war. Während sie ihren Gedanken nachhing, hatte die Mutter Oberin die junge Frau und ihre gewandete Begleiterin entdeckt und kam auf die beiden zu. Die Ordensschwester sprach leise mit der Oberin, bis schließlich beide auf Elisabeth zukamen.
Ihr Herz klopfte bis zum Hals, als sie sich schüchtern vor der Mutter Oberin verbeugte. Ein letztes Mal dachte Elisabeth daran, was wohl ihre Eltern sagen würden, wenn sie von ihrer Entscheidung erführen. Als sie noch einmal hinter sich blickte, strahlte die Abendsonne durch eine Anzahl kleiner Kirchenfenster im Verbindungsgang der beiden Gebäudetrakte hinter ihr und die junge Frau schloss ehrfurchtsvoll die Augen. Dann folgte sie der Mutter Oberin und betrat das Stift durch jene Tür, vor der sie ganz am Anfang schon gestanden hatte.

Elisabeth von Seifen gab all ihre weltlichen Besitztümer an das Stift ab bis auf ein kleines Medaillon, das sie von ihrer Mutter geschenkt bekommen hatte. Bei einer sich bietenden Gelegenheit versteckte sie es im Wald und denkt seither mit Wehmut, aber auch mit Zufriedenheit an die Zeit auf Burg Seifen zurück.

Das Medaillon vergrub sie bei
50° [2*A] - [E+F] . ED [D-C] 8° 0D. B1B2[C+E]

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Log entries for Das Medaillon der Elisabeth    Found 39x Not found 0x Note 0x Maintenance 1x

Archived 02 July 2015 Die Knicklichter has archived the cache

Found 01 October 2013 Füchschen82 found the geocache

Eine schöne Idee mit der Geschichte! Hat Spaß gemacht.

Found 06 January 2013 dietobisamus found the geocache

Wir haben heute den Cache gefunden. Die Suche ist eingebettet in eine schöne Geschichte, vielen Dank! Aufgrund der Ungenauigkeit des Navis haben wir ein bisschen gesucht, dann den Cache aber doch noch gefunden.  Leider hat die innnere Dose ein Loch, der Inhalt war total durchweicht (die Kids waren enttäuscht). Wir haben fast alles (bis auf das Logbuch) entfernt und ein paar wasserfeste Sachen reingetan. Vielleicht spendiert der nächste Cacher ja eine neue, trockene Dose?

die tobisamus

Found 25 November 2012 Frieda1998 found the geocache

Bei schönem und kaltem Wetter gesucht und gefunden.

Schöner Cache.

 

Gruß

Frieda1998

Found 12 March 2012 crisb found the geocache

Heute wies die Kalendarmatrix mal wieder eine Lücke auf, sodass ich beschloss das gute Wetter zu nutzen und eine kleine Cachetour in Richtung Allenbach zu machen.

Hier kam ich mir reichlich doof vor mit dem ausgedruckten Listing um das Gebäude zu laufen. Ich dachte ich würde von den vielen Muggels angesprochen was ich da eigentlich suchen würde. Die Infos konnte ich alle gut finden. Dann ging es zum Final, welches ich nach leichten Wirrungen meines GPS finden konnte. Hier waren die Spuren der Wildschweine unübersehbar. Gut, dass ich tagsüber da war.

Die Geschichte und die Art des Multis haben mir gut gefallen! Danke für den Cache.

Gruß crisb