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Der Tod ist ein Wiener

Ein historischer Spaziergang zu den morbiden Abgründen einer Weltstadt

von Lunedi     Österreich > Wien > Wien

N 48° 12.887' E 016° 21.814' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: klein
Status: kann gesucht werden
 Zeitaufwand: 4:00 h   Strecke: 4.5 km
 Versteckt am: 29. August 2010
 Gelistet seit: 17. September 2010
 Letzte Änderung: 17. Dezember 2019
 Listing: https://opencaching.de/OCB05B
Auch gelistet auf: geocaching.com 

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Wegpunkte
Saisonbedingt

Beschreibung   

Startkoordinaten:

N 48º 12.887, E016º 21.814

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Ob Katastrophen oder Gräueltaten, die Wiener hatten schon immer einen merkwürdig sehnsüchtigen, ja beinahe liebevollen Zugang zum Sensenmann. Begib dich auf die - manchmal schaurige und nachdenklich stimmende - Reise auf die dunkle Seite einer der schönsten Städte dieser Welt.






Das Navigationsgerät wird erst wieder gegen Ende benötigt! Es ist sicher hilfreich, die richtigen Himmelsrichtungen zu finden! Es sollte jedoch aufgrund der Stationen nicht allzu schwer sein, der Route folgen zu können. Bei beginnender Dämmerung kann eine Taschenlampe von Nutzen sein, um so manche Inschrift besser lesbar zu machen. Achtung: in der Nacht ist der Durchgang bei Station 2 manchmal geschlossen. Öffentliche Verkehrsmittel finden sich in unmittelbarer Nähe von Start und Cache! Man sollte für eine gemütliche Besichtigung rund 3 - 4 Stunden einplanen. Es gilt, auf dem Spaziergang die für die Cache-Koordinaten nötigen Zahlen zu ermitteln! Um zum Cache zu gelangen, müssen keine Gebäude betreten werden. Beginne deinen Spaziergang bei den Headerkoordinaten!









Ouvertüre - Höllenfeuer

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Am Tage nach der Uraufführung von Hoffmanns Erzählungen starben hier nach offiziellen Angaben 384, wahrscheinlich aber bis zu 448 Menschen. Legendär ist die makabre Meldung: "Alles gerettet!", mit der Polizisten die Retter im Theatervorraum abwiesen, weil ja niemand mehr herauskam; die Türen gingen nach innen auf und das Licht war zu Beginn der Katastrophe erloschen. Diese Katastrophe war schon am nächsten Tag das Startsignal für die notwendige Errichtung eines organisierten Rettungswesens und führte dazu, dass neue Bauvorschriften erlassen wurden, die vorsahen, dass in Theater eiserne Vorhänge eingebaut werden und Notausgänge nach außen öffnen mussten.

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An der Unglücksstelle ließ Kaiser Franz Joseph aus privaten Mitteln das Sühnhaus errichten, zu dessen ersten Mietern der Architekt des Rathauses, Friedrich von Schmidt und Siegmund Freud zählten, dessen berühmte Couch – sie kann heute in London besichtigt werden - hier zum ersten Mal aufgestellt war
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Ja schaurig beginnen unsere Geschichten, doch es hält uns hier mitnichten,
Ich mag hier ja nicht rosten und wende mich gen Südosten.
Mit großer Obacht die Straße überquerend, denn ein Anprall wäre verheerend.
So geh ich weiter, kann's nicht lassen, ein Stück hinein die Gassen.
Bis ich entdeck in höherer Lage, den Namen einer Verteidigungsanlage,
benannt nach einem Inselreich - nach rechts, dem Weg folg ich sogleich.
An der nächsten Kreuzung, sieh mal, die Namen der Straßen,
das Herz erfreut es über die Maßen,
das Inselvolk, das bleibt dir treu, so folge seinem Weg auf's neu.
Nach links geht es hier weiter, immer fort, bis der Weg wird breiter,
und gabelt sich, ich halt's nicht aus, hier steht des Inselvolkes Gotteshaus.
Wenn man an dem vorübergeht, erreicht man ein Haus, wo sich alles um Gesundheit dreht.
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Station 1 - Unter der Schublade - alte Knochen

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An Stelle dieses Hauses befand sich früher der Friedhof des Schottenstiftes, das von Herzog Heinrich II, Jasomirgott, gegründet wurde. Er gewährte den Schotten (eigentlich irische Mönche, „Scotia minor“), die er nach Wien berufen hatte, auch das Asylrecht - wohl als Schutzmaßnahme gegen die damals doch recht zweifelhafte weltliche Gerichtsbarkeit; daher hat der Platz auch seinen Namen. Noch 1683 wurden hier während der Türkenbelagerung 2000 Gefallene des Regiments Starhemberg beerdigt. Beim Aushub der Fundamente dieses Hauses entdeckte man unter dem Altarplatz der ersten Schottenkirche drei Skelette, die sich ziemlich eindeutig Heinrich II, seiner Frau und seiner Tochter zuordnen ließen - der Herzog hatte sich bei einem Reitunfall einen Bruch des Oberschenkels zugezogen, wie auch das aufgefundene männliche Skelett.

Wann wurde dieses Haus erbaut? Die Einerstelle der Jahreszahl = A

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Weiter geht’s in gleicher Richtung, man sieht dort oben eine Lichtung,
noch bevor es geht bergauf, fällt mir rechter Hand ein Hauseck auf,
was ist das bloß für eine Szene…., ach, das ist ein Sarazene,
der reitet hinauf eine Gasse, die vormals war ne nasse.




Bis zu welchem Jahre war diese Gasse wohl unbegehbar?

Ziffernquersumme der Jahreszahl/2 = B





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Wir folgen seinem Pferd und machen auch nicht kehrt,
vorne dann nach links abgebogen ganz gewandt, erblicken wir am Wegesrand,
neben den historischen Cafes, auch prächtige Palais’.
Haben wir dann den Platz erreicht, dem in Wien kein and’rer gleicht,
von der Hofburg halb umschlungen, in der Mitte Ausgrabungen.
Haus Nr. 6 lädt zum Durchgehen ein, dann sehen wir doch mal hinein.
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Station II – Der Hauch des Todes

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Unter der benachbarten Kirche befindet sich eine der interessantesten und unheimlichsten Gruftanlagen Wiens. Hier wurden bis 1783, dem Jahr der josephinischen Verordnungen, die ein Bestattungsverbot innerhalb der Stadtmauern enthielten, etwa 4000 Menschen begraben, viele davon Angehörige des Hofadels, die auch im Tode ihrem Herrscher nahe sein wollten. Aus Platzmangel wurden die meisten Knochen in den Gruftboden eingearbeitet, es existieren heute noch etwa 250, teilweise wunderschön bemalte Holzsärge und über 20 mumifizierte Leichnahme von Personen aller Schichten, die oft erstaunlich gut erhalten und in ihrer damaligen Bekleidung ein manchmal berührendes Portrait dieser Zeit geben. In jenem Haus an der linken Seite, welches das Trachtenmodengeschäft beherbergt, fallen die Lüftungsöffnungen auf, die der Gruft den nötigen Durchzug gaben, der die Mumifizierung der Leichen erst ermöglichte – der Hauch des Todes.






Dieser Hof könnt’ mir gefallen, hängen da nicht Schuhe rum – metallen?
In bescheidener Anzahl sind die hier, komm zähle sie und notier:





Anzahl der metallenen Schuhe = C


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Durch das Durchhaus hindurch, gleich rechts, dann links, geht die wilde Hatz,
als ich einen Durchlass erblick – dahinter ein Platz.
Gerade hindurch, den Platz schon im Rücken, erkennst du ein Gotteshaus zu deinem Entzücken,
Es findet sich rechts am Straßenrand, nach dessen Herren wurde die Straße benannt.
Hier heiratete einst Sisi ihren Franz, doch das Haus gegenüber interessiert uns so ganz.

Von oben lächelt ein berühmter Musikus so schön,
doch an diesem Ort viel Schreckliches ist gescheh’n.
Geh nur hin, hab Mut und merk dir gut,
die Hausnummer von hier, das rat ich dir.

Ziffernquersumme der Hausnummer = D

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Station III – Der Tod steht ihr gut

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Dieses Haus war einst der Wiener Wohnsitz der Gräfin Erzébet Báthory verh. Nádasdy neben ihren Burgen in Lockenhaus und im ungarischen Cséjthe (heute Slowakei). Sie wurde als Massenmörderin 1610 verhaftet und in ihrer ungarischen Burg im Turmgemach bei Wasser und Brot eingemauert, wo sie noch bis Sommer 1614 überlebte. Ihr wurden von Zeugen 613 Morde vorwiegend an Dienstmädchen nachgesagt, der Legende nach hatte sie es auf deren Blut abgesehen – auf der Suche nach Schönheit und ewigem Leben. Die Blutgräfin diente auch als Vorlage für die böse Schwiegermutter von Schneewittchen. In dem Hause lebte später auch ihr Enkel, Franz Graf Nádasdy, einer der Anführer der ungarischen Adelsverschwörung von 1671. Er wurde in der Bürgerstube des Rathauses in der Wipplingerstraße enthauptet. Die Turmuhr gegenüber soll er gestiftet haben, um jederzeit aus dem Fenster blickend, die Zeit ablesen zu können.





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Beim nächsten Hause gleich um die Ecke, man ein prächtig Palais entdecke,
an des gleichnamigen Platzes Ende, sieh dem Eckhaus hoch die Wände.
Auf der Tafel steht geschrieben, welch blutig Handwerk hier betrieben:
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Station IV – Treue kann tödlich sein

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Hier, auf dem einstigen Schweinemarkt wurden Bürgermeister Konrad Vorlauf und seine Mitstreiter enthauptet, weil sie bei dem Regentschaftsstreit zwischen Herzog Leopold IV. und seinem Bruder Ernst letzterem ergeben waren und einen Handwerkeraufstand blutig niederschlugen. Nachdem Wien nach deren Versöhnung Leopold zufiel und die Zünfte nach Vergeltung riefen, mussten die tapferen Männer sterben, da Herzog Ernst keinen Finger für sie rührte. Die Tatsache, dass die abgeschlagenen Häupter in den Schweinedreck fielen, sollte eine besondere Entehrung darstellen. Später wurde den Hingerichteten ein Ehrengrab in St. Stephan gewidmet.





Von wie vielen Opfern ist hier die Rede? = G






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Zurück zu der Ecke und nach links sich wendend, kann man ein auffälliges Vordach erspäh’n,
dem vis à vis steht ein weißes Denkmal - schnell hin um sich’s näher anzuseh’n:
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Station V – Ohne jede Chance

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Unter dem Wohnhaus war im zweiten Weltkrieg ein mehrere Stockwerke hinabreichender Luftschutzkeller eingerichtet, der im März 1945 nach einem Bombentreffer einstürzte und beinahe 300 Menschen unter sich begrub. Nur wenige Opfer konnten geborgen werden und im Gedenken an die Toten, blieb der Platz unverbaut und man errichtete hier Alfred Hrdlickas „Mahnmal gegen Krieg und Faschismus.“

Sieh dir das Denkmal genau an! Wie viele Gasmasken erkennst du? Anzahl = I


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Sieh dir die nahen Wegweiser an, wir folgen dem Richtung St.Stephan.
Dem geh nur nach und bleib nicht steh’n, bis vor dir Österreichs Fahnen weh’n.
Es folgt ein alter Platz – der Name sagt das Gegenteil – der mir so gefällt, dass ich verweil.
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Station VI – 146 arme Sünder

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Im Jahre 1633 wurde die Gruft mit der Überführung der sterblichen Überreste von Kaiserin Anna und ihrem Gemahl, Kaiser Matthias eingeweiht. Die meisten Bestatteten wurden einbalsamiert und ihre Eingeweide in kupfernen Urnen in der Herzogsgruft zu St.Stephan bestattet. Ihre Herzen, aufbewahrt in silbernen Bechern, kamen in die Herzlgruft von St. Augustin. Bis heute sind 146 Personen hier bestattet, darunter 12 Kaiser und 19 Kaiserinnen und Königinnen. Das Begräbniszeremoniell ist so gestaltet, dass der Herold an die Tür klopft und auf die Frage des Kustos der Kapuziner den Namen und alle Titel des Verstorbenen aufzählt, worauf der Kustos antwortet: „Wir kennen sie/ihn nicht!“ Nachdem der Herold den Namen mit einer Kurzversion der Titel wiederholt, folgt dieselbe Antwort ein zweites Mal.Nach dem dritten Klopfen schließlich antwortet der Herold schließlich auf die Frage mit: „Ein armer Sünder!“ worauf der Kustos öffnet.

Inmitten des Platzes ziemlich im Zentrum, dreht sich ne bronzene Schönheit herum,
zu einem Gebäude den Blick zu lenken, mit einer Tafel zum Gedenken:
In dem Hause starb ein kluger Mann, von dem man dankbar sagen kann,
er hörte durch des Klopfens Klang, ob man im Brustkorb vielleicht krank.

In welchem Jahre entstand die Gedenktafel? Die Zehnerstelle des Jahres = H


ACHTUNG: derzeit wird dort umgebaut - deshalb zum 9er-Haus ihr schaut!
Zurück zur schönen Bronzefrau, das rechte Knie, ich seh’s genau,
weist dir den Weg zur nächsten Rast, ihm folge ruhig und ohne Hast.
Überquer dann die belebte Straße, geh weiter bis zu einer Gasse,
benannt nach unbehauenen Mineralen, hier stand gleich links ein Ort der Qualen.
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Station VII –Willkommen beim Henker

Im Bereich der heutigen Nr. 10 stand ab dem 15. Jhdt. ein Gefängnis für Schwerverbrecher, das Schergenhaus, bei den Wienern bekannt als „Zum Rauchen Stein“, auch Malefiz –Spitzbubenhaus genannt. Im Jahre 1722 wurde es abgetragen und neu errichtet. In dem Haus wohnte auch der Scharfrichter und in den unterirdischen Kerkerräumen wurden bis 1776 die „peinlichen Befragungen“ vorgenommen, wie auch Hinrichtungen. Die Häftlinge lagen auf Strohmatten(wienerisch „Dacken“) auf dem rau(h)en Stein, daher kommt der Wiener Ausspruch „der liegt auf der Dacken“ für jemanden, dem es sehr schlecht geht.

Gleich nebenan, wo jetzt Waren zu erwerben, dort musste unser Wolferl sterben.
Gedenktafel auf Haus Nr. 6!

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Mozarts Sterbehaus
Stehst du vor seinen Sterbedaten, möcht ich dir ein Geheimnis verraten,
halbrechts in deinem Rücken hängt herab, was dieser Gass’ den Namen gab.



Hier beim Haus Nr. 3 hat die Loge der Freimaurer „Zum rauhen Stein“ ihren Sitz, der Name ist wohl eine Metapher - im Sinne
des Bearbeitens, das die raue Oberfläche glättet, soll der Freimaurer an sich arbeiten und sich weiter entwickeln.

Wie viele Türknäufe aus Messing hat das Tor? Anzahl x 3 = J

(Achtung! Falls wieder mal einer fehlt: Anzahl ist ungerade!)
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Dann biegst links ab bei Nr.2,läufst an der nächsten Ecke nicht vorbei
Rechts siehst gleich, sollte an dir Zweifel nagen, St. Stephan stolz gen Himmel ragen.
Halt geradewegs auf ihn zu, dann bist auch schon dort im Nu.
Stehst du beim Steffl - ehrfürchtig und bang,der Blick schweift links, den Platz entlang.
Halt…, was ist da im Pflaster – Rotes? Ach ja, hier stand einst ein Hause Gottes.
Willst du seh’n, was hier tat steh’n, so musst du in den Keller geh’n.

Dazu musst nicht graben wie ein Hund - geh einfach in den

U

ntergrund
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Unter der Erde findest du das Bauwerk, das du oben vergeblich suchest.

Der Boden des Gebäudes hat mehrere, etwa tellergroße Löcher - deren Anzahl = K


Achtung: derzeit unzugänglich! K= logisch, wenn der Cache in Wien liegt! Vor dem Aufbruch sieh dich noch mal um hier oben, denn rund um dich war einst geweihter Boden.

Station VIII – Stephansfreithof

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An der südlichen und westlichen Seite des Domes bestand bis zum Jahre 1783 der so genannte Stephansfreithof(erstmals erwähnt 1255), wo an die 11.000 Toten beerdigt wurden. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die unterirdischen Grüfte ausgehoben, heute als "Katakomben" bekannt, die durch den Stephansdom begangen u. besichtigt werden können. Dieser Friedhof hatte eine eigene Friedhofskirche, die Magdalenenkapelle.
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Beim Haas-Haus vorbei, entlang dem Graben, lässt dich deine Neugier traben,
Richtung Westen, immer weiter, nur der Weg, der wird nicht breiter – doch bleib heiter.
Bei den Naglern Nr. 13 halte man sich scharf nach Norden,
denn gleich hier „Am Hof“ war einst ein grausam Morden.

Station IX – Haus Nr.2, „Hängt ihn höher!“

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Von 1776 – 1912 stand hier das K. u. K. Kriegsministerium, in dessen Hof im Revolutionsjahr 1848 eine aufgebrachte Menschenmenge mit dem hasserfüllten Schrei „Der Latour, der schwarz-gelbe Hund“ den greisen K u. K. Kriegsminister Graf Latour grausam lynchte - der geschändete Leichnam wies Dutzende Schlag-, Stich- u. Schusswunden auf, und an einem Gaskandelaber vor dem Ministerium aufhängte.

Da, wo einst die Menge wütete, wird heute eines Friedensnobelpreisträgers gedacht.

Die Einerstelle seines Geburtsjahres = L


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An der Nordost-Ecke des Platzes man sich zwänge, bei Nr. 12 durch eine Enge.
Ein schöner Platz sich vor dir weitet, der jede Menge Charme verbreitet.
Ein hübsches Haus ihr im Osten gegenüber seht, geht rüber und lest, was d’rauf geschrieben steht.
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Die Inschrift ist wohl in Latein, übersetzt man sie, dann wird’s zur Pein.

Station X – Reinigung im Fluss

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Das so genannte Jordan-Haus, benannt nach dem Besitzer - Georg Jordan - und nach seiner, für heutige Leser unglaublichen lateinischen Inschrift, die ein grausames Verbrechen bejubelt und die da übersetzt lautet:
Durch die Fluten des Jordan wurden die Leiber von Schmutz und Übel gereinigt. Alles weicht, was verborgen ist und sündhaft. So erhob sich 1421 die Flamme des Hasses, wütete durch die ganze Stadt und sühnte die furchtbaren Verbrechen der Hebräerhunde. Wie damals die Welt durch die Sintflut gereinigt wurde, so sind durch das Wüten des Feuers alle Strafen verbüßt.
Über der Inschrift befindet sich ein gotisches Relief, das die Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Täufer
und verschiedene andere Motive enthält. Der ehemalige Hausbesitzer hat sich darauf als Drachentöter selbst verewigt.Bis zum 18. Jhdt. befand sich an dem Hause ein Schild, auf dem geschrieben stand:
A(nn)o 1421 warden die Juden hie verbrendt“ – Jörg Jordan 1497

Mit dieser Wiener „Geserah“(=Verfolgung) verschwand die Judenstadt aus Wien bis im Jahre 1625 für kurze Zeit eine neue entstand,aber dazu später mehr. Die Stadtväter entschieden nach langen Diskussionen, das Relief als Mahnmal an Ort und Stelle zu belassen.





Die Hausnummer dieses Hauses = M






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Ich verlass den Ort, die Haare kraus, die Gasse heißt so wie das Haus.
Folge ihrem Lauf, bis hin zum Ende, dann gegen Osten man sich wende.
Vor dir der Platz, der möchte für sich werben,
doch grad hier, da mussten so viele sterben.
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Station XI – Hier starb es sich besonders publikumswirksam

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Der Hohe Markt ist jener Bereich, der nach Abzug der Römer aus Vindobona den Kern der neu entstehenden Wienerstadt bildete. In den Jahrhunderten danach war er Marktplatz und besonders zur Zeit des Wiener Kongresses ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Auch die Gerichtsbarkeit war auf dem Hohen Markt untergebracht, das erste städtische Gerichtsgebäude, die Schranne stand ab 1325 auf dem Platze vor den heutigen Parzellen Nr. 1 bzw. 11 u. 12, bis sie 1437 abbrannte und 1441 durch die neue Schranne auf der Parzelle Nr. 5 ersetzt wurde, die beim Umbau in den Jahren 1630-1635 ihre berühmte Freitreppe erhielt und bis zum Jahre 1850 genutzt wurde.
Im Haus befand sich eine Kapelle mit dem originellen Namen: „Zur Todesangst Christi“, wo die Armesünderglocke bis zum Jahre 1839 immer dann läutete, wenn es für die Verurteilten ans Sterben ging; einige der letzten, die sie hörten waren der polnische Hochstapler und Mörder, Graf Jaroszinsky und der Räuber Johann Georg Grasel. Das Abbild der Schranne kann man im Durchgang des Hauses Nr. 4 besichtigen.










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Ich verlasse gegen Norden hin die Lichtung, ein römischer Kaiser weist mir die Richtung,
und weiter unten neben einem Halt für Busse, ein Mahnmal führt zu dem Entschlusse,
zu lesen, was einst hier passiert, pass auf, dass nicht das Blut gefriert.
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Station XII – Reisebüro in den Tod

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Das Hotel Metropol im rechten Bildhintergrund. Im März 1938 bezogen die Nationalsozialisten das Haus und richteten darin die Gestapo-Leitstelle für die Stadt Wien ein. Bald darauf begannen die ersten Verhaftungen von Sozialisten, Kommunisten, Antifaschisten und Juden. Bereits im Dezember konnte man in den Büchern nachlesen, dass in der Leitstelle bislang 20.973! Schutzhäftlinge „behandelt“ worden waren! Von hier aus wurden auch die Deportationen der Juden in die Vernichtungslager organisiert. Die Verhafteten brachte man durch den Hintereingang in der Salztorgasse, wo man sie über eine Treppe direkt ins Untergeschoss führte. Die Häftlinge wurden hier oft tage- oder gar wochenlang gequält und gefoltert, bis sie „geständig“ wurden. Viele von ihnen haben den Keller nicht mehr lebend verlassen, da sie entweder zu Tode gequält wurden oder in den Freitod gingen. Kurz vor Ende des Krieges wurde das Gebäude von Bomben zerstört. Jetzt steht an der Stelle der Figl-Hof.
Der Gedenkraum an der Stelle des Hintereinganges kann Mo von 14-17 Uhr und Fr von 9-12, 14-17 Uhr besichtigt werden.
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Noch ganz erschüttert von dem Morden blick ich vom Mahnmal genau nach Norden.
Was ist dort..., vor einer Brücke steht drohend vor dir, auf einer Säule ein unheimliches Tier.

Es ist ein?: Sphinx: N = 1, Greif: N = 2, Zentaur: N = 3

.




1621 hat Kaiser Ferdinand II die Juden wieder aus der Innenstadt vertrieben - er siedelte sie außerhalb der Stadtmauern, im Unteren Werd, der heutigen Leopoldstadt, an. Das jüdische Ghetto entstand.

Wir folgen ihren Spuren, ihr Schicksal zu erhellen, und queren auf der Brücke des Stromes lahme Schnellen.
Langsam dem Finale zu, führen gut 500 Schritte, zeigen uns der alten Judenstadt, nun moderne Mitte.
Bald nach einem Marktplatz kommt - linker Hand postiert, ein Denkmal, das dankt jenen, die alles haben riskiert.
Vorher zur Rechten an der Ecke, da gibt’s gar köstlich Trank und Speis, die Schenke benannt nach einem Austernschatz, soviel ich weiß.
Diese Gasse hineingeh’n, und - gleich nach dem Leopold, bleibt steh’n.
Da schaut links ein stolzes Gotteshaus auf euch herab,
sein Bau jedoch, der wurde schändlich eines anderen Bethaus’ Grab.
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Station XIII - Keine Perversitäten, bitte!

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Leopold I. ließ im Jahre 1670 die Juden auf Drängen seiner bigotten Gemahlin ganz aus Wien vertreiben. An diesem Platz entstand die Kirche St. Leopold an Stelle der zerstörten Synagoge und der zweite Wiener Gemeindebezirk wurde zur Leopoldstadt.

Suche am Boden nach metallenen "Erinnerern", die zwei Jahreszahlen enthalten, die beide die selbe Hunderterstelle haben Die Hunderterstelle = E
Stell dich vor den Eingang und finde heraus, wer oder was hier „pervers“ war.
Zähle die Buchstaben des gesuchten Wortes (der letzte = 2 Buchstaben!)
Anzahl = F


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Nun kommt zu mir, mich anzuschauen, bei...

N ABº CD.HJG’

E I Kº MN.EFL’

...findet ihr das Grauen.

Denn wer nicht sieht mein Angesicht,
der findet meinen Cache dann nicht!

Bitte um äußerste Diskretion beim Cache-Versteck. Viel Glück!

Wer seine Ergebnisse überprüfen möchte:
A+B+C+D+E+F+G+H+I+J+K+L+M+N = 62!
Der Cache-Behälter ist aus Metall und bietet nicht viel Raum zum Traden







Bildnachweis:
http://de.academic.ru/
www.bessarabia.altervista.org
www.cosmiq.de
www.firefighter.at
www.florianklenk.com
www.wien.gv.at
www.de.wikipedia.org
www.mitglied.multimania.de

Verschlüsselter Hinweis  

[Variable F:] Lass Dich von Latein nicht abschrecken - Du schaffst es

[Finale: ] grün, gefühlvoll greifen

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

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Logeinträge für Der Tod ist ein Wiener    gefunden 23x nicht gefunden 1x Hinweis 2x

Hinweis 17. Dezember 2019 Lunedi hat eine Bemerkung geschrieben

Baustellenhindernisse im Listing aktualisiert, Happy caching, Lunedi

gefunden 20. Mai 2017, 16:11 este-cache hat den Geocache gefunden

# 4000: Ein Jubiläum stand heute an, der 4000. Cache sollte es heute werden. Dafür wollte ich etwas Besonderes suchen gehen, meine Frau Maus sollte mich begleiten und danach mit mir feiern. Und weil meine Frau Maus nicht so sehr auf die T5-Dosen steht sondern eher Bildermultis und Ähnliches mag, so suchte ich diesen für uns aus.
Also machten wir uns auf den Weg in den ersten Bezirk, parkten unser Cachemobil nahe den Headerkoordinaten und begannen die Tour. Gleich bei der ersten Station trafen wir auf nette Cacherkollegen, die sich allerdings einer anderen Dose widmeten und auf der Spurensuche für ein riesiges Sudoku waren.
Auf der Freyung und Am Hof war jede Menge los, Kunsthandwerksmärkte und ein Bierfest lockte offensichtlich jede Menge Volk an. Wir holten uns nur zwei Leberkässemmeln als Wegzehrung und folgten weiter den Spuren aus dem Listing. Die Stationen waren alle klar und eindeutig zu erkennen, die Variablen alle ohne Probleme zu ermitteln. Viele der Stationen waren uns ja bekannt, allerdings haben wir viel über die Hintergründe manchen Hauses gelernt.
Zu guter Letzt suchten wir uns das Doserl und wurden an einem passenden und stimmigen Ort auch fündig.
(16:11 Uhr)
TFTC, este-cache

gefunden 04. Dezember 2016, 18:17 wtap hat den Geocache gefunden

Wenn man Jahre später auf OC nachloggt, kann man Erinnerungen an tolle Caches auffrischen.
Vielen Dank noch einmal und Liebe Grüße!

Wie wir uns mit Team casoli ausgemacht haben, heute Cachen zu gehen, hat noch der Sturm über Wien geblasen und es war irgendwie klar, Wald kommt nicht in Frage.
Da haben wir diesen schönen Multi geplant, der bei uns beiden schon länger auf der Wunschliste stand.
Bei dem heutigen strengen Frost war ein städtischer Spaziergang auch ohne Wind eine ideale Idee, konnten wir uns doch zwischendurch in der reichlich vorhandenen Gastronomie wieder aufwärmen.

Dieser Multi hat wirklich in allen Details das gehalten, was er versprochen hat.
Die meisten Plätze habe ich schon früher besucht, auch einige der unterirdischen Anlagen.
Einiges war mir aber auch völlig unbekannt und neu.

Die Geschichten zu den Stages laden auch zu einer weiteren Recherche zu einigen Punkten noch ein.
Angenehm finde ich es auch, das keine komplizierten Berechnungen nötig sind.

Mit den Ergebnissen landet man bei einer unglaublich passenden Location, das ist dann das I - Tüpferl bei so einem spannenden Multi.

Vielen Dank, liebe Grüße an den Owner, und ein Schleiferl lassen wir auch noch da!

gefunden 24. März 2016 Lefar48 hat den Geocache gefunden

Tolles Listing, kurzweiliger Multi und stimmiges Finale. Danke für diesen interessanten Multi, den ich hiermit nachlogge.

gefunden 16. Juni 2015, 01:46 Tankred der Zweite hat den Geocache gefunden

Super Runde mit meinem Vater und Cousin. Am Ende gab es ein wenig Verwirrung, Kontrollsumme stimmte nicht, obwohl das fehlende "K" ja nur eine Zahl sein konnte.
Aber als Ortskundige war uns gleich klar, wo das Final sein muß.
Nach einem Imbiss beim nahen "Wulfisch" begaben wir uns dort hin und mein Vater hatte den richtigen Riecher.
Rascher Zugriff in muggelfreiem Moment.
TFTC