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Wallfahrtskapelle Streicherröhren - #921

von Bajuwar     Deutschland > Bayern > Cham

N 49° 12.401' E 012° 33.632' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: normal
Status: kann gesucht werden
 Versteckt am: 01. Februar 2011
 Gelistet seit: 13. Februar 2011
 Letzte Änderung: 03. Juni 2012
 Listing: https://opencaching.de/OCBD50
Auch gelistet auf: geocaching.com 

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Gefahren
Infrastruktur
Zeitlich
Saisonbedingt

Beschreibung   

Wallfahrtskapelle Streicherröhren

 

 

Fährt man von Cham nach Roding, liegt inmitten des Regentales idyllisch das Dorf Untertraubenbach. Etwas abseits von der Straße kann man einsam in einer Talsenke, am alten Fußweg von Untertraubenbach nach Roding eine kleine Kapelle erreichen, die zu den meistbesuchten Wallfahrten unserer Heimat zählt: Die Kapelle zu Streicherröhren. Möchte man die Geschichte dieser Wallfahrtskapelle zurückverfolgen, stoßen wir auf eine alte handgezeichnete Karte aus der Zeit im 1570, die sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München befindet. Auf dieser ist auf dem Weg zwischen Untertraubenbach und Roding ein kleiner Bildstock eingezeichnet. Ein Bildstock, der der Anfang der Wallfahrtsstätte Streicherröhren gewesen sein könnte.

Die Entstehung der Wallfahrt selbst wird nach der Tradition auf ein Wunder zurückgeführt. Danach soll eine adelige Frau namens Katharina Königin aus Hirschau in Böhmen, die erblindet war, mehrmals ein Traumgesicht von der Mutter Gottes gehabt haben. In dem wurde ihr gedeutet, dass sie ein Muttergottesbild malen lassen und nach Streicherröhren bringen sollte, und wenn sie sich in der dort befindlichen Quelle die Augen waschen würde, bekäme sie das Augenlicht wieder. In dieser Quelle wusch sich die Frau die Augen und wurde von ihrer Blindheit geheilt. Diese Begebenheit soll im Jahre 1661 stattgefunden haben.

Wenn sie sich historisch allerdings nicht nachweisen lässt, so wissen wir aber, dass sich im Jahre 1715 auf Streicherröhren eine hölzerne Kapelle befand. Sie wurde schon damals von vielen Wallfahrten besucht, und schon Jahrzehnte vorher wurden Votivtafeln angebracht. Aus diesem Jahr ist uns ein Schreiben der Katharina Therese Freiin zu Köckh, der damaligen Gutsherrin von Thierlstein, an das Bischöfliche Konsistorium (Ordinariat) von Regensburg erhalten, das nicht nur Auskunft über die Entstehung der Wallfahrt gibt, sondern auch über Wunder und Gebetserhörungen, sowie über das Ansehen der Wallfahrt selbst berichtet.

So habe ein Kaufmann namens Johann Georg Höcht aus Weingarten in Schwaben unter Nennung von sieben Zeugen ein Streicherröhren-Wunder bekundet. Sein 14jähriger Sohn, mit dem er während einer Reise nach Prag Streicherröhren besucht habe, sei auf einem Auge blind gewesen und dank der Führbitte der Muttergottes wieder sehend geworden.
Auch wird von anderen Wunderheilungen berichtet, die om Pfleger von Wetterfeld "aydlich abgehörth" worden sind:

"Ursula Girserin von Höhof, ist umb ihr etwas in das Aug gefallen, daran erblindt. Nachdemme sye sich zu der Muetter Gottes alhero zu der Streichen Röhrn verlobt, widerumen sehent wordten."
oder: "Margarethe Graitlin von Sätzdorf, noch ledigen stanndts, hat die Gelbsucht, in summo Graden gehabt, als sye hingegen sich alhero zu Muetter Gottes Maria Hilf verlobet, wiederumb hiervon liberiret wordten."

Die kleine Wallfahrt konnte sich offensichtlich großen Zulaufs erfreuen, was auch erklärt, dass ihr in der Folgezeit auch Gegner entstanden, namentlich in Roding, die wegen ihrer eigenen Wallfahrt Heilbrünnl die Entwicklung Streicherröhrens missgünstig verfolgten. So beschwerte sich Georg Piscator, der Pfarrer von Roding, in Regensburg über die „unerlaubten Zusammenkünfte“ und des „Aberglaubens“ und konnte dadurch erreichen, dass ihm erlaubt wurde, mit Einverständnis der Gutsherrschaft die Wallfahrt aufzuheben. Um dieses Einverständnis suchte er allerdings nicht nach, sondern schickte Leute nach Streicherröhren, ließ die Kapelle abbrechen und das Opfergeld, das Gnadenbild und die Votivtafeln nach Roding bringen. Die Gutsherrschaft wandte sich allerdings an den Kurfürsten Max Emmanuel von Bayern, mit dessen Erlaubnis die Kapelle wieder aufgebaut und 1718 ein neues Gnadenbild übertragen wurde.

So konnte die Wallfahrt trotz dieser Schwierigkeiten wieder aufleben. Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts das Wallfahrtswesen nachließ, half eine Wunderheilung, die von geistlichen und weltlichen Behörden bestätigt wurde, zu neuem Aufschwung. Die Kapelle wurde renoviert und das bisher auf Glas gemalte Gnadenbild durch ein solches auf Holz ersetzt.

1805 sollte im Zuge der Säkularisation auch die Wallfahrt eingestellt und die kleine Kapelle abgerissen werden. Doch durch das Eintreten der Gutsherrschaft Thierlstein konnte erreicht werden, dass Streicherröhren weiter bestehen bleiben konnte.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts bekam die Kapelle ihre heutige Gestalt: Eingerahmt in einem schlichten Bruchsteinbau wurde hinter einfachen Eisengitter das Gnadenbild angebracht, ein schlichtes Muttergottesbild, das Maria mit dem Jesuskind als Königin zeigt. Gestiftete Motivtafeln und -bilder, sowie Kerzen und Inschriften im Innern der Kapelle zeigen zudem, dass Streicherröhren auch heute noch von vielen Menschen aufgesucht wird, die Hilfe und Trost suchen. Seit 1871 führt auch eine Soldatenwallfahrt von Untertraubenbach aus zur Wallfahrtskirche Streicherröhren.



[Quelle: Kirchen und Kapellen in Cham, Touristinfo Cham]

 

 

Final:
Den Cache-Behälter findet ihr in einer Entfernung von 112m in Richtung 207°.

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Parkplatz
N 49° 12.434'
E 012° 33.689'
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Ae. 921

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Kapelle
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Dieser Geocache liegt vermutlich in den folgenden Schutzgebieten (Info): Landschaftsschutzgebiet Schutzverordnung im Landkreis Cham (Info), Naturpark Oberer Bayerischer Wald (Info)

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Logeinträge für Wallfahrtskapelle Streicherröhren - #921    gefunden 10x nicht gefunden 1x Hinweis 1x

gefunden 04. Dezember 2020 Spio007 hat den Geocache gefunden

Sehr schöne kleine Kapelle. Wird anscheinend auch sehr gerne besucht. Nach der Peilung war die Dose bald gefunden.

Vielen Dank fürs herführen.

Spio007

 

gefunden 02. August 2018 jennergruhle hat den Geocache gefunden

Ja, das war eine schwierige Anfahrt. Zuerst wollten wir von Nordosten kommen, aber ein anderer Cache brachte uns auf einen anderen Weg von Südwesten her, auf der Karte schien das eine schmale Straße zu sein. Aber der Weg wurde immer schmaler, unbefestigter, kurviger und matschiger, und die Bäume rückten immer näher.
Die Peilung hatten wir zum Glück vorab erledigt, so konnten wir dann einige zehn Meter entfernt aussteigen und die Dose suchen gehen. Die fand hcy dann recht schnell, und anschließend prüften wir noch den weiteren Weg. Der schien aber nicht besser zu werden, und so drehten wir um statt noch auf ungewissem Weg zum anderen Multi weiter zu fahren. Das war heute unser letzter Cache, und einer der spannenderen.

gefunden 11. März 2018, 18:00 DadVader hat den Geocache gefunden

Dieses Wochenende war ich wieder mal im Bayerischen Wald und für die Heimfahrt am heutigen Sonntag mussten noch ein paar Dosenbesuche eingeplant werden.
So fuhr ich virtuell die B85 entlang um mal zu schauen, was es hier interessantes zu besichtigen gibt.
Dabei fiel mein Blick auf die Wallfahrtskapelle Streicherröhren und auf diesen Multi.
Das Wetter passte optimal für einen kleinen Spaziergang und so stellte ich mein Cachemobil etwas entfernter ab und marschierte zur Kapelle.
Auch die Dose konnte nach kurzer Suche gefunden werden und so konnte ich mich schnell ins Logbuch eintragen.

Ein echt sehenswerter Ort, den man auf jeden Fall mal gesehen haben muss.

Danke fürs Herführen und die Dose sagt DadVader

P.S. Leider hab ich erst heute festgestellt, dass es diesen Cache auch als Opencaching gibt und so erfolgt der Log mit relativ großer Verpätung [;)].

gefunden Der Cache ist in gutem oder akzeptablem Zustand. 01. Oktober 2017, 13:05 Obelix0011 hat den Geocache gefunden

Eine wirklich tolle Kapelle. Und auch die Gegend rundherum ist einfach nur schön. Gepeilt war schnell und die Dose haben Queebee und ich perfekt eingemessen vorgefunden.
Vielen Dank für den Cache.

gefunden 25. Oktober 2013 Nordbaer hat den Geocache gefunden

Hier sind wir nen kleinen Umweg während des Wherigos gefahren, um diesen Cache zu finden. Die Peilung war schnell gemacht, wobei ich mir zuerst unsicher war, aber es war ne Punktlandung.
Zu dieser Kapelle sind wir oft als Schulkinder während des Wandertags gelaufen. Interessant hier mal einige Jahre später wieder zu sein.


Siehe auch meinen Log auf GC.com

gefunden 16. Mai 2013, 17:47 nassencacher hat den Geocache gefunden

Hallo ein tolles Versteck. Danke fürs zeigen.

Gruß Johans

gefunden 16. April 2012 MCSL hat den Geocache gefunden

Guter Cache, haben ihn jedoch erst auf den zweiten Verlegen Anlauf gefunden . Danke fürs Herführen. 

nicht gefunden 23. Januar 2012 PeCaHei hat den Geocache nicht gefunden

da müssen wir wohl noch weiter tüfteln und suchen Verlegen heute ohne Erfolg, aber wir kommen wieder keine Frage!

gefunden 20. Oktober 2011 fireboy54 hat den Geocache gefunden

 

Dieser Platz mit der Kapelle ist absolut sehenswert, und war mir bis jetzt nicht bekannt. Die Aufgabe ist gut gemacht und das Versteck entspricht dem, was man von Bajuwar gewöhnt ist. Danke fürs zeigen sagt

Fireboy54

Hinweis 18. Juni 2011 Bajuwar hat eine Bemerkung geschrieben

Heute hab ich mal nach dem Cache gesehen und auch der Petling lag noch dort, wo er sein sollte. Bei dieser Gelegenheit hab ich den Petling gleich mal durch etwas Größeres ersetzt und an einer anderen Stelle versteckt.

Viel Spaß beim Suchen. Lachend

gefunden 15. Mai 2011 Schmusebär & Indidde hat den Geocache gefunden

Den damaligen Multi habe ich in der herrlichen Winterlandschaft absolviert. Den Nachfolger sind wir nach dem Chamer Cachertreffen angegangen und nach einer falschen Wegwahl , konnten wir das Döschen schnell finden.
Danke fürs nochmalige Herführen!

gefunden 12. Februar 2011 Major Blechdüse hat den Geocache gefunden

Diese Kapelle kannte ich noch vom stillgelegten Cache von B*Hörnchen.

Ein würdiger Cacheort mit einer sehr spirituellen Aura. Vielleicht findet sich demnächst noch ein Platz für eine größere Dose Lachend.

 

Auf GC bereits als FTF geloggt und nunmehr auch den FTF bei OC.

DfdC