Goldbrücke

Nahe der Iffezheimer “Goldbrücke” befindet sich unübersehbar eine überdimensionale Sitzbank mit folgender Inschrift: „1933 Goldbrücke – Goldbrücke wurde ich genannt / Weil Gold man grub einst hier im Sand / Erbaut in Zeiten schwerster Not / Gab vielen Arbeit ich und Brot / Gemeinnutz brachte mich zustand / Mög herrschen immer er im Land / Bürgermeister König“.

Tatsächlich wurde in den vergangenen Jahrtausenden an vielen Orten in unserer Gegend entlang des Rheins Gold aus Bächen und dem Rhein gewaschen. Der Goldstaub stammt ursprünglich aus den Alpen und ist bei uns in den eiszeitlichen Kies- und Sandablagerungen vorhanden.

Im Jahr 1933 führten die Gemeinden Iffezheim und Wintersdorf ein Pojekt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes durch. Das Bett des Sandbachs wurde tiefer ausgehoben, die Dämme erhöht und zwei Brücken neu errichtet, eine davon ist die Goldbrücke. Dies geschah im Rahmen von „Notstandsarbeiten“ des noch jungen Dritten Reiches, getrieben von der Massenarbeitslosigkeit während der Weltwirtschaftskrise.

Die Sitzbank wurde als Denkmal für das erfolgreiche Projekt der Sandbach-Kanalisierung in der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft errichtet. Zu diesem Zeitpunkt war das „Monument“ sogar noch größer. Zwischen dem oberen Teil mit der Inschrift „1933 Goldbrücke“ und dem unteren Teil mit dem Gedicht gab es ursprünglich noch einen mittleren Teil mit zwei großen Hakenkreuz-Symbolen. Nach dem Krieg wurde der mittlere Teil herausgenommen und so steht die Sitzbank noch heute.