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Am Wehrturm

Ein kleiner historischer Mauer-Cache

von Erdrandbewohner     Deutschland > Rheinland-Pfalz > Trier, Kreisfreie Stadt

Achtung! Dieser Geocache ist „archiviert“! Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten. Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!

N 49° 45.668' E 006° 38.393' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: klein
Status: archiviert
 Versteckt am: 25. Mai 2015
 Veröffentlicht am: 25. Mai 2015
 Letzte Änderung: 04. Oktober 2017
 Listing: https://opencaching.de/OC1203B

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Infrastruktur
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Personen

Beschreibung   

Hinweis:

Um den Standort befindet sich seit vielen Monaten eine Zaunabsperrung. Der Cache wurde zuerst von mir deaktiviert, dann automatisch nach einem Jahr archiviert. Ich werde den Cache wieder aktivieren, sobald die Absperrung aufgehoben wurde.

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Wenn dein GPS dich nicht gefoppt hat, stehst du vor einem Relikt der mittelalterlichen Stadtmauer Triers, vor einem Wehrturm, einer von einst 68 Wehrtürmen und Tore.

Lange vor der Errichtung der mittelalterlichen Wehranlage existierte bereits ein Vorgängerbau. Als Trier noch Hauptstadt des weströmischen Reichs war, umschloss eine äußerst eindrucksvolle, repräsentive Mauer die reiche und prachtvolle Stadt. Doch mit dem Zusammenbruch des römischen Reichs, den wiederholten Plünderungen und Zerstörungen und der damit einhergehenden Entvölkerung der Stadt, konnte die gigantische Befestigung weder instandgesetzt noch verteidigt werden und verfiel. Welch eindrucksvolles Fundament die römische Stadtmauer im Vergleich zur mittelalterlichen Mauer hatte, davon kannst du dir Anhand der freigelegten Fundamentreste im Museum am Simeonstift ein Bild machen.


In der nachrömischen Zeit blieb Trier zwar besiedelt, doch von einer Stadt im eigentlichen Sinne kann man kaum noch sprechen. Die wenigen Bewohner lebten in kleinen, verstreuten Siedlungen inmitten einer Ruinenlandschaft. Erst durch die Gründung eines Marktes vor dem Dombezirk durch Bischof Heinrich im Jahre 958 wurde die Keimzelle für die mittelalterliche Stadtentwicklung gelegt.

 

Da die Stadt nicht vor Überfällen und Plünderungen geschützt werden konnte, errichtete der Klerus um Dom und Klöster zunächst Pallisadenwälle und Gräben, die später durch hohe steinerne Wehrmauern abgelöst wurden. Der damalige Adel suchte Sicherheit in wehrfähigen Wohntürmen oder in zur Verteidigung hergerichteten römischen Ruinen. Der Frankenturm, um 1100 errichtet, ist ein schönes, wenn auch leider nicht gänzlich erhaltens  Beispiel damaliger Wohntürme.


Die Ruinen der römischen Stadtbefestigung werden wohl noch in Teilen aufgeragt haben, als man unter Erzbischof Bruno (1102-1124) mit dem Bau einer neuen Mauer samt Graben um die inzwischen auf über 10.000 Einwohner angewachse Stadt begann. Im Jahre 1248 fertiggestellt, gab sie Trier nicht nur ihre Verteidigungsfähigkeit zurück, sondern umgrenzte weithin sichtbar das Stadtgebiet. Nicht einmal die Hälfte der Fläche, auf der sich das römische Trier erstreckte, wurde von der neuen Mauer umschlossen. Das Baumaterial lieferten die antiken Ruinen, die als Steinbruch genutzt, schnell aus dem Stadtbild verschwanden - sofern sie nicht anderen Zwecken dienten.


Im Laufe folgender Jahrhunderte änderte sich der Verlauf der Mauer hier und da etwas, wurde die Befestigung nach Kriegszerstörung und Verfall ausgebessert oder komplett wiedererrichtet. Neue Festungswerke kamen hinzu, Türme wurden nach Zerstörung oder Schleifung nicht wieder hergestellt und durch Mauerwerk ersetzt. Doch mit den immer fortschrittlicheren Waffen und der weiterentwickelten Kriegsführung verlor die mittelalterliche Stadtmauer schließlich ihre militärische Funktion.


Daß so eine alte Mauer einem Angriff mit modernem Kriegsgerät nichts mehr entgegenzusetzen hatte, das war dem Magistrat wohl bewusst, als er im Jahre 1777 beschloss, eine Baumpromenade um die Stadt anzulegen, dem Vorläufer des heutigen Grüngürtels. Bis 1822 verfüllte man auch die Wehrgräben mit Erdreich.


Auch wenn die Stadtbefestigung keinen militärischen Nutzen mehr hatte und  kleine Durchbrüche und Lücken aufwies, so erfüllte sie doch noch eine wichtige Aufgabe: der Sicherung von Steuereinnahmen. Die Einfuhr bestimmter Waren in die Stadt wurde mit Steuern belegt, die Mauern verhinderten das Einschmuggeln der Waren vorbei am Fiskus. Als dann 1875 diese Steuern abgeschafft wurden, entschloss sich der Rat der Stadt, trotz Widerstand einiger konservativer Stimmen, zum Abriss der Mauern und Wehranlagen. Einige Relikte und Abschnitte sollten jedoch erhalten bleiben, als Zugeständnis an die Denkmalschützer und Traditionalisten, sozusagen. Und zwar dort, wo sie den Anforderungen einer modernen Stadt nicht im Wege standen und sich hübsch einfügten.


1875, das war die Zeit eines tiefgehenden gesellschaftlichen Wandels, man steckte mitten in der industriellen Revolution. Die Mauern, die einst Schutz und Freiheit versprachen, symbolisierten nun Rückständigkeit und erdrückende Enge. Die Bevölkerung wuchs rasant an, man brauchte Wohnraum, man brauchte neue, breitere Straßen, die Eisenbahnverbindung nach Koblenz befand sich im Bau und verhieß einen massiven Wirtschaftsaufschwung... Nein, sie mussten weg, diese alten, erstickenden Mauern. Binnen nur 25 Jahren, also bis zum Jahr 1900, blieb von der einst stolzen Stadtmauer nichts weiter übrig als die wenigen Reste, die wir heute bewundern können.

Wenn du beim suchen des Caches vor dem Turm stehst,  versuche dir mal vorzustellen, wie es wohl wäre, wenn die alte Stadtmauer samt ihren Türmen und Toren noch stünde. Auch wenn ich den damaligen Zeitgeist nachvollziehen kann - etwas trauere ich ihr schon hinterher...


Viel Spaß beim finden!

 

Nachtrag: Habe die Koordinaten nochmal überprüft und angepasst. Sie müssten jetzt zielführender sein.

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Logeinträge für Am Wehrturm    gefunden 10x nicht gefunden 0x Hinweis 0x Wartung 2x

OC-Team archiviert 04. Oktober 2017 Opencaching.de hat den Geocache archiviert

Dieser Cache ist seit mehr als 12 Monaten „momentan nicht verfügbar“; daher wird er automatisch archiviert. Er kann vom Besitzer jederzeit instand gesetzt und reaktiviert werden.

momentan nicht verfügbar 02. Oktober 2016 Erdrandbewohner hat den Geocache deaktiviert

Bei einer sporadischen Kontrolle musste ich leider feststellen, daß der Cache gemuggelt wurde. Ich werde die Dose ersetzen, kann aber ein wenig dauern bis ich dazu komme.

gefunden 29. April 2016, 19:50 emilmk hat den Geocache gefunden

Hallo, eigentlich warn wir schon wieder von St. Wendel über Frankreich und Luxemburg auf dem Weg nach Hause (Nähe Hannover) da sagte meine Frau "Oh Trier soll schön ein". Also schnell nen Hotel gesucht, Übernachtungen gebucht und ab zu Fuß in die schöne Innenstadt. Sah auf der Karte nicht so weit aus....
Den Cache hatten wir ruck zuck gefunden zum Glück war hier zu dieser späten Stunde nichts mehr los.
Das Eintragen im Logbuch war dann nur noch Formatsache. Tolles Versteck eigentlich gar nicht so schwer. Danke für's zeigen, legen, pflegen und LG aus Messenkamp / Niedersachsen EmilMK.😆
Dies war unsere Nr : 17
In : nix
Out : Viel Spaß

gefunden 27. März 2016 bilderliebhaber hat den Geocache gefunden

"Fest in Stein gemauert" ich fand.
😎

gefunden 22. März 2016 rolandforchrist hat den Geocache gefunden

Heute waren wir in Trier unterwegs und haben natürlich einiges gesehen. Auf den Wegen eines Multis kamen wir auch an dem Wehrturm vorbei und haben die Dose mit einem Logeintrag versehen.

Danke fürs Zeigen mit LogerlebnisLächelnd

Mit freundlichem Glückauf

Roland