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Virtueller Geocache

Earthcache⛏️: Anthropogene Binnendünen auf dem Hümmling

Earthcache

von deaktiviert     Deutschland > Niedersachsen > Emsland

N 52° 56.262' E 007° 33.736' (WGS84)

 andere Koordinatensysteme
 Größe: kein Behälter
Status: kann gesucht werden
 Versteckt am: 29. September 2017
 Veröffentlicht am: 31. Oktober 2017
 Letzte Änderung: 19. April 2018
 Listing: https://opencaching.de/OC13A1E

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Geokrety-Verlauf

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Gefahren
Infrastruktur
Saisonbedingt
Listing

Beschreibung    Deutsch  ·  English

Dünen sind besondere geomorphologische Formen der Sandablagerung (Akkumulationen).

Der Sand wird dabei als äolisches Sediment bezeichnet (von Aiolos, dem griechischen Gott des Windes). Durch Verwirbelungen des Luftströmung an der Erdoberfläche werden die Sandkörner hochgeschleudert und weitertransportiert.

Wie hoch sie dabei kommen und wie weit sie mitgenommen werden, hängt von ihrer Korngröße und der Windgeschwindigkeit ab. Diese Korngrößen werden mit ansteigender Korngröße als Ton, Schluff, Sand oder Kies bezeichnet. Die maximale Korngröße von Sand beträgt dabei 0,20–0,63 mm.

Es gibt drei verschiedene Transportarten: Die Suspension („schwebend“), die Saltation („springend“) und die Reptation („kriechend“). Körner, die von einer turbulenten Luftströmung in Suspension gehalten werden, bezeichnet man als Schwebefracht. Sedimente, die am Boden rollen oder gleiten oder sich springend bewegen, werden als Bodenfracht bezeichnet.

Treffen die Faktoren „große Windstärke“ und "viel freiliegendes Sediment“ zusammen, geraten große Mengen Sand in Bewegung. Dann spricht man von Flugsand. Das kann bis zum Sandsturm reichen.

Das sich daraus Dünen bilden kann mit dem Helmholtzschen Gesetzt erklärt werden, welches besagt, dass wenn zwei Medien unterschiedlicher Dichte (in unserm Fall Luft und Sand) aneinander vorbeiströmen, sich eine wellenförmige Grenzfläche bildet. Das führt zur Entstehung von wenigen Zentimeter kleinen Rippeln,die sich bei konstanten Bedingungen immer weiter vergrößern und zu Dünen auftürmen können.


 

Der Geestrücken des Hümmling, auf dem wir uns hier befinden, ist durch Glaziale (Eiszeitliche) Ablagerungen geprägt. Durch mehrere Vorstöße der Gletscher wurden hier große Mengen an Sand in diversen Korngrößen abgelagert und formen damit die hier sichtbare Grundmoränenlandschaft.

In unserer humiden (feuchten) Klimazone kommt eigentlich kein freiliegendes Sediment vor, da die sich schnell ausbreitende Pflanzendecke zunächst ein Verwehen verhindert und nach einiger Zeit die Sedimente vollständig bedeckt. Um zu verstehen, wie hier im feuchten Nordwestdeutschland trotzdem Dünen entstehen konnten, müssen wir in die jüngere Geschichte zurückblicken:

Noch bis in das 15. Jahrhundert hinein war der Hümmling von dichtem Mischwald mit hohen Eichen- und Buchenanteilen bedeckt. Im Mittelalter (ca. 500-1500 n. Chr.), das auch als „Holzzeitalter“ bezeichnet wird, begann der Mensch, die großen Wälder des Hümmlings intensiv zu nutzen. Neben dem Holzeinschlag diente der Wald auch als Weidefläche für Nutztiere.

Schweine, Rinder und vor allem Schafe fraßen die jungen Triebe der neuen Pflänzchen, Eicheln und Buckeckern und verhinderten so die Regeneration einer geschlossenen Pflanzendecke. Auch herabgefallenes Laub wurde von den Bauern als Einstreu für den Stall genutzt und trug somit auch nicht zur Düngung des Bodens bei. Dadurch wurde aus einem geschlossenen Wald mit der Zeit eine Heidefläche die wiederum intensiver Nutzung durch "Plaggenwirtschaft" ausgesetzt war, was wiederum durch die zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die deutlich steigenden Bevölkerungszahlen, verstärkt wurde.  


 

Am Ende dieser Entwicklung standen offene Sandflächen, womit wir wieder am Beginn der Dünenbildung wären.

Erst Anfang des 19. Jahrhunderts begann auf Anweisung des "Fürst Arenberg" die Aufforstung der mittlerweile wüstenähnlichen Gebiete auf dem Hümmling. Diese erinnerten zu diesem Zeitpunkt schon stark an die Steinwüsten Nordafrikas. So könnte folgendes Bild vom Hümmling auch aus Marokko oder Tunesien stammen.


 

An den Cache-Koordinaten befindest du dich im Tal, zwischen zwei Dünen.

Beantworte bitte folgende Fragen zu diesem Cache:


1. Messe (Schätze) vom Weg aus die Höhe der Dünen!

2. Wie schätzt du die Gefahr der Dünenbildung heute ein? Begründe deine Antwort!

3. Über ein  (freiwilliges) Foto von dir und deinem GPS würde ich mich sehr freuen.


Bitte sende mir die Antworten per email über meine Profil.

 

Von den Pakkordinaten aus kann man den Earthcache aus zwei Richtungen erreichen. Es bietet sich dabei an eine Runde zu gehen.

 


Bilder: Mit freundlicher Genehmigung von www.heuerleute.de

Quellen:

"Geomorphologische Untersuchungen im Hümmling" von Eckhart Schröder 1978

www.sand-abc.de

www.heuerleute.de

www.wikipedia.org

Zusätzliche Wegpunkte   andere Koordinatensysteme

Parkplatz
N 52° 56.085'
E 007° 34.083'
Parkplatz
Pfad
N 52° 56.121'
E 007° 34.139'
Zugang zum Weg-Ost
Pfad
N 52° 56.021'
E 007° 33.956'
Zugang zum Weg-West
Info Die zusätzlichen Wegpunkte werden bei Auswahl des Caches auf der Karte angezeigt, sind in heruntergeladenen GPX-Dateien enthalten und werden an das GPS-Gerät gesendet.

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