Wallheckenroute

Wallhecken in Ostfriesland: 

Wallhecken sind Bestandteil einer durch Menschenhand entstandenen Kulturlandschaft. Bei uns bestehen die Wallkörper überwiegend aus sandigem Boden, der jeweils der unmittelbaren Umgebung entnommen worden ist. Der Bewuchs richtet sich nach Bodenbeschaffenheit. Die ideale Wallhecke besteht aus einzelnen Großbäumen, dazwischen möglichst artenreiche Busch- und Strauchvegetation, mit Kräutern und Gräsern in der Unterschicht. Im Stadtgebiet von Leer überwiegen die Baum- Wallhecken mit Eichen und Erlen. Die Wallkörper bei uns sind bis zu 1 Meter hoch, an der Basis 3 Meter und an der Krone 1 Meter breit. Die überwiegende Ausrichtung der Wallhecken ist gradlinig und rechtwinklig. Ältere Wallhecken, die teilweise 1000 Jahre oder älter sind, weisen häufig kurvigen Verlauf auf. Wallhecken dienten anfangs zur Einfriedung der Gehöfte und Gärten als Abwehr gegen das Vieh auf der Allmende, später erst als Abgrenzung der Flächen zueinander, als Windschutz und Holzlieferant. Die Bedeutung der Wallhecken für den Naturhaushalt, für die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, für das Kleinklima und nicht zuletzt für den Erholungswert für Menschen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es handelt sich nicht zuletzt um kulturhistorische Dokumente unseres erreichten Wohlstands. Die Wallheckenroute bietet eine Gelegenheit, die wunderschöne, größtenteils noch ursprünglich und unverfälscht gebliebene Wallheckenlandschaft auf sehr interessante Weise zu entdecken.